PR TB 141 Das Planetenspiel
zulassen«, sagte er. »Das
darf einfach nicht sein.«
»Du kannst es nicht verhindern, Frank.«
Zwölf Attrapandaner stürmten dem Maruner entgegen. Sie
stellten sich am Ende der Brücke auf und versperrten ihm den
Weg.
»Ihr dürft es nicht tun«, rief der HS. »Der
Kampf ist vorbei. Wir haben gewonnen, ohne viel Blut zu vergießen.«
Einer der Eingeborenen trat Frank mit gespanntem Bogen entgegen.
Er richtete seinen Pfeil auf die Brust des Maruners.
»Niemals in der Geschichte ist die heilige Handlung
unterbrochen worden. Rawanda, Erhabener im Himmel, hat bestimmt,
daßjeder Kampf so enden muß, denn nur so zieht früh
Vernunft ein. Bleib stehen, sonst ist es für dich zu spät.«
Der HS fügte sich. Er blickte nicht zu dem Herrn der sieben
Geheimnisse hinüber, der das grausige Zeremoniell rasch zu Ende
brachte. Er akzeptierte, daß er nichts tun konnte.
Der Pulk der Attrapandaner löste sich bald auf. Die Krieger
gaben den Weg frei. Frank und Blue schritten an ihnen vorbei. Als sie
zum Ufer des Grabens blickten, sahen sie, daß alle Gefangenen
getötet und ins Wasser geworfen worden waren. Dort erschienen
jedoch noch keine Fische. Offenbar hatte der Hitzeschock sie
vertrieben. Frank glaubte jedoch nicht, daß es für lange
Zeit ruhig im Wasser bleiben würde.
Der Herr der sieben Geheimnisse ging hochaufgerichtet vor sieben
niederrangigen Geheimnisträgern seines Volkes her auf das Lager
zu. Frank wollte zu ihm gehen, beschloß jedoch, noch etwas zu
warten, zumal der Häuptling nicht erkennen ließ, daß
er ihn überhaupt bemerkt hatte.
Nun eilten die Eingeborenen aus allen Richtungen im Zentrum des
Lagers zusammen, wo sie sich im großen Kreis aufstellten. Frank
und Blue gelang es, sich durch die Menge bis nach vorn zu schieben.
Als sie jedoch eine mit weißen Federn markierte Linie
übertreten wollten, hielten sie mehrere Attrapandaner zurück.
»Du bist der wirkliche Sieger von Cotayanda«, erklärte
einer von ihnen in der zwitschernden Sprache seines Stammes. »Das
ist der Grund, weshalb wir dich und deinen Freund hier dulden. Weiter
aber darfst auch du nicht gehen.«
Der Herr der sieben Geheimnisse hatte sich mit seinen Unterführern
in der Mitte des Kreises auf den Boden gesetzt. Eine Gruppe von
Mädchen erschien hinter ihnen und begann, sie mit rhythmischen
Schritten zu umtanzen. Aus der Richtung der Berge ertönten
seltsame Laute. Der Ursprungsort war nicht zu lokalisieren.
Die Runde der Attrapandaner lauschte schweigend. Nur das Stampfen
der Mädchenfüße auf dem harten Sand war zu hören.
Zunächst bewegten sie sich nur langsam, dann aber immer
schneller und schneller, bis die nackten Sohlen nach etwa einer
Stunde ein rasendes Stakkato auf den Boden trommelten.
Kurz darauf floh eines der Mädchen nach dem anderen aus dem
Kreis der Männer. Allmählich kehrte Ruhe ein. Einer der
Unterführer, an Markierungen seiner Kopffedern als Herr der vier
Geheimnisse zu erkennen, begann das Lied der Schlacht von Cotayanda
zu singen, wobei er die Tapferkeit der Krieger besonders lobte, aber
auch deutlich herausstrich, daß der entscheidende Plan von
einem Fremden stammte. Er nannte ihn »Mann-der-alles-versteht«.
Während er noch heldenhafte Einzelaktionen von
Attrapandanern, die er namentlich benannte, schilderte und mit
Ehrennoten bedachte, trugen zwei andere Unterführer das erste
Geheimnis ihres Anführers in den Kreis und legten es vor diesem
auf eine rote Decke.
»Der vergoldete Kopf eines Roboters«, stellte Blue
verblüfft fest. »Frank, was hat das zu bedeuten?«
»Ich weiß es nicht, Blue. Jedenfalls ist er für
sie wichtig.«
»Leben-ohne-Körper, du hast es vernommen, zu welchen
Taten die Männer meines Volkes fähig sind«, rief der
Herr der sieben Geheimnisse, wobei er seine Hände nach dem
Roboterkopf ausstreckte. »Sie haben Cotayanda befreit.«
»Ihre Leistungen werden die Geschichte dieser Welt
bestimmen«, antwortete das Positronikhirn in der zwitschernden
Sprache der Attrapandaner. »Sie werden reich belohnt werden.
Ihr Leben wird ohne Enttäuschungen bleiben.«
»Was sagt er?« fragte Blue überrascht. Frank
übersetzte es ihm flüsternd, während die Eingeborenen
laut jubelten.
Die Geheimnisträger brachten das zweite Geheimnis ihres
Anführers heraus. Es war ein tragbares Videogerät, das
ebenfalls von einer Batterie gespeist wurde.
Mit einem Fingerdruck schaltete der oberste der Attrapandaner es
ein. Stöhnend vor Ehrfurcht und Überraschung blickten die
Eingeborenen
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