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PR TB 141 Das Planetenspiel

PR TB 141 Das Planetenspiel

Titel: PR TB 141 Das Planetenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blieb jedoch keine andere
Wahl.
    »Sprich offen heraus«, forderte der Häuptling.
    »Es gibt in deiner Lebensgruppe eine Person, die nicht zu
deinem Volk gehört, sondern zu dem der Terraner«, begann
Frank behutsam. Der Herr der sieben Geheimnisse begriff dennoch. Er
richtete sich ruckartig auf, und die Federn auf seinem Kopf legten
sich nach hinten, so daß der Federkamm flacher wurde.
    »Ich weiß, daß es beleidigend für dich ist,
diese Person zu erwähnen«, fuhr Frank fort, »mir
bleibt jedoch keine andere Wahl. Wenn du urteilst, so bedenke bitte,
daß auch ich einem anderen Volk angehöre, und daß es
bei uns andere Dinge gibt, die als unaussprechlich, ehrverletzend
oder unheilig gelten.«
    Frank beschrieb die Schwierigkeiten, die es in der Verständigung
zwischen zwei so unterschiedlichen Intelligenzen wie ihm und dem
Attrapandaner zwangsläufig geben mußte. Der Herr der
sieben Geheimnisse hörte ihm angespannt zu. Danach begann er zu
sprechen.

    Blue beobachtete jetzt abwechselnd ihn und Frank. Ihm fiel auf,
daß der Maruner praktisch überhaupt nichts mehr sagte. Von
wenigen Ausnahmen abgesehen sprach nur noch der Attrapandaner. Hatte
er zunächst das Gefühl gehabt, daß die Gefiederten
erregt auf die Worte Franks reagierten, so spürte er nun, daß
die Eingeborenen immer zugänglicher und freundlicher wurden.
    Ungefähr drei Stunden verstrichen. Dann öffnete sich
plötzlich eine Tür, und Iniria Arouwa kam heraus. Sie trug
die rote Kombination, die sie so liebte. Im ersten Moment glaubte
Blue, sie sei wieder vollkommen in Ordnung, dann aber merkte er, daß
er sich geirrt hatte. Inirias Augen waren stumpf und leer.
    Frank erhob sich und verneigte sich vor dem Herrn der sieben
Geheimnisse. Dann streckte er dem Mädchen die Hand hin. Sie
ergriff sie und ließ sich von ihm hinausführen. Blue
schloß sich ihnen an, nachdem er sich ebenfalls mit einer
leichten Verbeugung von den Attrapandanern verabschiedet hatte.
    »Du bist ein Genie, Frank«, sagte er, als sie durch
die Gassen der Stadtmauer zu eilten. »Wie hast du das
geschafft?«
    »Es war gar nicht so schwer, Blue. Das ganze war ein
Kommunikationsproblem. Es kam darauf an, dem Häuptling meine
Wünsche verständlich zu machen, ohne bei ihm Aggressionen,
Argwohn oder Ablehnung auszulösen. Ich gewann vielmehr schon
bald sein Vertrauen. Er begriff, daß ich um Iniria bitten
mußte, und daß diese Bitte nichts mit ihm zu tun hatte.
Das war alles.«
    »Ich bewundere dich und deine Art, wie du mit deinen
Gesprächpartnern umgehst. Dabei hast du gar nicht viel gesagt.«
    »Das ist auch gar nicht notwendig. Im Gegenteil. Viel
wichtiger ist es, den anderen reden zu lassen.«
    »Das sagst ausgerechnet du?« krähte Simo San, der
aus der Brusttasche Franks hervorlugte. »Du bist ein
ausgemachter Schwindler. Mich läßt du nie zu Wort kommen.«
    »Das liegt daran, daß du immer so schön giftig
grün wirst, wenn du dich ärgerst«, erwiderte Frank
grinsend. Simo San tauchte wieder unter.
    »Ich bin nicht ganz deiner Meinung«, bemerkte Blue.
»Gilt es nicht gerade als eine unserer besten Tugenden, daß
wir zuhören können?«
    Die beiden Männer überquerten den Wassergraben.
    »Das kannst du selbst herausfinden«, erwiderte Frank.
»Du kannst einen Kommunikationstest machen.«
    »Wie denn?«
    »Ganz einfach. Geh zu irgendeinem Terraner, Ertruser,
Epsaler, Akonen, oder zu wem du gerade willst. Tu so, als hättest
du eine Verletzung in der Schlacht davongetragen. Und jetzt sprich
darüber. Was wird geschehen? Wird der andere sich anhören,
was du ihm erzählen willst?«
    »Warum nicht?«
    »Du müßtest schon sehr viel Glück haben. Die
meisten deiner Gesprächspartner werden dich schon nach den
ersten Sätzen unterbrechen und nun dir von ihren eigenen
Verwundungen berichten. Du kannst auch ein anderes Thema wählen.
Sage meinetwegen, dir sei etwas gestohlen worden. Ich gehe jede Wette
ein, daß du mit deiner Schilderung nicht zu Ende kommst. Dein
Partner wird sich alle Mühe geben, ein eigenes Erlebnis zu
beschreiben, das natürlich noch viel aufregender war als deins.
Erzählejemandem, daß du in einer schönen Stadt
geboren bist. Er wird sofort damit beginnen, von seiner eigenen
Heimat zu plaudern. Teile jemandem mit, daß du im Glücksspiel
groß gewonnen hast. Er wird nicht eher Ruhe geben, bis er
losgeworden ist, daß er noch nie Glück gehabt hat. Dich
interessiert das gar nicht, aber das kümmert ihn nicht. Jeder
versucht, dem anderen etwas zu sagen,

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