PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske
hat sich
eingeschaltet."
Sterk Vancouver erschrak. Er wußte wenig von den Plänen
des Mannes mit der Maske. Er war nur ein kleines Rädchen im
Getriebe, das der Maskierte gebaut hatte. Nur soviel wußte er:
daß der Mann mit der Maske und seine Gefolgsleute sich vor den
ordentlichen Ordnungsorganen der Erde zu hüten hatten.
Mit der städtischen Polizei hätte Sterk Vancouver es
jederzeit aufgenommen. Aber die Solare Abwehr? Das war eine andere
Sache. Das waren Spezialisten, die ihre Sache verstanden. Sterk
Vancouver fürchtete sich.
„Das ist schlimm!" brachte er mühsam hervor.
„Du hast Angst?"
Im letzten Augenblick fiel Sterk Vancouver ein, welche Folgen eine
bejahende Antwort haben würde. Im Gefolge des Maskierten kannte
man keine Angst. Das Große Projekt hatte für Furchtsame
keine Verwendung. Wer sich dem Mann mit der Blechmaske angeschlossen
hatte, der hatte für alle Zeiten auf das Recht verzichtet, Angst
zu empfinden. „N-nein...", würgte er hervor.
„Das ist gut!" lobte der Maskierte. „Denn ich
habe eine Aufgabe für dich."
Wie gebannt starrte Sterk auf die metallisch schimmernde Maske. Er
hatte sich oft gewünscht, den Mann sehen zu können, der
sich hinter dem starren Metallgebilde verbarg. Er war groß, an
die anderthalb Köpfe größer als Sterk Vancouver. Er
war breitschultrig, und seine Bewegungen zeugten von einem
Selbstvertrauen, wie es Männer wie Sterk Vancouver und seine
Freunde nie besitzen würden. Seine Stimme klang hart und
abgehackt. So, stellte Sterk sich vor, klang die Stimme von Männern,
die ihr ganzes Leben lang nichts anderes getan hatten, als zu
befehlen.
„Du verstehst etwas von der RADA-Technik?" fragte der
Maskierte.
„Ja, ein wenig", antwortete Sterk. „Gut. Wir
haben keine Zeit zu verlieren. Ein SolAb-Agent befindet sich in
Nodger Barsovs Wohnung. Er hat bei seiner Zentrale nach
RADA-Fachkräften verlangt. Die Werkzeuge, die du brauchst,
liegen bereit. Es kommt jetzt nur darauf an, daß du zeitig an
Ort und Stelle bist."
„Ja, mein Kommandant...", hauchte Sterk Vancouver.
„Man wird dafür sorgen, daß du selbst im Fall
eines Mißlingens nicht gefaßt wirst", versprach der
Maskierte.
*
Mark Richter war bereit, als der Melder anschlug. Auf der kleinen
Bildfläche neben der Wohnungstür sah er einen kleinen Mann
mit einem merkwürdig verschrumpelten Gesicht. Der Anzug, den er
trug, schien ihm um ein paar Nummern zu groß zu sein. Aber
wenigstens hatte er das kleine Emblem der SolAb am Revers. Mark
öffnete die Tür.
„Sie sind alleine?" fragte er.
„Jawohl, Sir, Sonderagent Richter", antwortete der
Kleine unterwürfig.
„Name?"
„Vneeuys, Sir. Roger Vneeuys."
„Beaulieu schickt Sie?"
Der Kleine zuckte mit den Schultern.
„Weiß ich nicht, Sir. Ich bekam den Auftrag von meinem
unmittelbaren Vorgesetzten."
„Es geht darum, den Kernspeicher eines Minirechners auf Band
zu überspielen. Verstehen Sie etwas davon?"
„Ich verstehe von allem etwas, das mit Minirechnern zu tun
hat", antwortete der Kleine selbstbewußt.
„Dann kommen Sie!"
Mark Richter schritt voran in das Zimmer, in dem sich der
Fernsehapparat und der RADA-Anschluß befanden. Der Kleine
schleppte einen recht gewichtigen Kasten voller Werkzeuge.
Unaufgefordert setzte er den Behälter unmittelbar vor der
RADA-Konsole ab. Sachverständig prüfte er ein paar
Anschlüsse. Dann machte er sich daran, einen Teil der
Verkleidung abzuheben.
„Ich werde Ihnen nicht über die Schulter sehen",
versprach Mark Richter. „Sehen Sie nur zu, daß Sie so
bald wie möglich fertig werden."
„Wird gemacht", versprach der Kleine.
Mark ging hinaus. Ein nagendes Gefühl der Unruhe machte ihm
zu schaffen. Lag es daran, daß der Kleine - Roger Vneeuys, so
hieß er doch wohl - so ganz und gar nicht den Eindruck eines
Mannes machte, der in den Diensten der SolAb stand? Mark Richter zog
die Möglichkeit in Erwägung und faßte den Entschluß,
sich so rasch wie möglich Gewißheit zu verschaffen. Er
hatte in einem anderen Raum einen normalen, drahtgebundenen
Visiphonanschluß gesehen. Er ging dorthin, überzeugte
sich, daß das Gerät funktionierte, und war gerade im
Begriff zu wählen, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
Ganz langsam drehte er sich um; denn er wußte aus Erfahrung,
daß Leute mit schlechtem Gewissen durch hastige Bewegungen
nervös gemacht und zu unbedachten Handlungen veranlaßt
werden. Unter der Tür, die auf den Korridor hinausging, stand
Roger Vneeuys. Seine kleinen Augen
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