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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich, indem
er sich auf die Unterlippe biß. „Woher beziehen Sie das
Material und die Rohstoffe für Ihre Arbeiten?"
    „Aus dem Kessel!" gab ich zurück. „Er ist
unerschöpflich."
    „Der Kessel ist ein Transmitter", versetzte er. Das
Wort sagte mir nichts. „Nehmen Sie an, daß es zwischen
dem Kessel und mir eine Verbindung gibt. Wenn Sie mich verraten,
besteht die Gefahr, daß der. Nachschub aus dem Kessel ins
Stocken gerät."
    „Das ist ja lächerlich!" brauste ich auf. „Der
Kessel ist ewig!"
    „Was verstehen Sie unter ewig?"
    Ich brauchte ihm nicht zu antworten, denn er sank erschöpft
auf die Säcke zurück. Nachdem ich die Stalltür
geschlossen hatte, beendete ich die Fütterung der Hunde. Ich
beeilte mich nicht sonderlich, denn ich wollte Zeit haben, um einen
Entschluß zu fassen.
    Als ich schließlich ins Wohnhaus zurückkehrte, war ich
überzeugt davon, daß es besser war, wenn ich meiner
Familie berichtete, was sich im Stall ereignet hatte. Ich tat es
jedoch nicht. Irgend etwas hielt mich davon ab.
    Ich würde Simon nicht verraten, nicht an diesem und an keinem
der nächsten Abende. Allerdings hoffte ich, daß es nur
diesen einen Abend geben würde.
    Morgen mußte Simon verschwinden! dachte ich entschlossen.
    *
    Die Hunde wurden jeden Morgen gefüttert und ihre Ställe
gereinigt. Diesmal gab es eine zusätzliche Arbeit: Ich mußte
drei Welpen auswählen, die verkauft werden sollten.
    Im ersten Augenblick dachte ich, Simon wäre gegangen, und
dieser Gedanke erleichterte und enttäuschte mich gleichzeitig.
    Als ich jedoch den ersten Stall öffnete, hörte ich einen
leisen Pfiff. Das Geräusch kam vom Vorratsschuppen, als ich mich
dorthin umdrehte, sah ich Simon herauskommen. Er sah frischer aus als
am vergangenen Abend.
    „Ich wollte vorsichtig sein", erklärte er, „denn
ich wußte ja nicht, ob Sie selbst kommen würden oder
jemand von Ihrer Familie."
    Ich drückte die Stalltür zu, damit die Hunde nicht
heraus konnten.
    „Sie müssen verschwinden!" rief ich aus. „Hier
können Sie nicht bleiben."
    „Darüber bin ich mir im klaren", gab er zurück.
„Aber stellen Sie sich das nicht so einfach vor. Wohin sollte
ich mich wenden? Keine der Familien würde mich aufnehmen."
    „Warum gehen Sie nicht dorthin, woher Sie gekommen sind?"
    „Weil der Trans ... der Kessel nur in einer Richtung
arbeitet."
    „Sie wollen behaupten, daß Sie aus dem Kessel gekommen
sind?"
    „Es war ein Unfall!"
    Ich dachte angestrengt nach. Natürlich war ich nie im Innern
des Kessels gewesen, ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich in
die Angelegenheiten der dafür zuständigen Familie
einzumischen. Ich wußte, daß der Kessel pausenlos alles
hervorbrachte, was wir zum Leben benötigten. Er war eine
natürliche Einrichtung. Vielleicht produzierte der Kessel nicht
nur Rohstoffe und andere wichtige Dinge, sondern ab und zu auch
Männer und Frauen.
    War ich auf der Spur eines großen, noch immer ungelösten
Rätsels?
    Niemand wußte, wie Valjuhn entstanden war und woher die
Familien kamen. Lag unser aller Ursprung im Kessel? Aber wer hatte
dann den Kessel geschaffen, und wie hatte er es getan?
    „Ich weiß, daß Sie das alles schrecklich
verwirren muß", sagte Simon mitleidig. „Deshalb will
ich Sie auch so wenig wie möglich belästigen. Vielleicht
können Sie mir helfen, einen Weg zu finden, wie ich von Valjuhn
verschwinden kann. Es ist zu befürchten, daß ich es allein
nicht schaffe."
    „Aber es gibt nur Valjuhn und die Leere jenseits des Walls!"
    Er sah mich mit neuem Interesse an.
    „Was wissen Sie über diesen Wall?" wollte er
wissen.
    „Er grenzt Valjuhn von der Leere ab", antwortete ich
bereitwillig.
    „Er garantiert, daß alles in Valjuhn erhalten wird."
    Simon hockte sich auf einen Sack und dachte nach. In dieser
Haltung kam er mir merkwürdig vertraut vor, als hätte ich
ihn schon einmal irgendwo gesehen. Ich zermarterte mein Gehirn, aber
die Lösung wollte mir nicht einfallen.
    „Es gibt nur eine Chance", sagte er nach einer Weile.
„Ich muß auf die andere Seite des Walls, denn der Kessel
wird für mich verschlossen bleiben."
    „Niemand kann den Wall überwinden. Wie wollten Sie in
der Leere überleben?"
    „Sie werden mich zum Wall führen, Baile Canthor."
Er hatte eine Art, so bestimmt mit mir zu sprechen, daß jeder
Wille zum Widerspruch in mir erstickt wurde.
    „Ich brauche noch zwei oder drei Tage Zeit, um mich zu
erholen, danach werden Sie mich dorthin bringen. Sprechen Sie
weiterhin mit

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