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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu.
    „Warum wollen Sie uns nicht sagen, was passiert ist?"
    „Nichts", erwiderte Smooker mühsam. „Es ist
nichts passiert - eine Spielerei, weiter nichts."
    „Eine Spielerei?" Howard wölbte die Augenbrauen.
„Es liegt ein Bericht über Ihre derzeitige psychische
Verfassung vor. Ich wußte nicht, daß Spielereien einen
Schock auslösen können."
    „Der Schlüssel zur Lösung liegt zweifellos in
einem Gespräch, das Jaklon und ich vor einiger Zeit mit Smooker
führten", erinnerte sich Thormik. „Smooker stellte
mir eine Frage. Er wollte wissen, ob ich parapsychologisch begabte
Positroniken für wahrscheinlich halte."
    Smooker sah die Wissenschaftler lächeln.
    „Ich habe leider nicht auf diesen Unsinn geachtet",
bedauerte Thormik.
    Smooker rief unbeherrscht: „Es war kein Unsinn!"
    „Sie glauben also, daß 18-102-W parapsychologisch
war?" erkundigte sich Howard.
    Smooker nickte. Er wünschte, sie hätten ihn endlich
gehen lassen.
    Howard stand auf.
    „Lassen Sie uns allein, meine Herren", wandte er sich
an seine Mitarbeiter.
    „Ich werde alles regeln."
    Die Kybernetiker schienen erleichtert zu sein, daß sie gehen
konnten, nur Thormik warf Smooker einen zögernden Blick zu.
    Als sie allein waren, sagte Howard:
    „Sie haben sich mit Ihrer Arbeit in der Endkontrolle
identifiziert, nicht wahr?"
    Smooker hatte den Eindruck, daß er Howard vertrauen konnte.
Das väterliche Verständnis dieses Mannes war nicht
gespielt.
    „Manchmal... manchmal habe ich den Positroniken mein Zeichen
aufgedrückt", gestand Smooker.
    „Nur so in Gedanken. Die 18er-Reihe lief von 18-1-W-Smooker
bis 18-200-W-Smooker."
    „Ja", sagte Howard sanft.
    Smookers Augen weiteten sich: „Sie glauben mir!"
stellte er fest. „Sie glauben, daß 102 psychokinetisch
war."
    Howard schüttelte den Kopf.
    „Ich dachte, Sie würden von selbst auf die Lösung
kommen", sagte er. „Aber die Mauern, die Sie errichtet
haben, sind zu hoch. Oder sind Sie jemals auf den Gedanken gekommen,
daß Sie ein Mutant sind, Ray Smooker?"
    *
    „Sie waren 18-102-W-Smooker", fuhr Howard nach einer
Weile fort.
    „Das kann nicht sein", wehrte Smooker ab. „Jeder
Mitarbeiter der Whistler-Company wird gründlich auf
parapsychologische Begabungen untersucht."
    „Richtig!" Howard sah bekümmert aus. „Aber
diese Tests sind nicht vollkommen, denn sie berücksichtigen
nicht jene Fälle, bei denen die Begabung erst im Augenblick der
Herausforderung
    erkennbar wird. Sie kontrollierten unzählige Positroniken,
aber erst die 18er-Reihe war geeignet, Ihre Fähigkeiten zu
reflektieren. In einem Exemplar der 18er-Reihe konnten Sie sich
endlich manifestieren."
    Die Injektionspistole! schoß es Smooker durch den Kopf.
Meine Rache an Celta! Diese Schizophrenie!
    „Manchmal empfinde ich Furcht", sagte Howard mehr zu
sich selbst. „Menschliches Bewußtsein -was ist das schon?
Energie, Spannungen, Wellen - allesamt manipulierbar, austauschbar,
übertragbar." Er gab sich einen sichtbaren Ruck.
    „Was wird jetzt geschehen?"
    „Wir mußten die Großadministration
unterrichten", verkündete Howard. „Man wird Sie auf
einen Abenteuerplaneten bringen, wo die Kolonisten auf eigenen Wunsch
ohne robotische Geräte auskommen. Ihre Frau ist übrigens
entschlossen, Sie dorthin zu begleiten."
    Smooker saß da und regte sich nicht. Er hatte eine dumpfe
Empfindung, daß er Anfang und Ende einer Entwicklung
gleichzeitig erlebte.
    „Eines ist Ihnen doch klar", sagte Howard, und zum
erstenmal schwang unnachsichtige Strenge in seiner Stimme mit: „Sie
dürfen nie wieder mit Robotern zusammen sein — in Ihrem
ganzen Leben nicht."

Der Kreis schließt sich
    An diesem Abend kam ich zwei Stunden später als üblich
in den Stall, sonst hätte ich Simon nicht gefunden. Ich bin
überzeugt davon, daß er sich bis zum nächsten Morgen
soweit erholt hätte, um aus eigener Kraft zu verschwinden.
    Er lag zwischen den Futtersäcken, die Arme wie gebrochene
Flügel gespreizt und den Kopf auf der Brust. Sein blaugrauer
Overall war zerrissen, die Stiefel waren schlammbespritzt, ihre
Sohlen klafften wie die hungrigen Mäuler unserer jungen Hunde.
    Ich stand einige Zeit da und beobachtete ihn, seine Brust hob und
senkte sich unregelmäßig, ein Zeichen, daß er noch
am Leben war.
    Die Hunde jaulten und kläfften, seit ich eingetreten war,
aber sie vollführten nicht den üblichen Lärm, als
empfänden sie in Anwesenheit des Fremden eine gewisse Scheu.
    Mir zuckte unwillkürlich der Gedanke durch den Kopf,

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