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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niemand über meine Anwesenheit."
    Ich war schon viel zu sehr in diese Sache verstrickt, um mich von
ihr lösen zu können. Meine Gedanken kreisten ausschließlich
um Simon.
    Noch am selben Tag erhielt ich Gelegenheit, mich intensiver um das
so unerwartet aufgetauchte Problem zu kümmern.
    Trevor teilte mir mit, daß Rvomers zwei Dackelwelpen
bestellt hatten.
    Die Familie Rvomer gehörte zu den größten in
Valjuhn.
    Kein Wunder, sie hatte die gewiß nicht einfache Aufgabe, den
Kessel zu verwalten.
    *
    Die beiden jungen Hunde befanden sich in einem Korb, der neben mir
auf dem Sitz stand. Das Haus meiner Familie lag abseits von der
Hauptstraße in einem kleinen Buschwald. Wir Canthors zählten
zu den kleinsten der insgesamt zwölfhundert Familien von
Valjuhn.
    Ich bog in die Parkstraße ein. Um diese Zeit herrschte reger
Verkehr, und ich mußte mich auf die verschiedenen, mit ihren
Familienwappen gekennzeichneten Fahrzeuge konzentrieren. Die Hunde in
ihrem Korb verhielten sich still, die ungewohnte Umgebung lähmte
ihre Aktivität. Beiderseits der Parkstraße stand der
Großteil aller Gebäude. Diese Straße führte
quer durch Valjuhn, sie brach erst unmittelbar vor dem Wall ab.
    Der Kessel befand sich inmitten eines kuppelförmigen Gebäudes
rechts von der Parkstraße. Ich stellte meinen Wagen auf einem
freien Platz ab. Ein Mitglied der Rvomer-Familie erwartete mich vor
dem Eingang der Kuppel.
    „Sie bringen die Dackel, nicht wahr?" fragte er.
    Ich nickte und hielt den Korb dicht an mich gedrückt, denn
ich war sicher, daß er ihn entgegennehmen und mich danach
wegschicken wollte.
    „Kann ich sehen, in welcher Umgebung die Tiere von nun an
leben werden?" fragte ich beiläufig. „Es ist möglich,
daß ich Ihnen ein paar gute Ratschläge geben kann."
    „Nun gut", sagte Rvomer widerstrebend. „Kommen
Sie mit herein."
    Wir betraten die Vorhalle. Durch die hohen Fenster sah ich draußen
im Hof ein paar große Fahrzeuge stehen. Sie gehörten
anderen Familien, die dringend benötigte Rohstoffe selbst vom
Kessel abholten. Im allgemeinen wurde die Verteilung von den Rvomers
vorgenommen, aber einigen Familien ging das nicht schnell genug,
obwohl an der Zuverlässigkeit der Rvomers nicht zu zweifeln war.
    „Ich bin Kerstin Rvomer", sagte meine Begleiterin. Sie
war weiblich, das hatte ich wegen ihrer kurzen Haare und ihrer groben
Gesichtszüge erst jetzt erkannt. Sie trug einen weiten Umhang,
der ihre sekundären Sexualmerkmale verbarg.
    In der Vorhalle hielten sich eine Anzahl Männer und Frauen
auf. Die meisten von ihnen gehörten der Familie Rvomer an. Sie
verhandelten mit den Fahrern der Wagen, die Lieferungen abholen
wollten.
    „Natürlich sollen die Tiere nicht hier gehalten
werden", versicherte Kerstin Rvomer.
    „Von den hinteren Räumen führen zahlreiche
Ausgänge in den Hof, wo sie jederzeit ihren Auslauf haben
werden."
    „Kann ich den Kessel sehen?" fragte ich spontan. Ich
sah keine andere Möglichkeit mehr, mein Ziel vielleicht doch
noch zu erreichen. Die Welpen konnten mir nicht länger als
Argument für ein längeres Verweilen dienen.
    „Das ist ein ziemlich ungewöhnliches Verlangen",
meinte Kerstin Rvomer.
    „Ich habe diesen Platz noch nie gesehen, wahrscheinlich
ergibt sich für mich so bald auch keine
    Gelegenheit mehr", bedrängte ich sie.
    „Niemand will je den Kessel sehen", stellte sie fest.
    „Wie kommen Sie auf diese komische Idee?"
    Ohne Simons Auftauchen wäre ich nie darauf gekommen,
überlegte ich. Doch das konnte ich ihr nicht erklären. Der
Kessel war kein verbotenes Gebiet, aber als eine natürliche
Einrichtung fand ihn niemand so aufregend, daß man ihn gesehen
haben mußte. Der Kessel war da, genau wie Licht, Luft und
Valjuhn. Er würde immer da sein.
    „Meinetwegen", lächelte sie. „Sie haben uns
die Hunde gebracht, warum sollte ich Ihnen keinen Gefallen tun?"
    Sie führte mich in einen langen Korridor, an dessen Ende sich
eine Flügeltür befand. Beiderseits des Korridors lagen
Büroräume, in denen Rvomers arbeiteten. Kerstin Rvomer
drückte auf einen Schalter rechts neben der Tür, worauf
diese seitwärts glitt und den Blick auf den Hauptraum der Kuppel
freigab.
    Der Kessel wirkte auf den ersten Blick enttäuschend. Er stand
auf einer Rampe und bestand aus mehreren Maschinen, die von einer Art
Gitter umschlossen wurden. Im freien Raum zwischen den Maschinen
ragten zwei Energiesäulen in die Höhe. Sie verbanden sich
unter dem Kuppeldach zu einem torbogenförmigen Halbkreis.

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