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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spielen",
sagte Mark trotzig.
    „Ich gehe jetzt ins Kinderzimmer und spiele mit meiner
Raumfahrerausrüstung."
    Landt war erleichtert, daß sein Sohn Ablenkung finden würde.
Er sah hinüber zu Flothorns Haus. Norton Flothorn hüpfte im
Garten herum und schwang ein Kriegsbeil aus Hartgummi. Ab und zu
stieß er Indianergeheul aus.
    „Dieses arme Kind", sagte Landt angewidert. „Sie
setzen ihm Rosinen in den Kopf."
    *
    Keylim, der Vertreter, öffnete die Tür und winkte den
Roboter herein.
    „Es handelt sich um ein typisches Vollspielzeug",
erklärte er Flothorn.
    „Es verhält sich so, wie das Kind sich in seiner
Phantasie einen Indianer vorstellt. Seine Positronik ermöglicht
ihm außerdem, sich im Spiel auf die Wünsche des Kindes
einzustellen."
    Flothorn sah den Roboter im Zimmer auf und ab gehen.
    Das Modell WKI-7 war mannsgroß, trotz seines menschlichen
Äußeren leicht als Roboter zu erkennen. Noch war WKI-7
nackt, aber Keylim hatte schon ein Ausrüstungs- und
Kleidersortiment zurechtgelegt.
    „Dieses Modell ist so programmiert, daß es sich
während des Spiels in allen Situationen wie ein Indianer nach
der Vorstellung Ihres Kindes verhält", fuhr der Vertreter
geschäftsmäßig fort.
    Flothorn hörte kaum zu. Man hatte ihm den Kredit eingeräumt,
und er war hergekommen, um den Kauf abzuschließen.
    „Was kostet er?" erkundigte sich Flothorn.
    „Zwölftausend Solar, dazu kommen Ausrüstung und
Kleidung."
    Flothorn schluckte. Sein Kredit belief sich auf zehntausend Solar,
was bedeutete, daß er sein Konto zusätzlich um mindestens
zweitausend weitere Solar überziehen mußte.
    „Sie können zunächst die einfache Ausrüstung
kaufen und sie dann später ergänzen", bemerkte Keylim
beiläufig. Er war ein erfahrener Vertreter, der genau sah, was
mit diesem Kunden los war.
    „Ich nehme die komplette Ausrüstung!" erklärte
Flothorn düster.
    „Packen Sie alles ein und schicken Sie es an meine Adresse."
    Keylim lächelte verbindlich.
    „Wenn wir die Zahlung regeln könnten", sagte er
höflich. „Sie werden verstehen, daß wir solche
wertvollen Objekte nur gegen Vorauskasse ausliefern können. Ihr
Sohn wird seinen Spaß daran haben", fügte er schnell
und geschickt hinzu.
    Flothorn stellte zwei Schecks aus, einen auf sein Kreditkonto,
einen zweiten auf sein Privatkonto. Er haßte es, sich auf diese
Art bloßstellen zu müssen, aber es mußte nun einmal
durchgestanden werden. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren,
schickte Keylim das Modell hinaus und schüttelte Flothorn die
Hand.
    „Ich beglückwünsche Sie zu diesem Kauf - Sie haben
die beste Wahl getroffen."
    Flothorn hörte kaum zu, das Bewußtsein, einen schlimmen
Fehler begangen zu haben, trieb ihm das Blut in den Kopf. In aller
Eile verließ er das Verkaufsbüro der Whistler-Company. Er
fühlte eine unerklärliche Leere in sich. Ziellos wanderte
er durch die Straßen, bis er schließlich ein Lufttaxi
anhielt und sich nach Hause fahren ließ.
    Er sagte Mira nicht, daß er den Indianerrobot gekauft hatte,
sie würde es morgen bei der Auslieferung früh genug
erfahren. Den ganzen Abend quälte er sich mit der Frage, ob er
den Kauf nicht rückgängig machen sollte. Vorausgesetzt, daß
sich seine Verdienstverhältnisse nicht änderten, würden
fünf Jahre vergehen, bis der Kredit abgezahlt war.
    Zu dem finanziellen Ärger, den er sich aufgeladen hatte, kam
das immer stärker werdende Bewußtsein, daß er im
Grunde genommen mit dem Kauf nichts ändern konnte.
    •
    Die Idee, die geniale Idee, war Verjack Landt mittags bei der
Kaffeepause im Büro gekommen. Zunächst war sie ihm absurd
erschienen, aber je länger er darüber nachgedacht hatte,
desto fester glaubte er daran, daß er sie verwirklichen mußte.
    Allein die Tatsache, daß er Flothorn auf diese Weise für
alle Zeiten den Mund stopfen konnte, ließ eine Realisierung der
Idee wichtig erscheinen. Nicht, daß Landt wirklich an die
Geschichte mit dem Indianerrobot geglaubt hätte; Flothorn konnte
das Geld dazu mit Sicherheit nicht aufbringen, aber hier bot sich die
lang ersehnte Chance, es Flothorn einmal richtig zu zeigen.
    Als Landt das Geschäft verließ, fuhr er nicht sofort
nach Hause, sondern machte einen Abstecher in eine Whistler-
Vertretung.
    Dort erstand er für dreizehntausend Solar einen WKC-8, einen
Cowboyrobot mit Ausrüstung und Kleidern, der, wie ihm der
Vertreter versicherte, sich in allen Situationen so verhalten würde,
wie es kindliche Phantasie von einem echten Cowboy

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