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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kopf und schluchzte noch heftiger.
    „Ich will aber einen Gleiter", brachte es stoßweise
hervor. „Einen schöneren als Mark hat."
    Mira schob das Kind vor sich her aus dem Zimmer.
    Flothorns Ärger verflüchtigte sich nur allmählich,
aber ein unerträgliches Gefühl, daß man ihm ein
Unrecht angetan hatte, blieb in ihm zurück. Er verwünschte
den Tag, an dem sie hier eingezogen
    waren. Von Anfang hatte sich zwischen Norton und Mark Landt eine
feste Freundschaft entwickelt, aber dann hatten sich die alten Landts
in verhängnisvoller Weise in diese Beziehung eingemischt. Sie
hatten Flothorn deutlich zu verstehen gegeben, daß ihr Junge
etwas Besseres war als Norton Flothorn. Flothorn und Landt grüßten
sich nur knapp und mit kühler Höflichkeit, beide hatten
ihren Frauen verboten, miteinander zu reden.
    Mira kam ins Zimmer zurück.
    „Es hat keinen Sinn, ihn zurückzuhalten", meinte
sie.
    „Er muß sich daran gewöhnen, daß er nicht
alles bekommen kann, was andere haben."
    Flothorn ließ sich in einen Sessel sinken.
    „Glaubst du, daß ich Landt diesen Triumph gönne?
Ich weiß genau, daß er sein letztes Geld zusammengekratzt
hat, um dieses Ding zu kaufen." Er ballte die Hände zu
Fäusten.
    „Wir müssen ebenfalls behutsam mit unserem Geld
umgehen", erinnerte Mira.
    „Vielleicht denkst du, Landt sollte dein Ehepartner sein!"
rief er wütend.
    „Immerhin ist er Stellvertretender Direktor, und ich bin nur
Abteilungsleiter. Dabei verdient er keinen Soli mehr als ich."
    Sie wandte sich von ihm ab.
    Mink Flothorn hatte das Gefühl, zu weit gegangen zu sein,
aber er fand keine Worte der Entschuldigung. Er war so verbittert,
daß er seine Frau als Gegner ansah. Insgeheim neidete sie Landt
wahrscheinlich dessen Position, aber sie wollte es nicht zugeben.
    „Ich kann im Geschäft einen großzügigen
Kredit bekommen", verkündete Flothorn und erhob sich.
    „Das ist doch Unsinn!" Mira sah ihn erschrocken an.
„Wir kommen auch ohne diesen Kredit zurecht. Du würdest
dich nur in ein unnötiges Abhängigkeitsverhältnis
begeben."
    Flothorn durchquerte den Raum mit langen Schritten. Er riß
die Tür zum Kinderzimmer auf und rief:
    „Morgen bestelle ich diesen Indianerrobot, den du dir schon
immer gewünscht hast, Norton."
    „Nein!" protestierte Mira.
    „Das darfst du nicht tun, Mink. Wir wären auf Jahre
hinaus verschuldet."
    Flothorn lächelte seinen Sohn an.
    „Was hältst du davon, Norton?"
    „Ich hätte sehr gern einen Indianerrobot, Pa",
sagte er. „Mark würde nie etwas so Großartiges von
seinem Vater bekommen."
    Flothorns Augen begannen zu leuchten. Er hätte am liebsten
sofort bei Whistler angerufen, um einen Roboter zu bestellen. Doch er
mußte zunächst einmal die Sache mit dem Kredit regeln.
    Er spürte kaum, daß sein Sohn an ihm vorbeischlüpfte
und in den Garten hinausstürmte.
    „Mark!" hörte er Norton wenig später
schreien.
    „Ich bekomme einen Indianerrobot! Einen Indianerrobot!"
    Flothorn fühlte sich plötzlich ernüchtert und von
Unbehagen beschlichen. Er hatte das Gefühl, sich selbst in eine
Ecke manövriert zu haben, aus der er nicht mehr herauskam.
    „Du mußt ihm das wieder ausreden!" drängte
Mira.
    Flothorn schüttelte den Kopf. Er würde es Landt schon
zeigen, auch wenn er vor Zorn platzte, der Herr Stellvertretende
Direktor.
    *
    Mark Landt landete den Gleiter auf der Veranda und kletterte
heraus.
    „Ist er nicht wunderbar?" erkundigte Landt sich
verunsichert.
    „Kein Junge in der Nachbarschaft besitzt einen solchen
Gleiter."
    „Hm!" machte Mark interesselos.
    „Aber Norton hat mir gesagt, er bekäme einen
Indianerrobot."
    Landt lachte hohl.
    „Dieser Lügner!"
    „Er bekommt aber einen, Pa!"
    „Er lügt", ereiferte sich Landt. „Er sagt
das nur, um dich zu ägern. Verstehst du, er ärgert sich,
daß du einen so schönen Gleiter bekommen hast und er
nicht! Deshalb erzählt er die Sache mit dem Roboter. Sein Vater
hat kein Geld, um einen solchen Roboter zu kaufen."
    „Aber wenn er einen bekommt!" wandte Mark mit
kindlicher Hartnäckigkeit ein.
    „Warte ab!" empfahl ihm der alte Landt.
    „Du wirst schon sehen, daß alles nur Geschwätz
ist."
    Er nahm sich vor, die Vorgänge in der unmittelbaren
Nachbarschaft in den nächsten Tagen zu beobachten. Diesem
aufgeblasenen Wichtigtuer konnte man alles zutrauen. Trotzdem glaubte
Landt nicht daran, daß Flothorn Geld für ein so teures
Spielzeug auftreiben konnte.
    „Ich habe keine Lust mehr, mit dem Gleiter zu

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