PR TB 145 Auf Der Babarenwelt
bei einem galaktischen
Kräftemessen das Zünglein an der Waage sein. Aber weder die
Solare Flotte noch die USO könnte etwas gegen diese Aktivitäten
der Springer unternehmen, wenn sie auf legaler Basis vor sich gehen.
Wer die Springer kennt, weiß jedoch, daß sie sich nicht
immer an die Spielregeln halten. Und da müssen wir einhaken.«
Annemy und Walty hatten ihm aufmerksam zugehört, obwohl er
bisher nur ganz allgemein gesprochen hatte. Nach dieser Einleitung
kam Atlan aber sofort auf den speziellen Fall zu sprechen.
»Die Springer wissen, daß wir auf ihre Siedlungswelten
ein scharfes Auge geworfen haben«, fuhr Atlan fort. »Und
sie schätzen die USO auch richtig ein, wenn sie annehmen, daß
viele ihrer geheimen Basen
uns nicht verborgen blieben. Die USO hat herausbekommen, daß
von diesen Stützpunkten keine Gefahr droht, das heißt, daß
dort die Aufrüstung innerhalb der Norm bleibt. Ebensogut weiß
die USO aber auch aus sicheren Quellen, daß die Springer einen
Kriegsplaneten haben, wo die Aufrüstung fieberhaft
vorangetrieben wird. Langjährige Recherchen haben ergeben, daß
es sich um einen Sauerstoffplaneten handeln muß, der offiziell
in keinem Zusammenhang mit den Springern steht. Ja, daß es sich
um einen von humanoiden Primitivvölkern bewohnten Planeten
handelt. Es ist einer jener Verbotenen Planeten, zu denen die
raumfahrenden Völker keinen Zutritt haben, damit sie die
Evolution der Einheimischen nicht beeinflussen können. Es gibt
einige Dutzend solcher Planeten - und eine Kommission, bestehend aus
Vertretern aller raumfahrenden Völker der Milchstraße,
wacht darüber, daß das Tabu dieser Welten nicht verletzt
wird. Einer dieser Planeten heißt Barbar - und um diesen hat
sich unser Verdacht verdichtet. Wir sind ziemlich sicher, daß
die Springer dort ihren Kriegsstützpunkt haben. Aber letzte
Gewißheit konnten wir uns bisher noch nicht verschaffen.«
»Ist das wirklich so schwierig?« erkundigte sich
Annemy. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: »Ich kenne
natürlich die Bestimmungen für Tabu-Welten und weiß
auch, welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, um den
zivilisierten Völkern den Zutritt zu verbieten. Hyperfelder
umschließen die Planeten und verhindern, daß Raumschiffe
unbemerkt landen. Soviel ich weiß, gibt es jeweils nur einige
strahlungsfreie Schleusen, die von der intergalaktischen Kommission
überwacht werden. Der Hyperstrahlung wegen ist es auch
unmöglich, Mutanten in den Einsatz zu bringen. Aber wenn die
Springer ihre Leute nach Barbar einschleusen konnten, müßte
der USO das gleiche mit ihren Spezialisten gelungen sein. Darum
verstehe ich nicht, daß Sie so uninformiert sind, Sir.«
»Natürlich haben wir, äh, einige Spezialisten auf
Barbar stationiert«, gab Atlan etwas beschämt und mit
einem Seitenblick auf Artryx Lord zu. »Doch diese wurden
entdeckt. Ob von den Springern oder den Einheimischen, das wissen wir
nicht. Die letzte Meldung besagte jedoch, daß die Spezialisten
den entscheidenden Beweis dafür gefunden haben, daß die
Springer das Tabu der Barbarenwelt verletzten. Einzelheiten erfuhren
wir keine mehr, weil plötzlich die Verbindung abbrach. Wir
müssen annehmen, daß unser Stützpunkt entdeckt wurde.
Genaues wissen wir aber auch darüber nicht, weil die Springer
verständlicherweise keine Protestnote gegen uns bei der
Kommission eingebracht haben. Die legen natürlich Wert darauf,
ihr Süppchen weiterhin im geheimen zu brauen.«
»Verständlich«, meinte Klackton. Er hatte jetzt
nichts von einem Tolpatsch an sich, und wenn man ihn so sah, konnte
man sich einfach
nicht vorstellen, daß er sich manchmal gebärdete wie
ein Elefant im Porzellanladen. Es schien so, als respektierte sein
destruktives Unterbewußtsein den Ernst der Lage und gestatte es
Klacktons Intelligenz, sich - vorübergehend zumindest - voll zu
entfalten.
»Ich nehme an«, fuhr er fort, »daß Sie
Annemy und mich dazu auserwählt haben, den Vorkommnissen auf
Barbar nachzugehen. Mir ist nur nicht klar, warum Sie uns deshalb vom
Dienst suspendiert haben.«
»Eine berechtigte Frage«, sagte Atlan. »Artryx
Lord kann Ihnen darauf die Antwort geben. Er ist mit den Einzelheiten
besser vertraut als ich, denn er gehört der Evolutionskommission
an, die darüber wacht, daß das Tabu der Barbarenwelt nicht
verletzt wird. Gesandter Lord, bitte.«
Artryx Lord verstand es gut, sich in Pose zu setzen, so daß
er aller Aufmerksamkeit sofort auf sich zog. Er sprach
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