PR TB 146 Maschine Des Bösen
Imponiergehabe, mit dem sie uns einschüchtern
wollen. Sie haben nicht die Absicht, uns zu töten oder zu
verletzen. Sie wollen lediglich ihr eigenes Selbstbewußtsein
etwas aufbauen.«
»Deine Nerven möchte ich haben.«
»Ihr wißt, wen wir sprechen wollen«, erklärte
der Maruner in ovalischer Sprache. »Also führt uns zu
unserem Ziel.«
»Bo hat gesagt, daß ihr draußen bleibt, bis wir
euch rufen.«
»Die Zeit ist knapp. Jede Minute ist kostbar. Das ist der
Grund dafür, daß wir gekommen sind.«
Der Sprecher der Ovaler, ein Wesen, das deutlich größer
war als die anderen, und dessen Oberkörper mit bräunlichem
Flaum überzogen
war, drehte sich um.
»Ich gehe voraus«, sagte er. Seine Stimme bebte leicht
und verriet dadurch, daß er sich keineswegs wohl in seiner Haut
fühlte. Er hatte Angst vor den Fremden aus dem All, aber er
kämpfte dagegen an. Noch schaffte er es nicht, ihnen zu
vertrauen. Die anderen drei Ovaler blieben etwas zurück. Keiner
von ihnen hatte den Siganesen bemerkt, der ihnen in einem Abstand von
mehreren Metern folgte.
Frank mußte sich anstrengen, als er hinter dem Wortführer
herkroch. Der Ovaler lief schnell und geschmeidig. Er kannte sich
hier unten in den Höhlenbauten aus, und er bewegte sich so, wie
es für ihn normal war. Er bog auf einen seitlich abzweigenden
Gang ab, der überraschend steil in die Tiefe führte, als
sie eine langgestreckte Halle durchquert hatten. Jetzt kroch er
vorsichtiger voran. Er schob seine Füße wie tastend über
den Boden und rückte erst weiter, wenn er wirklich Halt gefunden
hatte. Nun hatten Frank und Blue es leichter, da sie die
Antigravgeräte zu Hilfe nehmen konnten. Die Seitenwände
wurden immer wieder durch transparente Scheiben aufgelockert, durch
die Frank in verschiedenartige Hallen blicken konnte, die meistens
lang und schmal waren. Einige von ihnen erreichten eine Länge
von wenigstens hundert Metern, waren aber nie breiter als drei oder
vier Meter. Darin befanden sich zum größten Teil Maschinen
von unbekannter Konstruktion, an denen Ovaler arbeiteten. Einige Male
sah Frank aber auch Einrichtungen, die der allgemeinen Information
oder dem Verkauf von Gütern zu dienen schienen. Die Zeichen
einer hochentwickelten Technik und Zivilisation waren überdeutlich.
Der Weg endete in einer Tiefe von etwa hundert Metern unter den
Hügeln in einem Saal, der etwa hundert Meter lang und ebenso
breit war. Die Decke wurde durch zahlreiche Säulen abgestützt.
Sie war immerhin so hoch, daß Frank und Blue sich aufrichten
konnten. Sie stellten sich jedoch nicht hin, sondern setzten sich
lediglich bequem auf den Boden.
Eine exotische, schrill klingende Musik erfüllte den Raum, in
dem sich etwa hundert Ovaler befanden. Sie lagen in gepolsterten
Bodensenken, aus denen nur ihre kegelförmigen Oberkörper
hervorragten. Frank entdeckte die beiden Polarovaler. Er erkannte sie
sofort an der dunkleren Körperfarbe, und er sah, daß sie
mit Stahlbändern gefesselt waren.
»Wir haben alles getan, was wir konnten«, erklärte
Bo, mit dem Frank bisher stets verhandelt hatte. »Man glaubt
uns nicht. Sage ihnen, was du uns auch gesagt hast.«
Der Maruner wußte, daß er wieder ganz am Anfang stand.
Er durfte absolut nichts mehr voraussetzen. Das Eis mußte erst
gebrochen werden.
Wiederum begann er mit der mühevollen Arbeit, das Vertrauen
der
Ovaler zu gewinnen. Er benötigte etwa zwei Stunden, dann
schlug die bis dahin feindselige Atmosphäre um. Einige
offensichtlich niederrangige Ovaler kamen in den Raum und befreiten
die beiden Polarbewohner von ihren Fesseln. Andere brachten Speisen
und Getränke und setzten sie vor Frank ab. Blue atmete sichtlich
auf, und Simo San schritt so gelassen durch den Saal, als sei es
selbstverständlich, daß er nun erschien. Er erregte
Aufmerksamkeit bei den Ovalern und trug dazu bei, die positive
Haltung der spinnenähnlichen Wesen noch weiter aufzulockern.
Als Frank Pamo endlich zum Kern dessen kam, was ihm wirklich
wichtig erschien, wurde es still im Saal.
»Ich habe erfahren, daß Oval mit aller Energie an der
Konstruktion oder Produktion eines Schwarzen Lochs arbeitet«,
sagte er. »Wir waren überrascht, als wir davon hörten.
Und ich kann nicht umhin, euch meine höchste Bewunderung für
dieses kühne Projekt auszusprechen.«
Die Spannung, die über der Versammlung lag, ließ nach.
Die Ovaler erwiesen sich als äußerst empfänglich für
Komplimente.
»Wir müssen etwas gegen die Takrater tun«,
entgegnete
Weitere Kostenlose Bücher