PR TB 146 Maschine Des Bösen
tun?«
»Es gibt nur eine einzige Möglichkeit«,
entgegnete der HS. »Wir können einige wenige von euch nach
Takrat bringen. Vielleicht erlauben euch die Takrater, dort zu
bleiben. Mit ihnen zusammen könnt ihr dann eine Flotte aufbauen,
mit der ihr in dreißig Jahren fliehen könnt.«
»Takrat! Dann können wir auch gleich in die Hölle
fliehen.«
»Es gibt keinen anderen Planeten. Es gibt nur die
Alternative: Takrat oder Tod. Nun wählt.«
»Wie soll das werden, Frank?« fragte Tifflor leise,
während die Ovaler schwiegen und über das Problem
nachdachten. »Die Takrater werden niemals dulden, daß
sich auf ihrem Planeten Flüchtlinge von Oval einnisten.«
»Wir müssen es zumindest versuchen, Sir. Ich werde dann
meine ganzen Fähigkeiten dafür einsetzen, eine
Verständigung zwischen den beiden Völkern herbeizuführen.
Das Ende, das in dreißig Jahren kommen wird, gibt mir eine
gewisse Chance.«
»Also gut«, rief Bo ächzend. »Wir sehen
ein, daß es nicht anders geht. Bitte, helft uns.«
»Wir werden pausenlos fliegen und so viele von euch nach
Takrat bringen, wie nur möglich. Was dann aber wird, das wissen
wir nicht. Es wird euer Problem sein, euch mit den Takratern
auszusöhnen. Vergeßt das nicht.«
»Notfalls werden wir kämpfen«, erklärte
einer der Anführer stolz.
Tifflor schüttelte resignierend den Kopf.
»Sie lernen es nie«, sagte er.
Die VINCRA startete zwei Stunden später zu ihrem ersten
Transportflug nach Takrat. Alles, was nicht unbedingt benötigt
wurde, war ausgeräumt worden, darunter auch sämtliche
Shifts. Auch die Startrampen für die Drei-Mann-Zerstörer
waren entfernt worden. Die Zerstörer waren in gleicher Weise
geleert worden, so daß auch sie in beschränktem Umfang für
die Ovaler zur Verfügung standen. Immerhin gelang es, sieben
Ovaler in jeder Maschine unterzubringen. Das war eine klägliche
Ziffer im Vergleich zu jenen etwa fünfhundert, die in der
Korvette Platz fanden. Aber auch diese waren praktisch unbedeutend im
Vergleich zur Gesamtzahl der Bevölkerung des ovalen Planeten.
Es war zu dem erwarteten Chaos gekommen, als die VINCRA ihre
Schleusen für die Ovaler geöffnet hatte. Draußen vor
dem Prallschirm hatten die Ovaler blutige Kämpfe um einen Platz
im Schiff ausgetragen, dann aber hatten viele von den Siegern ihre
tiefverwurzelte Furcht vor der Höhe doch nicht überwinden
können.
Sie waren nicht auf die Antigravplattformen gestiegen, mit denen
die Mannschaft sie zu den höher gelegenen Schleusen hatte
befördern sollen. Verzweifelt und vor Angst geschüttelt,
hatten sich viele Ovaler wieder zurückgezogen und wie gelähmt
zugesehen, wie sich das Schiff gefüllt hatte.
»Besteht nicht die Möglichkeit, Hilfe von Gäa zu
holen, Sir?« fragte Frank, der neben Julian Tifflor in der
Hauptleitzentrale saß. Etwa dreißig Ovaler nutzten den
sich ihnen bietenden Raum, so daß die Offiziere sich kaum noch
bewegen konnten.
»Ausgeschlossen, Frank«, antwortete der
Solarmarschall. Er blickte auf den Bildschirm, auf dem Takrat bereits
zu erkennen war. »Es würde viel zu lange dauern, bis wir
in der Dunkelwolke wären und mit einer Flotte zurückkommen
könnten. Hier geht es um Stunden und Minuten. Seien wir uns doch
darüber klar, daß niemand genau sagen kann, wie lange es
noch dauern wird, bis Oval zusammenbricht. Dr. O'Quiery rechnet
damit, daß es bereits in den nächsten Minuten zu
Naturkatastrophen kommen wird. Vulkane werden ausbrechen und Beben
werden den Planeten erschüttern. Wenn wir die Ovaler retten
wollen, dann müssen wir es jetzt tun. Und per Hyperfunk
können wir natürlich keine Hilfe anfordern. Die Laren wären
schneller hier als uns lieb sein kann, und sie würden bestimmt
keine Hand für die Ovaler rühren.«
»Es ist wohl so, Sir«, sagte Frank.
Er lehnte sich in seinem Sitz zurück. Simo San hockte stumm
auf seiner Schulter, und auch Blue, der hinter ihm stand, schwieg.
Alles kam darauf an, wie die Takrater sich verhalten würden.
Keiner der Ovaler hatte eine Waffe bei sich. Tifflor hatte jeden, der
an Bord kam, untersuchen und alle Waffen entfernen lassen. Unter den
gegebenen Umständen hatten die Ovaler es nicht gewagt, gegen
diese Maßnahme zu protestieren.
Rasch rückte der Planet Takrat näher. Die Ovaler wurden
unruhig. Frank blickte zu ihnen hinüber. Ihre Augen waren
geweitet. Sie blickten wie gebannt auf, den Panoramaschirm und
schienen nicht fassen zu können, was geschah. Viele von ihnen
befanden sich in einem
Weitere Kostenlose Bücher