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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinzu und stützten mich. Ich
stieß einen qualvollen Schrei aus und lallte undeutlich:
    »Zu Tuar! Schnell. eine Botschaft von Aiv.«
    Sie packten mich an den Armen und unter den Schultern und
schleppten mich vom Tor weg, vorbei an vielen kleinen und großen
    Steinplastiken oder hochgemauerten Statuen, die nur teilweise
vollendet waren. Vermutlich befand sich der Eingang zum Palast dort,
wo ich jetzt die meisten Lichter sah.
    Ich merkte, daß die Sklaven zögerten. Zwischen ihnen
hängend, aber mit angespannten Muskeln, mögliche
Abwehrschläge bereits genau planend, murmelte ich zwischen den
Lippen:
    »Ihr seid Sklaven. Tuar wird euch vernichten, wenn er sieht,
daß ihr den Jäger in den Palast gebracht habt.«
    Sie blieben ruckartig stehen. Dann flüsterte der Mann rechts
von mir:
    »Bist du wahnsinnig?«
    Ich bückte mich, schlug beide Arme zur Seite und befreite
mich mit einigen kurzen Bewegungen. Dann hob ich den Bogen über
den Kopf und sagte leise, aber mit unüberhörbarer Schärfe:
    »Ich bin gekommen, um die Götter zu töten. Ich
töte sie und verbrenne die Paläste. Flieht hinunter zu den
Herden, oder kämpft mit mir!«
    Sie waren wie erstarrt. Die Furcht in ihren Gesichtern war
deutlich. Seit einem halben Planetenumlauf und mehr lebten sie in
äußerster Verwirrung, denn die Welt änderte sich für
ihren Verstand zu rasch. Und jetzt stürzte ich sie abermals in
Unsicherheit.
    »Es ist besser, ihr geht zu den Hirten. Ich brauche keine
Helfer, denn ich bin der Freund der Blitze.«
    Sie nickten und bissen sich auf die Lippen. Sie waren noch jung,
keine zwanzig Sommer alt. Dann warfen sie sich auf den Fersen herum
und rannten davon, hinaus durch das Tor. Ich ging mit schleppenden
Schritten, den Kopf gesenkt, den Bogen im Gras und auf den Platten
des Weges nachschleifend, weiter auf den Palast zu. Eine Treppe. Ich
stolperte sie hinauf und beobachtete unter den Brauen hervor die
Umgebung. Die langen Schatten der Säulen und der Baumstämme
schienen zu zittern im Licht der Brände. Wie ein Rennfeuer
setzte sich die Aufregung fort - die vier Schüsse waren von den
Androiden klar als Angriffssignal erkannt worden. Aber sie wußten
nicht, ob ich die Waffe führte oder einer von ihnen. Ich blieb
stehen, wachsam, als ich von rechts Schritte hörte. Entlang der
Kolonnade rannte eine schlanke Gestalt auf den Eingang zu, irgendeine
Waffe in der Hand. Ich hob den Kopf und blickte kurz hin. Eine
schneidende Stimme zischte:
    »Sklave! Weg hier! Scher dich zum Feuer.«
    Ein Zischen ertönte. Ich sprang zur Seite, aber die Peitsche
fuhr durch die Luft und schnitt glühend quer über mein
Gesicht. Ich riß den gesenkten Kopf und starrte den Mann an.
    Es war Tuar, der Androide. Ich erkannte ihn an seiner typischen
Kleidung und den ledernen Handschuhen, die er trug. Er schützte
seine weichen Finger gegen die Steinsplitter seiner Plastiken. Aus
der Richtung des brennenden Hauses ertönten einige donnernde
    Geräusche.
    »Dafür wirst du sterben, Androide Tuar!« sagte
ich heiser. Blut lief über mein linkes Auge. Tuar begriff
sofort, daß ich der Jäger war. Ich sprang ihn an, aber er
reagierte blitzschnell. Ich erhaschte nur noch einen Blick auf seine
straffe, sehnige Gestalt. Er war etwas kleiner als ich, aber
offensichtlich ein Gegner, kein Opfer. Er ließ die Peitsche
fallen und warf sich durch einen auseinanderschlagenden Vorhang in
einen hell erleuchteten Raum hinein.
    Hinterher! Achte auf Fallen, die nur er kennt! warnte der
Extrasinn.
    Drei Schritte trennten uns, als ich angriff und durch den Vorhang
sprang. Augenblicklich befand ich mich in einem verhältnismäßig
riesigen Raum, einer Mischung zwischen Wohnraum und Werkstatt.
Ungeheure Hitze schlug aus einer Ecke; dort befand sich ein
gewaltiger Ofen. Tuar fuhr einige Schritte vor mir herum und
schleuderte einen steinernen Hammer nach mir. Ich hechtete zur Seite,
das Geschoß bohrte sich mit einem dröhnenden Laut in eine
riesige ungebrannte Tonkugel. Tuar sah mich kurz an, dann wußte
er, daß er von mir keine Gnade mehr zu erwarten hatte. Ich riß
den Arm hoch, wischte das Blut aus dem Gesicht und griff nach einem
Pfeil über der linken Schulter. Ich riß ihn aus dem Bündel
des Köchers hervor und senkte den Bogen.
    Zu spät. Tuar riß einen Holzbalken hoch und schleuderte
ihn nach mir. In der rasenden Eile fand er keine Waffe. Wieder wich
ich aus, ließ Pfeil und Bogen fallen und zog den langen Dolch.
Der Balken drehte sich, flog auf mich zu, und ich warf mich

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