PR TB 148 Göttin Der Galaxis
Töne
beziehungsweise Schallwellen erzeugen, deren Schwingungszahlen
innerhalb der Hörgrenze des menschlichen Ohres lag - und sie
vermochten die menschliche Sprache auch zu hören.
Zu weiteren Überlegungen aber kamen die beiden Männer
nicht, denn die Riesenvögel spreizten ihre Schwingen und setzten
sich in Bewegung. Sie trafen keine Anstalten, sich in die Luft zu
erheben, sondern blieben am Boden, aber sie erreichten sehr schnell
die Geschwindigkeit von Reitpferden.
Und sie stürmten genau auf die beiden Terraner zu!
»Sie greifen uns an!« sagte Vymur ungläubig -
ungläubig deshalb, weil er sicher war, daß die Blues ihre
Aggregattornister und die in den Gürtelhalftern steckenden
Energiewaffen sehen und daraus auf die überlegene Ausrüstung
der beiden Terraner schließen mußten.
»Ich schlage vor, wir aktivieren unsere Schutzschirme und
verhalten uns passiv«, sagte Gol-Tsen gelassen. »Vielleicht
lassen sie mit sich reden, wenn sie merken, daß sie uns nichts
anhaben können.«
»Das sollten sie eigentlich auch so wissen«, gab Vymur
Alsaya
zurück, schaltete aber wie sein Gefährte den
normalenergetischen Schutzschirm ein.
Die Blues stießen weiterhin zwitschernde Schreie aus und
trieben ihre Reitvögel an. Wenn sie das Flimmern um die beiden
Männer bemerkten, das die aufgebauten Energieschirme verriet, so
beachteten sie es jedenfalls nicht.
Ungefähr zwanzig Meter vor Vymur und Gol-Tsen bogen zwei der
Reittiere nach rechts ab. Eines schwenkte nach links. Die Blues in
den Sätteln hoben die Lanzen und schleuderten sie im
Vorbeireiten auf die Männer.
Die Energieschirme wirkten sowohl auf stabile Objektive als auch
auf Energie wie unzerstörbare feste, elastische Wände. Zwei
Lanzen wurden von Gol-Tsens Schutzschirm abgelenkt, eine Lanze
zerbrach an Vymurs Schutzschirm.
Die Terraner drehten sich, so daß sie die Blues im Auge
behielten. Sie sahen, daß die Angreifer ihre Reitvögel
zügelten und wieder mit den Köpfen in die Richtung drehten,
in der die beiden Terraner standen.
Doch sie griffen nicht wieder an, sondern stießen wiederum
ihre zwitschernden und pfeifenden Laute aus.
Vymur Alsaya hob die leere rechte Hand und rief auf Interkosmo:
»Ihr könnt unsere Energieschirme nicht durchdringen.
Wir kommen in Frieden und wollen mit euch reden.«
Die Blues reagierten nicht darauf. Statt dessen nahmen sie ihre
Bögen, legten armlange Pfeile auf die Sehnen und schossen sie
ab. Auch die Pfeile prallten wirkungslos von den Schutzschirmen ab.
Erneut stießen die Blues Pfeif- und Zwitscherlaute aus, dann
rissen sie unverhofft ihre Reitvögel herum und trieben sie an,
weg von den Terranern. Diesmal schwangen sich die Riesenvögel
nach einer Startstrecke von zirka hundert Metern in die Luft,
gewannen mit heftig schlagenden Schwingen an Höhe und waren bald
darauf in der Ferne untergetaucht.
Vymur und der Kapitän blickten sich an.
»Ich denke, sie haben keine Ahnung von Energieschirmen«,
meinte Vymur Alsaya.
»Dann kommen sie nicht von einem Planeten der Blues«,
erwiderte Hung Gol-Tsen. »Wahrscheinlich stammen sie in
zweiter, dritter oder noch späterer Generation von bluesschen
Raumfahrern ab, die nach Mmoran verbannt wurden.«
»Wer oder was mag sie verbannt haben?« sagte Vymur zu
sich selbst. »Laut dem Götzen von Glymore ist Mmoran aus
unserem Universum nicht zu erreichen. Und die Statue befolgt
anscheinend nur Befehle, kann sie also nicht aus eigenem Antrieb
verbannt haben.«
»Vielleicht gelingt es uns, das herauszufinden«,
meinte Hung Gol
Tsen. »Vielleicht finden wir auch eine Möglichkeit,
nach Glymore oder zumindest in unser Universum zurückzukehren.
Ich habe etwas gegen Leute, die mein Schiff rauben.«
Vymur lächelte.
»Die Pulsationstriebwerke unserer Aggregattornister
funktionieren in der Luft ebensogut wie im Wasser«, sagte er.
»Starten wir also und sehen uns um!«
Gol-Tsen nickte.
Die beiden Männer schalteten ihre Flugaggregate ein, stiegen
auf fünfhundert Meter Höhe und flogen vorerst in die
Richtung, in die die Vogelreiter verschwunden waren.
9.
Sie waren rund drei Stunden unterwegs, als sie am Horizont die
Silhouetten von Ruinen entdeckten.
Je näher sie kamen, desto deutlicher erkannten sie, daß
es sich um die Ruinen von Bauwerken handelte, die nur von einer
technisch hochstehenden Zivilisation errichtet worden sein konnten.
»Die Überreste von Kuppelhallen, Pyramiden und
würfelförmigen Bauten«, sagte Hung Gol-Tsen. »Ich
wäre nicht überrascht,
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