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PR TB 148 Göttin Der Galaxis

PR TB 148 Göttin Der Galaxis

Titel: PR TB 148 Göttin Der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm lag nur die gewölbte
Wand einer Art Halle.
    Als er die Drehung vollendet hatte, erstarrte er.
    Sein erster Eindruck, daß er in eine große Halle
geraten war, bestätigte sich. Das hätte ihn nicht
erschüttert.
    Was ihn erschütterte, war die riesige, in hellem Schein
glänzende Statue, die in der Mitte der Kuppelhalle stand, denn
es war nicht etwa das Standbild irgendeines fremdartigen Lebewesens,
sondern die naturgetreue, aber vergrößerte Nachbildung
eines Menschen.
    Genauer gesagt, einer Frau. Die ausladenden Hüften und die
Brüste ließen keinen Zweifel daran aufkommen, daß es
sich um die Nachbildung eines menschlichen weiblichen Wesens
handelte.
    Die Erschütterung wich einer tiefen Enttäuschung.
    Vymur Alsaya hatte erwartet, in den Bauwerken am Grunde des Sees
die Hinterlassenschaft eines fremden Volkes zu finden, das vor rund
einer halben Million Jahren eine blühende Zivilisation aufgebaut
hatte -und nun mußte er feststellen, daß der Kuppelbau
nur eine überlebensgroße Statue enthielt, die von Menschen
errichtet worden war und demgemäß nur wenige hundert Jahre
alt sein konnte.
    Er wirbelte herum, als er hinter sich scharrende Geräusche
und ein gepreßtes Stöhnen wahrnahm, dann fiel ihm ein, daß
die Außenmikrofone seines Druckhelms die Geräusche nur
übertragen konnten, wenn sich in der Kuppelhalle eine Atmosphäre
befand - und das Stöhnen mußte aus dem Empfangsteil seines
Helmtelekoms gekommen sein.
    Deshalb war er nicht überrascht, Hung Gol-Tsen und Holy
Caprice vor sich zu sehen, die mit rudernden Armen um ihr
Gleichgewicht kämpften. Holys Gesicht war vor Schreck verzerrt.
Ihre Lippen sprudelten unartikulierte Laute heraus.
    »Beruhigen Sie sich, Holy!« rief Vymur Alsaya ins
Mirkofon seines Helmtelekoms. »Es besteht keine unmittelbare
Gefahr!«
    Der Kapitän fand sein Gleichgewicht zuerst wieder. Er
musterte zuerst Vymur, dann glitt sein Blick an der riesigen Statue
hinauf und kehrte zu Vymur zurück.
    »Ein Mensch?« sagte er, halb fragend, halb
feststellend.
    »Eine Frau!« rief Holy Caprice überrascht.
    Vymur Alsaya lachte bitter.
    »Wir suchten die Hinterlassenschaft einer uralten
Zivilisation und fanden nur eine Statue, die irgendein Terraner aus
unbekanntem Grund hier aufgestellt hat.«
    »Wieso ein Terraner?« fragte die Kunstmalerin.
    Vymur deutete zu der etwa zwanzig Meter hohen Statue.
    »Warum sollte ein Topsider oder ein Blue eine Statue
aufstellen, die eine Terranerin nachbildet?« meinte er.
»Vielleicht hat ein spleeniger reicher Terraner vor
zweihundert, fünfhundert oder tausend Jahren durch Zufall
Glymore entdeckt und nichts weiter mit seiner Entdeckung angefangen,
als seiner Frau oder seiner Geliebten ein Denkmal zu errichten.«
    »Aber die Statue stellt keine Terranerin dar!« rief
Holy erregt. »Sehen Sie sich die Füße und die Hände
an! Die kleinen Finger und Zehen sind nur rudimentär vorhanden.
Außerdem fehlt der Nabel!«
    »Künstlerische Freiheiten!« erwiderte Hung
Gol-Tsen. »Genau wie das fehlende Haupthaar.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Holy. »Warum
sollte der Künstler, der die Statue schuf, ausgerechnet Finger,
Zehen und Kopf wirklichkeitsfremd gestalten, wenn er ansonsten alles
bis ins Detail genau nachgebildet hat. Sogar die
Papillarleistenmuster auf Finger-und Zehenbeeren, Handflächen
und sicher auch Fußsohlen sind exakt nachgebildet. Die Poren
der Haut sind deutlich zu erkennen. Nein, ein Weglassen anderer
Merkmale wäre ein Stilbruch gewesen - es sei denn, sie wären
gar nicht weggelassen, sondern ebenfalls naturgetreu nachgebildet.«
    Vymur Alsaya und Hung Gol-Tsen wechselten einen bedeutsamen Blick.
    »Ich beuge mich dem Urteil der Künstlerin unter uns«,
erklärte Vymur. »Wir haben es bei der Statue demnach mit
der Nachbildung eines zwar humanoiden Lebewesens, aber dennoch nicht
eines Menschen zu tun. Mich stört eigentlich nur das Fehlen
eines Nabels, denn die Brüste beweisen doch, daß die
Fremden zur Gattung der Säuger gerechnet werden müssen und
folglich auch zur Gattung der Lebendgebärenden.«
    »Wenn die befruchtete Eizelle sofort in eine Brutapparatur
gesteckt wird, in der dem Embryo die Lebensstoffe nicht durch eine
Nabelschnur zugeführt werden, wird er ohne Nabel >auf die
Welt< kommen«, meinte Holy Caprice. Vymur Alsaya nickte
bedächtig.
    »Wir dürfen also den fehlenden Nabel als Hinweis
nehmen, daß die Wesen, die die Statue errichteten, einer
Zivilisation angehörten, die in ihrer Entwicklung

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