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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Art von Stille, die
über Susa lag, entsetzte mich trotzdem. Ich war das
ruhigfröhliche Treiben von Ninive gewohnt, nicht diese
ängstliche und gedrückte Stimmung hier.
    „He, Alter, nicht so langsam!“grölte einer der
Soldaten. Ich sah mich scheinbar furchtsam um und beschleunigte meine
schlurfenden Schritte. Durch das Netz der labyrinthähnlichen,
leeren Gassen kam ich bis zum Marktplatz und sah die Leiche des
Androiden an dem gelb verfärbten Baumstamm.
    Raben und andere Vögel hatten Fleisch von den Knochen
gerissen. Der Leichnam befand sich bereits in Auflösung. Ich
blieb stehen und starrte hinauf, schweigend und überlegend. Dann
begann ich einen langen Rundgang durch die Stadt und versuchte zu
erkennen, was Urs Truppen angerichtet hatten. Der Hauptteil befand
sich bereits wieder auf dem Rückmarsch, bestens verpflegt und
mit dem Tribut Susas ausgerüstet.
    Gegen Abend wusste ich, was wir zu tun hatten.
    Die „Garnison“zählte zwischen fünfzig und
achtzig Soldaten. Die Männer mit ihrem erzwungenen und
versklavten Tross befanden sich in den Räumen, die Imohag
bewohnt hatte. Sie verhielten sich keineswegs tyrannisch, aber Enlil
hatte ihnen präzise Befehle hinterlassen, die sie genau
ausführten. Sie warteten auf Ersatz für die getöteten
Priesterkönige oder Statthalter.
    Die Bevölkerung litt nicht besonders - ausgenommen die
jungen, hübschen Mädchen. Sie waren allesamt eingefangen
und zu Sklavinnen gemacht worden. Bis die Statthalter eintrafen,
würden rund drei Monde vergangen sein, vielleicht einige Tage
weniger. Dies würde für Susa eine Zeitspanne sein, die
auszuhalten war. Ich konnte und wollte nicht helfen mein Ziel lag
    eindeutig in Ur selbst.
    Als ich wieder zurückflog, nahm ich den Vogel mit. Zwei
Tagesmärsche vor Susa entdeckte ich den Boten, den Alyeshka
ausgeschickt hatte, um Imohag zu warnen. Er war, wie ich, zu spät
gekommen.
    In dem Jahr, in dem Imohag starb und sich Paer entschloss, zu
sterben, schneite es aus unbekannten Gründen besonders stark.
Die Menschen im Land zwischen den Strömen merkten davon nicht
viel; es regnete früher und etwas stärker als gewohnt, auch
waren die Herbststürme wütender und dauerten länger
und brachten mehr Sand und Staub mit sich.
    In diesem Jahr wuchs die Macht Urs erheblich an. Enlil und An
festigten ihre Herrschaft, indem sie über mehr Menschen geboten.
Lagash, Ur und Susa gehörte ihnen. Das Potential an Menschen und
Nahrungsmitteln, an Handwerkswaren, Karawanen und Soldaten wuchs.
Auch die Menge der Sklaven stieg schnell an. Statthalter, Vertreter
der beiden Götter, verwalteten die Siedlungen.
    Das Jahr endete langsam und voller Spannung. Alyeshka und ich
warteten und sahen zu. Wir mussten erkennen, dass ES abermals recht
gehabt hatte. In den Gemeinschaften wuchsen, bisweilen mit
drastischen Mitteln hervorgerufen, alle diejenigen Dinge, die in
absehbarer Zeit - ob es nun fünfhundert Jahre oder ein
Jahrtausend waren - zu echten Städten, zu Zentren von
Zivilisation und Kultur führen konnten. Noch hatten Enlil und An
keinen weiteren Kriegszug unternommen, aber sie planten ihn. Bis
jetzt verfügten sie, abgesehen von den Garnisonen in den
eroberten Städten, über ein Heer von rund zweitausend
Männern im besten Alter. Dieses Heer übte und führte
Scheinkämpfe auf, aber die Götter ließen die Männer
auch in verschiedenen Handwerksarten ausbilden und an den Kanälen
und Dämmen arbeiten.
    Im Wintermond kam Kharg aus Mari den Buranun heruntergeschifft. Er
hatte zwölf Ruderer bei sich und folgte dem Ruf Alyeshkas. Der
kühle Pragmatiker hatte die Stadt seinem Stellvertreter
übergeben und war unruhig. Wir lauerten gemeinsam auf alles, was
Enlil und An unternahmen. Es war klar, dass sie sich zu einem zweiten
Kriegszug entschlossen hatten, und staunend nahmen Alyeshka, Kharg
und ich wahr, dass sich die Schlagkraft der Armee verbessert hatte.
Die Waffen wurden besser und handwerklich schöner, das
Bogenschießen entwickelte sich zur Kunst, die Truppen
entwickelten mehr Disziplin. Die Gespanne und wichtige Teile ihrer
Ausrüstung wurden verbessert; sie waren leichter, beweglicher
und schneller geworden. Enlil selbst „erfand“ständig
kleine, aber entscheidende Neuheiten.
    Kharg war skeptisch, als er dies alles durch die Augen des Vogels
sah.
    „Keine Macht der Welt kann Ur aufhalten. Wirklich aufhalten,
meine ich. Eines Tages werden sie den Fluss hinaufziehen und Mari
unter ihre Knechtschaft zwingen. Greife sie jetzt an, töte

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