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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anzutasten.“
    „Ich glaube, ich werde dir bis zu einem bestimmten Punkt
helfen. Das allerdings mit aller Kraft, Atlan. Aber es gibt
niemanden, der sich um Maris Schicksal besser und wirkungsvoller
kümmern kann als ich. Dasselbe wie hier in Ninive. Lasse mich
wissen, wo und wie ich dir helfen kann.“
    Seit Tagen kreisten meine Gedanken nur noch um den Zusammenprall
zwischen mir und den Androiden. Ich erwiderte müde:
    „Ich werde laut rufen, wenn ich dich brauche, Kharg. In
Wirklichkeit spielt sich der Kampf nur zwischen vier Individuen ab.
Zwischen Kharg und mir auf der einen und Enlil und An auf der anderen
Seite. Imohag ist tot, Paer will allein sterben, Aiv ist
verschollen.“
    „So ist es“, murmelte Nisobar, griff nach seiner Keule
und ging langsam hinaus in den Regen.
    In der Wüstengegend außerhalb der Marschen und der
Grünzonen ließ der feine, andauernde Regen riesige,
kurzlebige Pflanzenteppiche rasend schnell aufsprießen. Der
weiche Boden hielt das große Heer nicht wirklich auf. In der
gewohnten Ordnung zog der Heerwurm nach Norden, Tag um Tag, langsam,
aber mit der Beharrlichkeit eines stumpfsinnigen Amphibiums, glänzend
vorbereitet und hervorragend versorgt. Es gab niemanden, der ausbrach
und flüchtete, niemanden, der ernsthaft erkrankte, niemanden im
Heer von Ur, der nicht daran zweifelte, eine Siedlung nach der
anderen einzunehmen.
    In zahllosen kleineren und größeren Kämpfen hatten
diejenigen Krieger, die jene Auseinandersetzungen überlebt
hatten, ihre Waffen verbessert und ihre Kampftechnik geschult. Der
Tross war leichter und besser beweglich geworden. Tausende Menschen
und Tiere bewegten sich in nie gekanntem, raschen Tempo nordwärts
und benutzten die ersten fünfzehn Tage die uralte
Karawanenstraße, die auf einen Punkt hinführte, der am
Rand einer großen Tiefebene lag. Diese Ebene, zwei Mannslängen
tiefer als das umliegende Gelände, kennzeichnete die Stelle, an
der sich Buranun und Idiglat bis auf einige Tagesmärsche
annäherten; bei einer der größeren
Frühjahresüberschwemmungen flossen die Wasser der Ströme
ineinander und vermischten sich genau in dieser gewaltigen,
schlüsselförmigen Vertiefung.
    Die Bauern dieses Landes fern von Ur wussten es. Ich wusste es
auch. Aber ahnten An und Enlil, in welche Gefahr sich das Heer begab?
    Denke daran, was ES gesagt hat, beschwor mich der Logiksektor.
    Über dem Heer schwebte beobachtend der silberne Reiher.
Zwischen den Regenwolken und den Schleiern der prasselnden Tropfen
funkte er immer wieder die Bilder, die Nisobar und mich
interessierten. Unmerklich stieg das Wasser in den Nebenflüssen.
Aus dünnen, im Sommer versiegenden Quellen wurden schmale Bäche,
und dort, wo sich das Wasser an Hindernissen staute, entstanden
zungenförmige kleine Seen. Aber noch war die Karawanenstraße
fest, wenn auch an beiden Seiten die Bauern den weichen Boden mit
Pflügen und Hacken aufrissen und die Saat ausbrachten.
    Nisobar, Alyeshka und ich arbeiteten einen möglichen Plan
aus. Die Hauptlast lag auf meinen Schultern; ich würde mit
meiner Ausrüstung den Kampf bestehen müssen. Wir
versuchten, angesichts des Marschwegs unsere Vorhaben so abzustimmen,
dass uns das Heer helfen würde, sich selbst zu besiegen. Jede
Einzelheit wurde erörtert, jeder Hügel in unser Vorgehen
einbezogen. In kleinen Schritten entstand ein Netz, dessen Fäden
drei Menschen kontrollieren konnten.
    Drei Tage, bevor wir aufbrechen mussten, klärte sich
schlagartig, binnen zweier Stunden, der
    Himmel. Der Regen hörte auf. Über das ganze Land brachen
Helligkeit und eine unerklärliche Hitze herein. Die Wüste,
die Moore und die Felder, und erst recht die breiten, träge
fließenden Wasserfluten begannen zu dampfen. Nisobar polierte
mit seinem Ärmel den kupfernen Brustharnisch und sagte:
    „Dies wird das Jahr des großen Wassers werden, Atlan!“
    „Es könnte sein, Shargal. Wir müssen gehen und
unsere zauberischen Tonkrüge vergraben.“
    „Du sagst es!“
    Wieder einmal nahmen wir Abschied von Alyeshka und D’agana.
Meine Erinnerung begann in dem Maß zu verblassen, wie ich mich
auf die Niederschlagung von Urs Größenwahn konzentrierte.
Wir waren fertig, zum Aufbruch bereit. Der Gleiter, das inzwischen
stark mitgenommen aussehende Boot, war schwer beladen. Auch die
Barke, mit der Kharg den Fluss hinunterrudern sollte, war fertig,
seine Männer genossen die letzten Stunden der Erholung und der
Ruhe. Unsere Rüstungen glänzten und leuchteten in der
Sonne.

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