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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde dies alles
miterleben können. Vielleicht auch ich.
    Wenn nicht eine Katastrophe über das Land hereinbrach.

7.
    Der Frühling brachte unregelmäßige Regenfälle.
Einmal waren es nur Nebel, die sich tropfensprühend auflösten,
dann kurze Gewitter von großer Heftigkeit, die ungeheure
Wassermassen über das Land schütteten und nach zwei Stunden
wieder aufhörten und weiterzogen. Dann wieder wurde der Himmel
grau, und es regnete gleichmäßig stark drei Tage lang. Die
Quellen begannen
    heftiger zu sprudeln, das Wasser in den Ziehbrunnen stieg.
    Die Jahreszeit brachte mehr Sonne, mehr Wärme und längere
Tage. Über Menschen und Tiere brach der jährliche Taumel
herein. Die Natur hatte sich in ein gigantisches Netz von Zeugung,
Befruchtung, Schwangerschaft und Geburt verwandelt. Wohin man immer
blickte, in den Fluss, auf die Felder, in die Luft oder in die Hütten
- man sah einen Teil des rasenden Taumels, der neues Leben erschuf.
Die Felder grünten; rund um Ninive breitete sich eine riesige
Zone aus hellem Grün aus. Die Bäume trieben Blätter
und Blüten wie besessen. Unzählige Mädchen und Frauen
wurden schwanger. Die Nächte hallten wider von dem Lärmen
der Hochzeiten und der Feste. Die Saat ging auf. Schmetterlinge und
Vögel flatterten paarweise durch die Luft. Die Löwinnen
schlichen hungrig umher und jagten Beute für ihre Jungen.
Vogelschwärme zogen hoch über uns nordwärts.
    Und eines Tages, mitten im Regen, kam der riesige silberne Reiher
zurück aus Ur. Ich testete seine Berichte, und nach Stunden
erschöpfender Analyse rief ich Kharg und Alyeshka zu mir. Auch
Shargal Nisobar und D’agana waren in dem kleinen Zimmer, das
sich mit den Zeugen vieler nützlicher und nutzloser technischer
Versuche gefüllt hatte.
    Sie sahen wohl schon an meinem Gesicht, was ich zu sagen hatte.
    „Ur bricht auf!“sagte ich leise. „Ich werde tun,
was ich tun muss.“
    Nisobar knurrte tief in der Kehle:
    „Wenn du gehst, Herrscher Atlan, um Enlil und An zu töten,
werde ich mitgehen. Versuche nicht, mich zurückzuhalten, denn es
wird auch mein letzter, gewaltiger Kampf werden.“
    Und uns alle befiel ein banges, dunkles Gefühl. Wenn ich aus
dem Fenster blickte und den trüben Himmel ansah, verstärkte
es sich.
    Denke nicht ans Wetter, denke an deinen Auftrag beschwor mich der
Logiksektor.
    Alyeshka und Kharg blieben gefasst.
    „Wie willst du das Heer und die beiden.. .Androiden
besiegen?“fragte Kharg.
    „Ja. Ich werde eine neue Gottheit über das Land setzen.
Die Furcht vor der Rache wird für Generationen in den Herzen der
Soldaten sein!“sagte ich.
    „Ich sehe, du musst mich mitnehmen. Du brauchst mich, denn
ich bin, neben dir, Herr, ein gewaltiger Furchtmacher!“brummte
Nisobar grinsend und lehnte sich zufrieden zurück. Ich erklärte
kurz:
    „Ich werde das Heer stellen, nachdem es die Stadt verlassen
hat und sozusagen abgeschnitten ist. In einem Augenblick, an dem
niemand daran auch nur denkt, schlage ich zu. Ich bin Enki, der neue
Gott, der f die Sklavenmacher aufs Haupt schlägt und Legenden 5
schafft.“
    „Trotzdem“, murmelte Kharg wenig beeindruckt, „würde
es mich interessieren, wie du es anfangen willst.“
    Die Wärme der höher kletternden Sonnenscheibe ließ
fern von uns gewaltige Schneemassen schmelzen. Beide Ströme
hatten von den Quellen bis zur Mündung ins Meer ein geringes
Gefälle, das ich auf weniger als fünfundzwanzig Mannshöhen
schätzte. Die Natur würde mir helfen, hatte ES in meinen
Gedanken gesagt. Ich war nichts anderes als ein Niemand im kosmischen
Geschehen dieses Planeten, und ES würde sein Werkzeug richtig
ansetzen. Ich schrak auf und erwiderte hart:
    „Du, Alyeshka, bleibst hier in Ninive. Du bist kein Kämpfer,
und das Schicksal dieser ruhigen und dank deiner Herrschaft
liebenswerten Stadt ist wichtiger. Das ist ein Wagnis, das Kharg,
Nisobar und ich eingehen müssen.“
    Kharg hob die Schultern, als würde er frösteln.
    „Wer sagt dir, dass ich gegen Enlil und An kämpfen will
oder muss? Mari ist weit von Ur entfernt!“
    „Für ein solches Heer ist kaum eine Stadt weit genug
entfernt, Kharg. Aber ich kann dich nicht
    zwingen, mitzukämpfen.“
    Er ist kein Feigling, er wägt genau ab, was Mari mehr nützen
kann, flüsterte der Extrasinn.
    Ich stand auf.
    „Wir haben noch Zeit!“sagte ich. „Nicht mehr
lange. Ich werde als Enki, der Zerstörer, der Schlachtensieger,
den Kriegszug Urs anhalten und das Böse vernichten, ohne das
Gute

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