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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lichte Stelle. Der Grund war anscheinend
sumpfig und bot den Baumwurzeln weder Halt noch Nahrung. Aus dem
Sumpf erhob sich ein überraschend großes Gebilde, das die
Form einer Kugel hatte. Die Lichtverhältnisse auf der Talsohle
waren infolge der steilen Wände alles andere als günstig.
Dalakka steuerte den Gleiter näher an den geheimnisvollen Koloß
heran.
    Da sagte Mark Richter plötzlich:
    „Mein Gott... es ist die REVELATION!"
    Sie parkten den Gleiter am Rand des Sumpfes. Die morastige
Oberfläche trug sie nicht. Als sie sich dem kleinen Raumschiff
näherten, sanken sie manchmal bis über die Knie in den
zähen Brei. Aber daß der Sumpf nicht grundlos war, das
bewiesen die hydraulischen Landestützen der REVELATION, die kaum
über einen Meter in den Morast eingedrungen zu sein schienen.
    Die kugelförmige Hülle des Schiffes wies dieselben
Beschädigungen auf wie die Hülle der RORAIMA: Öffnungen
waren hineingebrannt worden. Weder Dalakka noch Mark Richter
zweifelte daran, daß die REVELATION ebenso ihrer Triebwerke,
ihres Bordrechners und ihres Hypersenders beraubt worden war wie die
RORAIMA. Ob die beiden Schiffe auch sonst dasselbe Schicksal erlitten
hatten, war ungewiß. Wenn zum Beispiel das Kraftwerk der
REVELATION ausgefallen war, würde es schwer sein, an Bord zu
gelangen. Hormel Dalakka hatte sich aufjeden Fall mit einer kräftigen
Stablampe aus derNotausstattung des Gleiters versehen. Auf dem Boden
des Tales war die Nacht schon fast angebrochen, und wer mochte
wissen, ob an Bord des gestrandeten Schiffes die Beleuchtung noch
funktionierte.
    Die Bodenluke der REVELATION stand offen. Dahinter allerdings war
es finster. Mark Richter postierte sich unter die Öffnung. Er
hörte das leise Sirren, das durch den Aufbau des künstlichen
Schwerefelds hervorgerufen wurde. Er fühlte sich in die Höhe
gehoben und schwebte Augenblicke später durch die Luke.
    Das Feld erlosch mit leisem Knistern, nachdem Hormel Dalakka
ebenfalls an Bord gekommen war. Er schaltete die Lampe ein und ließ
den Lichtkegel blitzschnell über die Wände der kleinen
Schleusenkammer gleiten.
    „Irgendwie fühle ich mich hier nicht besonders
behaglich", sagte er, nachdem das Licht erloschen war. Mark ging
nicht darauf ein.
    „Wir versuchen, den Kommandostand zu erreichen", sagte
er halblaut. Das rückwärtige Schleusenschott öffnete
sich bereitwillig, als sie den Mechanismus betätigten. Der Gang
dahinter führte in den Achsschacht, in dem zu allen Zeiten zwei
künstliche Schwerefelder existierten, eines mit aufwärts,
das andere mit abwärts gerichtetem Feldvektor. Die beiden Felder
waren auchjetzt noch vorhanden, ein Beweis dafür, daß das
Kraftwerk der REVELATION noch arbeitete. Um so verwunderlicher war
es, daß die Bordbeleuchtung erloschen war.
    Während sie nach oben glitten, erinnerte sich Mark Richter
mit leisem Unbehagen, daß er eine ähnliche Verdunkelung
schon einmal erlebt hatte: An Bord der RORAIMA, als die unheimliche
Leuchtkugel ihm das Angebot der Göttin unterbreitete, entweder
in Frieden auf Broke zu leben und zu sterben oder sich in den Zustand
suspendierter Animation versetzen zu lassen.
    Auf der Höhe des Zentraldecks stieg Dalakka als erster aus.
Er ließ die Lampe kurz aufleuchten und ging ein paar Schritte
in Richtung Kommandostand. In der Finsternis sah Mark nicht, daß
er plötzlich stehenblieb. Er prallte gegen ihn.
    „Hören Sie das?" flüsterte Dalakka.
    Mark hielt den Atem an. Aus der Dunkelheit kam fernes Gemurmel.
Eine eintönige Stimme schien zu deklamieren.
    „Kommandostand...!" vermutete Mark Richter. „Das
Schott steht wahrscheinlich offen, sonst könnte man nichts
hören."
    Mit äußerster Behutsamkeit drangen sie weiter vor. Mark
Richter glaubte nach einer Weile, einen matten Lichtschimmer
wahrzunehmen, schrieb aber die Wahrnehmung den überreizten
Sehnerven zu.

    Erst als er nach einer Biegung des Decksgangs die Umrisse des
Kommandostandschotts deutlich vor sich in der Dunkelheit abgezeichnet
sah, erkannte er, daß die Augen ihn nicht getäuscht
hatten. Die leiernde Stimme war inzwischen lauter und deutlicher
geworden. Sie sprach in der Sprache der Eingeborenen. Mark Richter
und der Australier hatten die Translatoren ausgeschaltet, um zu
verhindern, daß sie unversehens auf die Worte der fremden
Sprache reagierten.
    Mark schob sich von der Seite her an das offene Schott heran. Am
Rand der Öffnung vorbei blickte er in das enge Rund des
Kommandostands hinein. Was er sah, verschlug ihm

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