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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fürs erste den
Atem.
    An der Konsole des Piloten stand eine humanoide Gestalt... Pahu,
der Schamane. Er hantierte an Schaltern und Hebeln. Er arbeitete
nicht wahllos, sondern legte zwischenjeweils zwei Griffen eine Pause
ein, um neue Weisungen zu empfangen. Die Weisungen kamen aus
derselben Quelle wie die matte, milchige Helligkeit, die Mark Richter
ermöglichte, die Szene überhaupt wahrzunehmen.
    Etwa in der Mitte des Raumes schwebten vier leuchtende Kugeln,
Abbilder der ominösen Göttin Reenda, der Pahu diente.
    Es war eine der Kugeln, die zu Pahu sprach und ihm Anweisungen
erteilte. Von ihr kam das monotone Gemurmel, das Mark und sein
Begleiter gehört hatten. In diesem Augenblickjedoch war es still
im Kommandostand. Pahu stand starr, die Hand zum nächsten Griff
ausgestreckt, aber es gab ihm niemand mehr Befehle.
    Die Kugeln gerieten in Bewegung. Sie hatten die beiden
Eindringlinge wahrgenommen. Ein Gefühl warnte Mark Richter, daß
diese dritte Begegnung nicht denselben harmlosen Verlauf nehmen würde
wie die erste.
    „Sie greifen an!" zischte er Hormel Dalakka zu.
    „Sie sollen kommen!" knurrte der Australier.
    Die vier Kugeln schwebten in breiter Front auf das offene Schott
zu. Mark Richter wußte nicht, woraus sie bestanden, nach
welchem Prinzip sie sich bewegten und wie sie ihm und Dalakka
gefährlich werden konnten. Er unternahm einen letzten Versuch,
die Konfrontation zu verhindern. „Haltet an!" schrie er
den Kugeln entgegen. „Wir sind der Göttin wohlgesinnt!"
    Es war, als hätte er ins Leere gesprochen. Die Kugeln glitten
weiter auf das Schott zu. Mark hatte den Blaster längst in der
Hand. Sein Ziel war das Leuchtgebilde, das ihm am nächsten
stand. Was er vorhatte, war weiter nichts als ein Versuch. Er war
nicht sicher, ob der thermische Energiestrahl eines Blasters der
Kugel überhaupt etwas anzuhaben vermochte.
    Fauchend löste sich die Salve. Die blaßweiß
leuchtende Kugel verfärbte sich zu hellem, milchigem Blau und
begann zu schwellen. Sonst zeigte sie keine Wirkung. Nicht einmal
ihre Vorwärtsbewegung war gebremst worden. Im Hintergrund des
Kommandostands stieß Pahu einen gellenden Entsetzensschrei aus
und warf sich zu Boden. Neben Mark hatte auch Dalakka zu feuern
begonnen. Eine zweite Kugel verwandelte sich in lichtes Blau und
schwoll an.
    „Zurück!" schrie Mark Richter über den Lärm
der Blaster hinweg. Sie gaben die Schottöffnung preis und zogen
sich in den Korridor zurück, der zum Achsschacht führte.
Das war taktisch geschickt, denn der schmale Gang bot den vier
Leuchtkugeln keine Möglichkeit zur Entfaltung. Auf engstem Raum
boten sie sich den Salven der beiden Verteidiger dar.
    Schuß auf Schuß fauchte aus den Mündungen der
Waffen. Die Kugeln sogen die Energie in sich auf wie Schwämme
das Wasser. Dabei wurde das blaue Leuchten immer intensiver, und aus
den ursprünglich einen Meter starken Gebilden wurden mächtige
Ballons, die sich gegenseitig behinderten.
    Mark und Dalakka zogen sich langsam durch den Korridor zurück.
    „Nicht nachlassen!" riefMark. „Dauerfeuer!"
    Eine Idee war ihm gekommen. Die unaufhörlichen Salven der
Blaster hatten bislang noch keinerlei Schaden an der Einrichtung des
Schiffes hervorgerufen. Die Kugeln schluckten also sämtliche
Energie. Wieviel davon konnten sie verdauen?
    Der Vormarsch der Leuchtgebilde kam zum Stillstand, als sie so
weit angeschwollen waren, daß die einzelne Kugel die Breite des
Korridors völlig ausfüllte. Obwohl sie aus einer
immateriellen Substanz zu bestehen schienen, stellte die stählerne
Begrenzung des Ganges offenbar doch ein Hindernis für sie dar.
    Pausenlos röhrten die beiden Blaster den Kugeln entgegen. Die
Abbilder der Göttin verwandelten sich in verzerrte Formen,
während sie zu schwellen fortfuhren und Wände, Decks und
Boden des Korridors ihre Ausbreitung behinderten.
    „Weg von hier!" schrie Mark plötzlich.
    Nur der Instinkt verriet ihm, daß der Augenblick der
Entscheidung unmittelbar bevorstand. Er selbst

    warf sich herum und hastete in weiten Sprüngen den Gang
entlang. Nur durch sein Beispiel wurde Hormel Dalakka veranlaßt,
ebenfalls zu fliehen.
    Mark hielt an, als die Krümmung des Korridors ihm den
Ausblick auf die in grellem Blau leuchtenden Kugeln zu versperren
drohte. Sie wogten hin und her, von den engen Grenzen des Ganges
gehemmt, bildeten Auswüchse hier und dort, wuchsen in die Länge
und zogen sich wieder zusammen.
    „Weiter zurück!" herrschte Mark den Australier an.
    Dalakka

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