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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mädchen
sprangen davon, um den anderen von ihren Erlebnissen an Bord des
Raumschiffs zu erzählen. Diejenige, die sich als Tochter Nahaus
bezeichnet hatte, verschwand in einer Höhle.
    Die Menizi waren durch und durch humanoid. Mark Richter hatte sich
mit der Geschichte seines Heimatplaneten intensiv befaßt. Ein
ähnliches Höhlenlager der Primitiven hätte man noch
vor dreizehnhundert Jahren in der „montana" genannten
Gegend des Bezirks Südamerika finden können.
    Aus der Höhle, in der Nahaus Tochter verschwunden war,
erschien ein wohlbekleideter Mann, dessen Gewand bunter war als das
der Leute, die sich auf dem Dorfplatz tummelten. Er sah sich um, dann
schritt er auf die Ankömmlinge zu. Er schien sich seiner Würde
wohl bewußt, aber die übrigen Dorfbewohner zollten ihm
nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit, als er sich durch ihre Reihen
drängte. Als er vor Richter und Dalakka stand, gab er eine Serie
schnalzender Laute von sich, die der Translator folgendermaßen
übersetzte:
    „Ich bin Nahau, der große Häuptling der Menizi.
Ihr Unwürdigen wünscht mit mir zu sprechen, wie meine
Tochter sagt. Ich hoffe, ihr habt guten Grund dazu und seid nicht nur
gekommen, um meine Zeit zu stehlen."
    Mark Richter und Hormel Dalakka warfen einander einen Blick zu.
Mark nickte. Dalakka brachte die Schnapsration zum Vorschein. Sie
befand sich in einem plastischen Glassitbehälter, der vorne eine
Öffnung hatte, aus der der Inhalt des Behälters
hervorquoll, wenn man ihn mit den Fingern genügend unter Druck
setzte.
    Nahaus Augen leuchteten.
    „Wir wissen die Zeit des Häuptlings zu schätzen",
erklärte Mark Richter hoheitsvoll. „Deshalb bringen wir
dieses Geschenk."
    Er nickte Dalakka zu, und Dalakka überreichte Nahau den
Glassitbehälter. Rings im Umkreis waren mehrere Menizi auf die
Transaktion aufmerksam geworden. Neugierde oder der Wunsch, an dem
Inhalt des Behälters Anteil zu haben, veranlaßte sie,
einen Kreis um den Häuptling und die beiden Fremden zu bilden.
    Nahau hob die Glassit-Flasche, drückte sie fachmännisch
und ließ einen ordentlichen Schluck in seine Kehle rinnen.
    „Das Gespräch kann beginnen!" sagte er.
    „Ich habe gehört, o Häuptling, daß unter
deiner Hoheit ein Narr namens Pahu lebt!" erklärte Mark
Richter betont feierlich.
    Nahau nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche.
    „Ein Narr, das ist richtig", antwortete er. „Nur
bin ich nicht sicher, daß er unter meiner Hoheit lebt."
„Wieso das, o Häuptling?" fragte Mark Richter.
    „Er ist meistens woanders", antwortete Nahau mit
    entwaffnender Offenheit. „Ich weiß nicht, wann er geht
und wann er kommt."
    „Wo befindet er sich in diesem Augenblick?"
    Nahau bediente sich aus der Flasche. Ein glückstrahlender
Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit.
    „Das weiß ich nicht", antwortete er. „Pahu,
derNarr, spricht mit den Tieren und Pflanzen des Waldes. Bei ihnen
hält er sich auf, wenn er nicht hier ist. Auch geht er oft zu
einem Ort, den er den Feuerberg nennt und von dem niemand sonst weiß,
wo er sich befindet."
    Nahau konnte nicht mehr als vier oder fünf zusammenhängende
Sätze sprechen, bevor er wieder einen Schluck nehmen mußte.
Unter diesen Umständen sah Mark Richter den Augenblick, in dem
er als Informationsquelle zu nichts mehr taugen würde, mit
beängstigender Schnelligkeit heranrücken. Er mußte
seine Fragen loswerden, bevor der Häuptling im Vollrausch zur
Seite kippte.
    „Was weißt du über die Göttin Reenda, o
Häuptling?" erkundigte er sich.
    Nahau stieß ein verächtliches Lachen aus.
    „Taitambu, der Herr der Göttur, hat bestimmt, welche
anderen Dämonen mit ihm im Innern der Erde leben dürfen.
Eine Göttin namens Reenda befindet sich nicht darunter. Nur
Pahu, der Narr, faselt von ihr."
    Da drängte sich einer der Umstehenden näher herbei und
fügte hinzu:

    „Er sagt, Taitambu weiß deswegen nichts von Reenda,
weil Reenda keine Göttin des Erdinnern ist, sondern aus der Höhe
kommt."
    Bei diesen Worten warf er einen sehnsüchtigen Blick auf den
Glassitbehälter, den Nahaujedoch mit fester Hand umschlossen
hielt.
    „Wenn ihr mir auch ein solches Getränk gebt",
bemerkte er schlau, „erinnere ich mich vielleicht, wohin Pahu
heute gegangen ist."
    Hormel Dalakka zeigte sich der kritischen Situation gewachsen. Ehe
Nahau sich's versah, hatte der Australier ihm mit blitzschneller
Bewegung die Flasche entwendet. Er hielt sie dem Spitzfindigen hin
und herrschte ihn an:
    „Trink... und laß dir

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