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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schau abzog, wie man sie von ihm erwartete. Von ihm, dem
oberflächlichen Weiberhelden. Daß er in Wirklichkeit gar
nicht so betrunken war und die Mädchen nicht nur mitgebracht
hatte, um seine Anziehungskraft unter Beweis zu stellen.
    „Was noch, Nasey?" fragte Mark Richter ernst.
    Nasey Starrop stieß sich mit dem Ellbogen von der Schottwand
ab und trat in den Kommandostand. „Wir kamen von ungefähr
auf Götter und sonstige übernatürliche Wesen zu
sprechen, alter Herr", antwortete er,jetzt völlig nüchtern.
„Dabei stellte sich heraus, daß die Menizi - so nennen
sie sich - eine Unmenge von Dämonen, Geistern, Göttern und
Halbgöttern kennen. Eine Göttin namens Reenda befindet sich
nicht darunter. Nicht daß sie den Namen noch nie gehört
hätten! Es gibt einen Mann in ihrem Volk, der andauernd von
dieser Reenda faselt, wie sie sagen. Ich meinte, er sei ein Schamane,
ein Priester. Aber sie lachten mich deswegen aus. Sie nannten ihn
einen Narren, einen Verrückten." „Wen ...?!"
fuhr es Dalakka heraus.
    „Pahu."
    Einen Augenblick herrschte Stille im Kommandostand. Nasey Starrop
hatte seinen Translator abgeschaltet, so daß die Mädchen
von der Unterhaltung nichts hatten verstehen können. Aber sie
schienen zu merken, daß es ernst geworden war. Sie kicherten
nicht mehr, und das Tuscheln war verstummt.
    „Es ist an der Zeit", stellte Mark Richter fest, „daß
wir dem Verrückten einen zweiten Besuch abstatten. So närrisch,
wie die Menizi meinen, ist er nämlich nach meiner Ansicht
nicht."
    DER FEUERBERG.
    Über die zweite Begegnung mit Reenda, der Göttin, war
während der Besprechung mit Nasey Starrop kein Wort verloren
worden. Nasey würde später davon erfahren. Mark Richter
trug den Worten der Göttinjedoch insofern Rechnung, als er das
Wrack der RORAIMA wegen der Suche nach Pahu nicht völlig von
Besatzung entblößte: Nasey und Sarru blieben zurück.
Nasey erhielt die Aufgabe, den siga-nesischen Mikrorechner zu
untersuchen, weil Mark mittlerweile der Gedanke gekommen war, Wermans
Spezialist könne seine Unterlagen im Rechner gespeichert haben.
Sarru übernahm es, die Peripherie des Schiffes unter Kontrolle
zu halten und dafür zu sorgen, daß sich niemand
einschlich. Außerdem diente sie Nasey als Trost für die
vier Menizi-Mäd-chen, die er nun wieder hergeben mußte.
    Nicht ohne Vorbedacht bewaffnete sich Mark Richter zusätzlich
zu Blaster und Schocker mit einem handlichen Desintegrator und
veranlaßte Hor-mel Dalakka, seinem Beispiel zu folgen. Nasey
Starrop hatte inzwischen die Lage des Menizi-Dorfes so genau wie
möglich beschrieben. Die vier Mädchen wurden an Bord eines
größeren Gleiters gebracht. Dalakka nahm das Steuer. Der
Flug war kurz und ereignislos. Etwa zehn Gehminuten von den Höhlen
der Menizi gab es einen kleinen Tümpel, den der Wald noch nicht
völlig überwuchert hatte. Dalakka landete das Fahrzeug
mitten im seichten Wasser. Die Mädchen hatten inzwischen ihre
gute Laune zurückgewonnen. Sie lachten und kreischten, als sie
durch die sumpfige Brühe des Tümpels zum Ufer wateten.
    Mark nahm sich eine von ihnen vor. Der Translator übersetzte
die Unterhaltung.
    „Wer ist der höchste Mann in deinem Dorf?"
    „Nahau, mein Vater", antwortete sie. „Er ist der
... (der Translator gab zu diesem Eingeborenenwort mehrere
Alternativen im Terranischen: Häuptling, Kazike, Bürgermeister,
Fürst, Friedenstifter)."
    „Ich möchte mit deinem Vater sprechen", erklärte
Mark.
    „Mein Vater spricht gerne", versicherte das Mädchen.
„Aber es muß etwas dabei herausspringen. Er ist nämlich
ein sehr wichtiger Mann, mußt du wissen."
    Mark Richter zerdrückte einen Fluch zwischen den Lippen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen", sagte Dalakka halblaut.
„Ich habe schon daran gedacht."
    „Woran...?"
    „An die Schnapsration!"
    Mark hatte eine Antwort parat; aber er behielt sie für sich.
Wie käme er dazu, Hormel Dalakka für seine
Oberflächlichkeit im Umgang mit den Primitiven zu schelten, wo
doch ihm selbst der Gedanke an

    ein Geschenk - und ein vernünftiges noch obendrein!
-überhaupt nicht gekommen war.
    Nasey Starrops erster Besuch hatte offenbar bewirkt, daß die
Menizi keine Furcht mehr vor den Fremden empfanden. Als Mark und
Dalakka mit ihren vier Begleiterinnen, die ihnen den Weg wiesen, nach
kurzem Fußmarsch den baumbeschatteten Platz vor den Wohnhöhlen
erreichten, herrschte dort reges Leben. Aller Aufmerksamkeit
konzentrierte sich sofort auf die Ankömmlinge. Die

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