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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem wir auf den bezeichneten Platz stoßen würden.
Ich benutzte Khiji, den Adler, um uns hier zu beschützen,
tagsüber und nachts. Wir wußten nicht, was vor uns lag.
Und vor allem ich hatte keine Ahnung, in welchem Teil der
Planetenoberfläche ich segelte.
    „Mit euch zusammen werde ich es schaffen", sagte ich
schließlich.
    Hinter den Uferbäumen knackten dicke Äste unter den
Tritten unsichtbarer Tiere. Wirverharrten in unaufhörlich
gesteigerter Spannung. Die Finger, die um die Waffen lagen, zitterten
vor Erwartung und unterdrückterAngst.
    „Jeder an Bord der beiden Schiffe denkt genauso,
Atlantharro!" versicherte Rajgir.
    Er hat recht. Warte bis sich das Problem in seiner ganzen Größe
zeigt, sagte das Extrahirn.
    Plötzlich schoß eine neue, kühne Überlegung
durch meine Gedanken. Wenn wir uns auf der Spur der Schwarzen Göttin,
des Seltsamen Ortes am Fluß der Wunder befanden, dann würde
ES sicherlich auch dafür gesorgt haben, daß eine Legende
ähnlicherArt uns am Ziel angekündigte.

    „Zwei prächtige Schiffe werden kommen, und der Herr des
Seeadlers mit seinen Getreuen geht an Land, um die prächtigste
Stadt der Städte zu errichten. Erwird die Schwarze Göttin
bezwingen, der Ruhm und der Glanz der Stadt die seinen Namen tragen
wird, strahlt in alte Richtungen der Windrose.
    Oder so ähnlich ...
    Ergehst du dich in poetischen Selbstschilderungen, Arkonide?
erkundigte sich sarkastisch der Extrasinn.
    Obwohl ich kaum Anlaß dazu hatten, mußte ich grinsen.
Unsere Schiffe drangen ohnejedes Hindernis, ohne einen einzigen
dramatischen Zwischenfall in das Herz des unbekannten Landes ein.
Auch in dieser Nacht, ankerten wir wieder in der Mitte des träge
fließenden Stromes. Aufjedem Schiff brannten Laternen, wachten
stundenweise Männer mit scharfen Augen und starken Bögen,
und der Seeadler umkreiste die Schiffe und beschützte unseren
Schlaf.
    Nachts hämmerten bisweilen abgehackte Takte, schnelle Wirbel
und einzelne Schläge von Trommeln von Ufer zu Ufer. Wir
unterschieden deutlich drei verschiedene Tonhöhen: ein helles,
scharfes Knacken, das wie hart brechendes Holz klang. Es konnten
dicke Bambusstücke sein, die gegeneinander geschlagen wurden.
    Dann einzelne Schläge aufeiner metallen dröhnenden,
weithin hallenden Trommel. Odervielleichtvon einem riesigen Gong,
dervon den Elefanten mitgeschlepptwurde und den Stämmen am Ufer
verkündete, daß sich die alte Legendejetzt bewahrheitete?
    Und dann eindeutig der Klang von Hartholzschlegeln
aufabgeschnittenen und ausgehöhlten Baumstämmen. Alle drei
Trommelarten schwiegen eine Stunde, arbeiteten wie von einem
unsichtbaren Dirigenten gepeitscht einige Augenblicke lang und
schwiegen wieder. Dann kam, undeutlich von fern, ein bestätigendes
Echo zurück. Schließlich schrien aufgescheuchte Tiere, und
das ganze Spiel wiederholte sich nach einiger Zeit.
    Dann konnte es sein, daß Charsada sich aufsetzte, das lange
Haarvon den Brüsten wegstrich und flüsterte:
    "Hörst du, Geliebter? Sie warten auf uns. Sie sehen uns!
Sie sagen der SchwarzenGöttin, daß du kommst. Dann wirst
du mich verlassen, wie in der Legende."
    Ich warweit davon entfernt, etwas Derartiges zu denken oder garzu
planen; ich hielt mich an die reizvolle und begehrenswerte Realität
in meiner Kabine. "Du redest Unsinn, Charsada! Ich ahne, daß
die .schwarze Göttin - wenn es sie überhaupt gibt - eine
häßliche alte Frau mit gelben Zähnen ist. Oder ganz
ohne Zähne!"
    Sie sah mich traurig an. Ihr Körper schien sich im zuckenden
Licht eines abgeschirmten Öllämpchens in ekstatischen
Zuckungen zu bewegen. Charsada stand auf, huschte zu einem
Wandschrank und kam mit einem

    schlankhalsigen Krug zurück. Starker, gelbschimmernderAlkohol
war darin. Wirtranken ihn in kleinen Schlucken aus Kupferbechern.
    "Manchmal", sagte Charsada nachdenklich, und ihre Augen
schienen in der Dunkelheit zu leuchten, "glaube ich, du bist
uralt wie ein bemooster Stein." "Manchmal glaube ich das
selbst", antwortete ich und .streichelte die Rundung ihrer
Schulter.
    "Wer bist du wirklich, Herr? Alle kennen dich. Alle lieben
dich. Keinerweiß, wer du bist."
    Ich zögerte mit derAntwort. Wie weit konnte ich unter diesen
extremen Umständen Ehrlichkeit verantworten?
    "Ich bin dreißig,und ein paar Jahre alt" sagte ich
langsam denn ich wollte nicht lügen. "Ich kenne viele
Mensehen, viele Länder, und ich habe fastjede Arbeit getan
undjeden Kampf gekämpft, die du dirvorstellen kannst. Ich bin
ein Wanderer in einer

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