Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
solltest dir abgewöhnen, gegen Schalttafeln zu
treten", riet Gerad ihm bissig und bastelte weiter.
    Morgens, als es hell genug geworden war, wurde der elektrische
Zaun wie üblich abgeschaltet.
    Beim Appell fehlte Gottfried Melbert.
    Er war nicht der einzige.
    Auch Annicque Bonnet meldete sich nicht.
    Beide waren verschwunden.

8.
    Roger selbst führte den Suchtrupp an. Die Spuren führten
nach Osten zum Meer, bogen dann aber nach Süden ab. Sie
verrieten eindeutig, daß die Vermißten freiwillig die
Siedlung verlassen und gewartet hatten, bis der Zaun abgeschaltet
wurde. Damit hatten sie nun einen Vorsprung von mehreren Stunden. Sie
mit dem Gleiter suchen zu wollen, hatte wenig Sinn, vorerst
wenigstens.
    Die Spuren endeten am Ufer des Stromes, der hier ins Meer mündete.
Entweder hatten die beiden ihre Flucht schon längere Zeit
geplant und ein Floß gebaut und versteckt, oder sie hatten den
Fluß einfach schwimmend überquert. Da es weder Ebbe noch
Flut gab, konnten sie dabei ins Meer getrieben worden sein.
    Über Telekom bat Roger den Jäger Sherry, mit dem Gleiter
das Küstengebiet abzusuchen. Jetzt blieb keine andere Wahl mehr.
Vorher jedoch brachte der Gleiter den Suchtrupp in zwei Phasen über
den Strom.
    Das Ufer war steinig und ohne Spuren.
    „Das Motiv ist mir nicht klar“, sagte Roger zu dem
neben ihm gehenden Leutnant Truc. „Wie wollen sie denn in
dieser Wildnis überleben? Ich verstehe auch Miß Bonnet
nicht. Sie machte immer einen vernünftigen und normalen
Eindruck. Und was Melbert angeht, so habe ich nie bemerken können,
daß ihn mit der Biologin mehr als die übliche
Kameradschaft verband.“
    Truc versuchte sich als Psychologe.
    „Vielleicht hat er sie heimlich geliebt und entführt.“
    Roger warf ihm einen schrägen Blick zu.
    „Das ist doch Unsinn, Truc! Erst gestern abend haben sie
erfahren, daß ich Eheverträge ausstelle. Was also hätte
sie daran hindern können, mich um einen zu bitten - wenn beide
einverstanden waren. Sie allerdings sprechen von Entführung. Das
würde bedeuten, daß Miß Bonnet nicht mit einem
solchen Abkommen einverstanden gewesen wäre. Halten Sie es für
möglich, daß Melbert durchdrehte?“
    „Die Spuren deuten allerdings nicht darauf hin...“
    Das Gelände stieg ein wenig an, blieb jedoch steinig. Roger
ließ seine Begleiter ausschwärmen, um einen breiteren
Küstenstreifen absuchen zu können. Weiter westlich war der
Rand der Steppe zu sehen. Beim Rückweg würde man dort nach
Spuren suchen, falls sich die Ausreißer landeinwärts
gewandt hatten.
    Mittags kehrte der Gleiter von der Erkundung zurück und
landete bei dem Suchtrupp.
    „Auf dem Meer ist nichts“, meldete Sherry. „Und
wenn ihr weiter nach Süden marschiert, werdet ihr auch kaum
etwas finden. Das Gelände wird unübersichtlicher. Die Berge
sind zwar sehr flach, aber tief eingeschnittene Täler, mit
Meerwasser vollgelaufen, bilden oft unüberwindliche Hindernisse.
Und gute Verstecke. Ich würde raten, die Suche aufzugeben. Die
beiden werden schon zurückkommen, wenn sie Hunger kriegen.“
    „Also gut, dann bringen Sie uns zurück zur Siedlung...“
    Es war Annicque nicht leicht gefallen, Melbert zur Flucht zu
überreden. Natürlich wäre es einfacher gewesen, Roger
um einen Ehevertrag zu bitten, aber Tomaselli sollte sich nicht nur
ärgern, sondern auch um sie ängstigen. Das wußte
Melbert allerdings nicht.
    Es kam für ihn völlig überraschend, als Annicque
sich nach der Verlobung von Citta und Tomaselli zu ihm gesellte und
ihn bat, noch ein wenig zu ihr zu kommen. In ihrem Zimmer erklärte
sie ihm ihren Plan. Sie kannte die Umgebung des Schiffes vom Gleiter
her. Der südliche Küstenstreifen, versicherte sie, war ein
Paradies.
    „Aber warum sollen wir denn fortlaufen?" fragte Melbert
erstaunt. „Wir können uns doch auch einen Ehevertrag auf
Zeit geben lassen."
    „Weißt du", erwiderte sie und lächelte ein
wenig scheu, „da könnte es einige geben, die Einspruch
erheben, und dann ist es vorbei damit. Ich möchte aber dich
haben, und keinen anderen."
    „Davon habe ich nie etwas bemerkt", gab er zu. Die
Zweifel waren seiner Stimme deutlich anzuhören. „Warum
sagst du mir das erst heute?"
    „Ich habe immer auf dich gewartet, Gottfried. Kommst du nun
mit oder nicht?"
    Er zögerte, aber dann sagte er sich, daß er kein allzu
großes Risiko einginge. Schon morgen würde man ihren
Schlupfwinkel aufspüren und sie zurückholen. Mit einer
Bestrafung war unter den seltsamen Umständen

Weitere Kostenlose Bücher