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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht zu rechnen.
Man würde höchstens über sie lachen.
    Das würde das Abenteuer schon wert sein.
    „Also gut", erklärte er sich einverstanden. „Ich
gehe meine Sachen packen. Dann schleiche ich mich aus dem Bungalow.
Wir treffen uns dann an der östlichen Zaunecke, dicht bei dem
Wurfbaum."
    Das Rendezvous fand gegen Mitternacht statt.
    Wenn Melbert glaubte, nun ein Schäferstündchen erleben
zu können, sah er sich getäuscht. Annicque wehrte ihn ab,
als er versuchte, sie in den Arm zu nehmen.
    „Laß dir Zeit!" sagte sie energisch. „Doch
nicht hier, wo die Wachtposten vorbeikommen! Wir gehen jetzt nach
Süden und warten, bis der Zaun abgeschaltet wird. Dort ist das
Gras besonders hoch, und wir können uns verstecken."
    Neue Hoffnung durchpulste ihn. Schließlich würden sie
dort ein paar Stunden warten müssen.
    Was war er doch für ein Glückspilz! Da bemühten
sich fast vierzig Männer um die Gunst des schönen Mädchens,
und sie wählte ihn! Ihn, Gottfried Melbert, den einfachen
Funkkadetten!
    Abermals kam die Ernüchterung noch rechtzeitig.
    Annicque wartete, bis er sich ins Gras gelegt hatte, dann
flüsterte sie ihm zu:
    „Hier bleibst du! Ich versuche, dort drüben zwei oder
drei Stunden zu schlafen. Wir haben einen anstrengenden Marsch vor
uns."
    „Wozu das nur alles?" stöhnte er enttäuscht.
„Ich finde dein Vorhaben absolut unlogisch. Typisch Frau!"
    „Behalte deine Vorurteile für dich!"
    Er schwieg, schmollte und versuchte zu schlafen.
    Als der Morgen graute, überschritten sie die Zaungrenze und
schwammen später durch die Flußmündung. Annicque war
unermüdlich und trieb ihn immer wieder an, wenn er eine Pause
einlegen wollte. Sie schien ein festes Ziel zu haben, das sie
unbedingt heute noch erreichen wollte.
    Beim ersten Fjord bogen sie nach Westen ab, bis sie die Steppe
erreichten. Zwischen ihr und dem Hang zum Fjord war das Gelände
felsig und mit Höhlen zerklüftet. Annicque blieb stehen.
„Hier bleiben wir über Nacht."
    „Bin ich aber froh!" Sie sah ihn durchdringend an.
„Mach dir keine falschen Hoffnungen!"
    „Warum hast du mich dann mitgenommen?" wollte er
wissen.
    Sie sagte es ihm.
    Er starrte sie mehrere Sekunden lang wütend an, dann stemmte
er die Fäuste in die Hüften.
    „Also nur um diesen Casanova zu ärgern, schleppst du
mich in diese Gegend? Bist du verrückt geworden?" Er hob
drohend den Zeigefinger. „Du kannst dich darauf
    verlassen, daß ich Roger die volle Wahrheit erzählen
werde. Und nun weiß ich auch, warum ich den Telekom nicht
mitnehmen sollte."
    „Mir ist das alles egal, die Hauptsache ist, Tomaselli
ärgert sich krank, wenn er erfährt, daß wir beide
ganz allein zwei Nächte in der Wildnis zugebracht haben."
Er stand auf und kam auf sie zu. „Wenn er sich ärgert,
dann auch zu Recht, Miß Bonnet!"
    Sie wollte weglaufen, aber er hinderte sie daran. Er
    nahm ihr den Strahler ab und versteckte ihn im Gras.
    Dann packte er sie am Arm und zog sie mit sich zu einer
    der Höhlen.
    Annicque zahlte den Preis für ihr Abenteuer freiwillig, aber
als Melbert eingeschlafen war, nahm sie ihm seinen Strahler und
einige Vorräte ab und schlich sich heimlich davon.
    Am anderen Morgen begann er wütend damit, ihrer Spur in die
Steppe hinein zu folgen.
    Es war Annicque schon in der ersten Nacht klargeworden, daß
sie völlig unüberlegt gehandelt hatte. Aus Trotz, genau wie
Tomaselli, dem sie es heimzahlen wollte. Dabei hatte sie ihn gern,
nur hatte sich ihre natürliche Abwehr gerührt, wenn er um
sie warb.
    Doch nun war es zu spät, ihr Verhalten zu bedauern. Sie mußte
wieder zurück zur Siedlung, und zwar ohne Melbert. Der konnte
allein nachkommen, das sah besser aus.
    Um einen Vorsprung zu erhalten, marschierte sie in Richtung
Nordwest in die Steppe hinein und bog dann nach Norden ab. Ihrer
Berechnung nach mußte sie dann beim Morgengrauen schon das
Schiff sehen können.
    Melbert, so hoffte sie, würde den Weg zurückgehen, den
sie gekommen waren. Ihren Impulsstrahler würde er schon finden.
Sie hatte ihn extra dort gelassen, wo er ihn hingelegt hatte.
    Es war schwer, sich in der Dunkelheit zu orientieren. Die
Konstellationen am Himmel waren ihr noch zu wenig vertraut, als daß
sie sich nach ihnen richten konnte. Immer wieder sah sie Schatten vor
sich auftauchen, die sich dann als Sträucher oder Baumgruppen
entpuppten. Vor Tieren hatte sie keine Angst, trotzdem behielt sie
ihre Waffe schußbereit in der Hand.
    Endlich graute im Osten der Morgen. Sie konnte in

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