PR TB 155 Traumhändler Des Universums
Planeten lebenden Pilzgeflechts?"
fragte ich. „Aber du verfügst über Intelligenz und
auch Persönlichkeit."
„Alles das und auch die besonderen Fähigkeiten von uns
Sporenträgern sind notwendig, um auf der Oberfläche von
Lakton lange genug zu überleben, damit unsere Sporen heranreifen
und ausgestoßen werden können", erwiderte Pan. „Für
eure Verhältnisse ist die Oberfläche meiner Heimatwelt
wahrscheinlich der Vorhof zur Hölle."
Hotrenor-Taak hatte den Erklärungen meines laktonischen
Freundes anfangs ungläubig, dann mit wachsendem Staunen
gelauscht. Als Pan geendet hatte, holte der Lare tief Luft und sagte:
„Unter diesen Umständen biete ich der Besatzung der
OMIKRON rückhaltlose Zusammenarbeit an, denn ich fürchte,
ohne eine solche Zusammenarbeit werden wir unsere Mission nicht
erfüllen können."
Dalaimoc Rorvic stemmte sich aus seinem Sessel.
„Einverstanden!" sagte er und streckte dem Laren die
Hand hin.
Hotrenor-Taak zögerte nur kurz, dann schlug er ein -und ich
zweifelte nicht daran, dass er es -jedenfalls diesmal - ehrlich
meinte.
Da die Position Lakton ortungstechnisch ermittelt war, hatten wir
keine Schwierigkeiten, den richtigen Kurs zu finden.
Unsere Schwierigkeiten bestanden in den immer wieder einsetzenden
Schüben von Regis-Hloki-Impulsen, die uns zwar nicht
paralysierten, aber doch in beträchtliche Verwirrung stürzten.
Sie trafen uns sogar, wenn wir uns bei einem Linearmanöver durch
den Zwischenraum bewegten. Dadurch verzögerte sich unser Anflug,
denn wir mussten die Linearetappen vorsichtshalber viel kürzer
ansetzen, als wir das unter normalen Umständen getan hätten.
Als wir nach insgesamt achtzehn Linearetappen das System der
irisierenden Sonne Kysch-Syan erreichten, fühlte ich mich wie
gerädert - und mit Ausnahme Pans ging es weder den Laren noch
den Menschen an Bord der OMIKRON und der drei SVE-Raumer besser. Pan
wurde durch die Regis-Hloki-Impulse überhaupt nicht beeinflusst.
Er schien sie nicht einmal zu spüren, sondern nur an unseren
Reaktionen zu erkennen.
Nachdem Oberst Swingby den Frontschirm der Panoramagalerie mit dem
superstarken Elektronenteleskop der OMIKRON zusammengeschaltet hatte,
konnten wir alle den Planeten Lakton sehen.
Auf den ersten Blick glich er weitgehend dem solaren Mars vor der
Terraformung, eine rotbraune, von Staubstürmen umtoste
Steinkugel im All, die von seiner Sonne in den Glanz aller Farben des
Spektrums getaucht wurde. Aber die Messinstrumente wiesen aus, dass
Lakton etwas größer als die Erde war und keineswegs so
kühl wie der ursprüngliche Mars, sondern im Gegenteil sehr
heiß. Die Atmosphäre enthielt fast soviel Sauerstoff wie
die Erde, war aber so von Staub durchsetzt, dass Menschen dort nur
begrenzte Zeit ohne Schutzanzüge auskommen konnten.
Von einer Vegetation war überhaupt nichts feststellbar. Auf
den ersten Blick wirkte Lakton wie eine Ödwelt, die niemals
Leben hervorgebracht hatte und niemals Leben hervorbringen würde.
Wir schlugen - gemeinsam mit den drei SVE-Raumern - eine Kreisbahn
um den Planeten ein. Unaufhörlich wurden Messungen vorgenommen
und analysiert. Die Ergebnisse wurden mit denen der SVE-Raumer
verglichen. Brauchbare Ergebnisse lieferten die automatischen
Aufzeichner aber erst nach dem nächsten Schub von
Regis-Hloki-Impulsen. Die Hauptpositronik wertete die Aufzeichnungen
aus und überspielte sie uns, als wir uns von dem Panikanfall
erholt hatten, in den wir durch den Impulsschauer gestürzt
worden waren.
Wichtigstes Ergebnis war die Empfehlung der Hauptpositronik, die
Analysen von den Biologen und Medizinern der OMIKRON überprüfen
zu lassen, da sie angeblich wichtige Anhaltspunkte enthielten, die
das Fehlverhalten Laktons erklären konnten.
Selbstverständlich befolgten wir die Empfehlung. Die Biologen
und Mediziner der OMIKRON - und die Biologen und Mediziner auf den
drei SVE-Raumern - arbeiteten fünf Stunden lang konzentriert,
dann teilten sie uns mit, dass sie zu einem vorläufigen Ergebnis
gekommen seien.
Professor Jewgeni Kunert und Professor Aram Nevine wurden von
Dalaimoc Rorvic aufgefordert, in der Hauptzentrale Bericht zu
erstatten. Hotrenor-Taak und zwei seiner Berater waren ebenfalls
anwesend, als der Mediziner und der Biologe kamen.
Zuerst berichtete Chefbiologe Professor Nevine.
„Die lebenden Strukturen unter der Oberfläche von
Lakton konnten nach langwierigen Fernmessungen soweit analysiert
werden, dass wir uns in groben Zügen ;in Bild von ihnen
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