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PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

Titel: PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es bietet sich dir die einmalige Gelegenheit, die
Favoritin am Hofe des edlen Laren zu sein. Du weißt, wen ich
meine: Senghor-Laa, den Stellvertreter des Verkünders der
Hetosonen. Willst du mit mir kommen? Ich bringe dich zu ihm!"
    Er hatte mit sanfter Stimme gesprochen. Da er Sanijahs Bewußtsein
unter seiner Kontrolle hatte, hätte es der Worte gar nicht
bedurft. Er brauchte nur zu befehlen. Seine Rede war Theater -nur
dazu bestimmt, um Ochmar zu beeindrucken.
    „Ich will mit dir kommen", antwortete Sanijah mit
dumpfer Stimme.
    Sanijah war sehr jung, fast noch ein Mädchen, und von einer
faszinierenden, eigenwilligen Schönheit. Sie hatte große,
mandelförmige Augen. Die hervortretenden Wangenknochen verliehen
ihrem Gesicht den Ausdruck der Breite, dem der nicht eben schmal
geratene Mund entgegenwirkte. Das alles hatte, obwohl es mit den
gängigen Idealen weiblicher Schönheitnicht in Einklang
stand, seine eigene, faszinierende Harmonie.
    Sanssouq starrte das Mädchen an. Erst nach langer Zeit
erinnerte er sich seiner Aufgabe. „Dann steig ein, Sanijah",
sagte er fast zärtlich.
    Sanijah kletterte in das Fahrzeug. Sanssouq schloß das Luk
und hob ab. Er wendete auf der Stelle und nahm Kurs auf den
Energiezaun.
    Ochmar klatschte begeistert in die Hände. „Mach dir um
die Aufnahme bei Hof keine Sorgen, mein Junge!" rief er.
„Senghor-Laa wird dich lieben ... weil du ihm Sanijah bringst!"
    Maylpancer hatte weder Mühe noch Mittel gescheut, um sich als
Hauptquartier ein Domizil zu errichten, das auf den ersten Blick
beeindruckte.
    Am Nordrand der hufeisenförmigen Ebene, auf der die Stadt
Yeti lag, stiegen die Felswände steil bis zu schwindelnder Höhe
empor. An diesem Gestein hatten sich die Stürme gebrochen, die
von der See hereinfegten - jahrhunderttausendelang - und den Fels zu
grotesken Formationen zerfressen.
    Maylpancers Burg bedeckte fast eine Quadratmeile steiler, vielfach
zerklüfteter Felswand. Türme stiegen aus düsteren
Felsnischen auf. Zinnengekrönte Mauern zogen sich zwischen ihnen
dahin. Die Fassaden hoch aufragender Bauwerke mit kleinen
Fensteröffnungen wirkten mitunter wie gegen den Felsen
geklatscht.
    Es hieß, Maylpancer selbst habe die Architektur entworfen.
Sie entsprach seiner Mentalität - so, wie man sie zu kennen
glaubte. Maylpancers Phantasie war dem grauen Altertum verhaftet,
einer Zeit, in der seine Vorfahren, noch bevor sie die Raumfahrt
erlernten, auf düsteren Welten in ähnlich dräuenden
Burgen hausten.
    Jetzt, in der Nacht, war die ganze Felswand hell angestrahlt.
Maylpancers Burg trat aus der Finsternis hervor wie ein
Märchenschloß. Die Menge der Türme, Mauern und
Gebäude wurde immer verwirrender, je näher Ochmars Gleiter
dem zyklopischen Bauwerk kam. Ochmar begann Sanssouq zu dirigieren.
Sanssouq hatte das Mädchen Sanijah inzwischen aus der Kontrolle
seines Bewußtseins entlassen. Sanijah sprach kein Wort. Aber
wer sie ansah, erkannte dieAngst, die aus ihren dunklen Augen
leuchtete.
    „Dreißig Grad rechts, und ein wenig nach oben!"
rief Ochmar, begeistert von der Aussicht auf das Lob, das er von
Senghor-Laa erhalten würde. „Siehst du das Portal? Dort
müssen wir hindurch!"
    Sanssouq sah es. Ein riesiger Torbogen, etwa achthundert Meter
hoch über der Ebene, die am Fuß der senkrecht abstürzenden
Felsmassen begann. Er richtete den Kurs darauf ein. In der Folge
zeigte sich, daß er sich in der Entfernung verschätzt
hatte. Statt einiger hundert Meter betrug die Distanz in Wirklichkeit
mehrere Kilometer. Als entsprechend gewaltig entpuppte sich
schließlich der Torbogen, durch den das Fahrzeug in einen
gewaltigen Rundhof glitt.
    „Das ist der Silbermondhof', erklärte Ochmar.
    „Bei Maylpancer hat jeder bedeutende Gebäudeteil seinen
eigenen Namen."
    Sanssouq war beeindruckt. Der kreisrunde Hof maß wenigstens
zweihundert Meter im Durchmesser. Ringsum ragten hell beleuchtete,
altertümlich wirkende Fassaden in die Höhe. An den Rändern
des Hofes standen Hunderte von Fahrzeugen geparkt. Der Silbermondhof
schien die Garage der Überschweren zu sein.
    Ochmar dirigierte Sanssouq an einen Abstellplatz, von dem er mit
Stolz behauptete, er sei ihm persönlich zugewiesen worden.
Sanssouq stellte den Wagen ab. Als er Sanijah beim Aussteigen half,
bemerkte er, daß das Mädchen zitterte. In diesem
Augenblick faßte er den Vorsatz, daß Senghor-Laa Sanijah
nichts antun würde. Ochmar schritt über den Hof und zu
einem Eingang, der unmittelbar in einen Antigravschacht

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