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PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

Titel: PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tausend
Meter unter Wasser. Sie hat Angst. Aber eines Tages wird sie schon
warm werden. Senghor-Laa ist ein Genießer. Er wird sie nicht
drängen!"
    Die Art, wie er über das Mädchen sprach, ließ
erneut in Sanssouq den brennenden Wunsch aufkommen, dem Zuhälter
an den Hals zu fahren und ihm so lange die Luft abzuschnüren,
bis die Schlechtigkeit aus ihm vertrieben war. Aber er hielt sich im
Zaum. Während er den Mantel überstreifte, ohne den er nach
Ochmars Aussage nicht „im Angesicht des Lichtes des Hetos"
erscheinen durfte, redete Ochmar munter und gutgelaunt vor sich hin.
    „Mamma mußt du nicht zu ernst nehmen. Gewiß ...
sie ist mit Maylpancer verwandt, und ihr Wort gilt hier eine ganze
Menge, aber das Schlimme ist, daß sie in Senghor-Laa vernarrt
ist. Deswegen ist ihr jede Frau zuwider, die ich anbringe. Sie hat
nicht etwa moralische Bedenken -keine Spur davon! -, sondern ist nur
eifersüchtig. Der Lare duldet sie... wegen ihrer Beziehungen.
Aber Hoffnungen braucht sie sich auf ihn keine zu machen. So ein
    überschweres, unflätiges Ding! Man meint, sie wüßte
nicht, daß auch ein Lare Augen im Kopf hat."
    Sanssouq schien das Thema nicht zu interessieren.
    „Wo hat Maylpancer sein Quartier?" fragte er.
    Ochmar beäugte ihn mißtrauisch.
    „Was kümmert dich das? Laß die Finger von den
Überschweren. Sie sind auf unseresgleichen nicht gut zu sprechen
und schnell dabei, einem von uns einfach den Hals umzudrehen. Und
Maylpancer ist der ärgste von ihnen."
    „Ich sagte dir, daß ich in Geschäften komme",
antwortete Sanssouq ruhig. „Kann ich meine Geschäfte mit
einem einzigen Laren machen? Ich muß mit denÜberschweren
sprechen."
    „Sie werden dich umbringen!"
    „Mamma hat mich nicht umgebracht... also mache dir um die
anderen keine Sorgen. Wo hat Maylpancer sein Quartier?"
    „Über dem Goldsonnenhof, drüben, auf der anderen
Seite des Komplexes", antwortete Ochmar mürrisch. „Hör
auf zu fragen, ich habe keine Zeitzum Reden. Der Lare erwartet uns!"
    Sanssouq war fertig angekleidet. Sie durchquerten die Rundhalle.
Der Zugang zu Senghor-Laas Wohnbereich stand offen. Als sie sich
näherten, sagte eine wohlmodulierte Robotstimme auf Interkosmo:
    „Tretet näher! Das Licht des Hetos erwartet euch!"
    Sie traten ein. Ein kurzer Gang nahm sie auf. Wände, Decke
und Boden schimmerten in irisierenden Farben. Bunte Leuchtkörper
mit rhythmisch wechselnder Leuchtstärke erzeugten
    Effekte, bei denen Sanssouq fast schwindlig wurde. Der Gang
mündete nach wenigen Schritten in einen großen, ovalen
Raum, der mit fremdartiger Pracht ausgestattet war.
    In der Mitte des Raumes stand der Lare. Er trug einen knappen
Schurz und darüber einen golden schimmernden Überhang. Er
lächelte den beiden Eintretenden entgegen. So ähnlich,
dachte Sanssouq, würde ein Terraner lächeln, wenn sein
Lieblingshund durch die Tür kam.
    Dieses Mannes Freund würde er niemals sein. Das wußte
er vom ersten Augenblick an.
    Ochmar machte eine tiefe Verneigung. Sanssouq dagegen stand
aufrecht und musterte den Laren.
    o„Nun, mein Freund", sagte Senghor-Laa auf Interkosmo,
„ich sehe, daß du neu bist. Du hast dir bereits deine
Verdienste erworben; aber hier gibt es gewisse Sitten, denen auch du
dich wirst anpassen müssen. Ich meine ..."
    „Ich verbeuge mich nicht", fiel ihm Sanssouq ins Wort.
    Der Lare gab sich amüsiert.
    „Schau her ... ein Stolzer!" kommentierte er.
    „Das Geschäft, Frauen zu liefern, ist ein schmutziges
Geschäft", erklärte Sanssouq. „Der, der liefert,
ist schmutzig, und der, der geliefert bekommt, ebenso. Zwischen zwei
Schmutzigen besteht keine Notwendigkeit für Ehrenbezeigungen."
    Noch immer lächelte der Lare. Ochmar dagegen war von
Sanssouqs Unumwundenheit so entsetzt, daß er reglos in der
Verbeugung verharrte.
    „Du amüsierst mich, Terraner", sagte Senghor-Laa
gutgelaunt. „Aber ich muß dich warnen: Sobald du
aufhörst, mich zu amüsieren, werde ich dich dort durch das
Fenster hinauswerfen lassen. Von da geht es über eintausend
Schritte weit in die Tiefe. Wenn du nicht fliegen kannst..."
    Er ließ den Rest des Satzes unausgesprochen und machte die
Geste der Gleichgültigkeit. Sanssouq mußte ihm
bescheinigen, daß er eine ausgesprochen imposante Erscheinung
war. Seine Gestalt war jung und kräftig. Die ebenholzschwarze
Hautkontrastierte imponierend mit den goldgelben Lippen und dem
brandroten Haar, das Senghor-Laa nicht, wie es der larischen Mode
entsprach, zu einem Nest aufgetürmt,

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