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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erkundigte er sich:
    »Warum wollt ihr uns dienen?«
    Ich nahm den Helm nicht ab, als ich antwortete:
    »Weil wir wissen, daß der Braten am Feuer des
Mächtigen besser schmeckt als im Topf des Armen.«
    »Der einzige Grund?«
    »Nein«, sagte ich. »Wir sind Künstler und
Handwerker. Dort, woher wir kommen, gibt es nur Fellhütten und
stinkende Hirten. Hier atmet man freie Luft, und die Insel ist ein
Paradies für jeden, der sich ihrer bedienen kann.«
    »Was könnt ihr?«
    »Fast alles«, erklärte Ranthys ruhig. »Metall
bearbeiten, Felder bestellen, wir beherrschen das Waffenhandwerk, wir
segeln und bauen Schiffe. Und wir können auch deinen Palast
prächtiger aufbauen als jeder andere.«
    »Viele Versprechungen. Was verlangt ihr, Fremde?«
    »Hier leben zu können. Und eine Prise voll vernünftiger
Macht. Nicht mehr«, antwortete ich. Dann deutete ich auf die
sechs Reiter neben uns. »Das gilt auch für sie. Sie sind
schweigsam und bedürfnislos. Und sie gehorchen jedem
vernünftigen Befehl.«
    »Wenn ich es euch erlaube, dann werdet ihr erkennen müssen,
daß wir nicht die Fürsten von Bauern und Hirten sind. Wir
wollen mehr. Knossos und Katsambas sind erst der Anfang. Vieles wird
euch merkwürdig vorkommen.«
    Ich verbiß mein Grinsen, da ich wußte, wovon Aison
sprach. Ich senkte den Kopf und erwiderte gemessen:
    »Nichts kann merkwürdig sein in der Nähe eines
mächtigen Fürsten, Herr Aison.«
    Er lachte kurz. Auf den ersten Blick schien er ein verträglicher
Herrscher zu sein. Wir kannten ihn besser.
    »Ich werde euch einen Mond lang beobachten und euch Arbeiten
zuteilen. Wenn sie gefallen, dann könnt ihr bleiben. Ihr wohnt
dort drüben, in den Quartieren der Aufseher. Der Palast ist für
uns.«
    »Deine Güte entspricht deiner Macht, Aison«,
bestätigte ironisch Ranthys. »Beides ist deutlich zu
sehen, aber noch zu steigern. Wir danken dir.«
    Wir hatten Aison, Inyx und Laamia genau beobachtet. Die zwei
Frauen schienen die eigentlich Machthungrigen zu sein, nicht so sehr
der männliche Androide. Er war aber ein gelehriger Schüler.
    »Wir danken!« schloß ich, dann führten uns
die Wachen zu den würfelförmigen Häusern im
Hintergrund, dicht an die eigentliche Mauer gebaut, an der unfertigen
Anlage des östlichen Tores. Wir fanden vier leere Kammern. Die
Handwerker, so sagte man uns, wären bestraft und fortgeschickt
worden. Mir indessen waren bestimmte Eigenschaften aufgefallen, bei
Laamia und Inyx.
    Während hinter mir die Arbeiter eine Mauer glattstrichen und
Farbe
    in den Lehmmörtel mischten, lehnte ich an der runden
Sandsteinsäule. Ich sah hinüber in den kleinen Garten, der
abseits des zentralen Hofes gepflanzt war. Dort saß Laamia.
Junge Mädchen bedienten sie. Ich blieb unsichtbar im Schatten
des rechteckigen Raumes. Laamia war bereits jetzt von der Macht
verdorben. Die sieben Mädchen fürchteten sie.
    Der weibliche Androide sah hervorragend gut aus. Groß,
schlank, aber mit prächtigen weiblichen Rundungen. Die Haut war
golden gebräunt, Laamia trug knappe Kleidung und leichte
Sandalen und nur wenige Schmuckstücke, die eine Unmenge Arbeit
gekostet hatten. Ein schmaler, rassiger Kopf mit dünnen Lippen
wurde von einem gewaltigen Schopf fast silberfarbener Haare gekrönt.
Ich konnte nicht einmal ahnen, aus welcher Art Wanderer-Kultur sie
zusammen mit Aison geflüchtet war. Welche Funktion Laamia
eigentlich hier ausübte, hatte ich nicht genau erfahren - die
Arbeiter schwiegen. Aber es gab da etwas, eine geheimnisvolle
Ausstrahlung schien hier zu herrschen. Warum war der große Hof
voller Sand, der mühsam vom Strand hierhergeschafft worden war?
    Ich zuckte die Schultern. In den nächsten Tagen würden
wir es erfahren. Wir hatten uns in alle Teile der großen
Baustelle verteilt. Jeder tat etwas anderes, aber jeder von uns
versuchte, seiner Bedeutung gerecht zu werden. Wir halfen den
Zimmerleuten und den Schmieden, den Maurern und den Steinmetzen,
denen, die Keramikgefäße herstellten und gar nicht wußten,
welchen hervorragenden Werkstoff sie in den Fingern und auf den
Drehscheiben hatten. Und Ranthys versuchte, den Bauern rund um
Knossos zu erklären, wie sie mit weniger Arbeit mehr Erfolg
haben konnten. Alles geschah, um uns so abzudecken, daß die
geplanten Ereignisse den Verdacht von uns weglenken würden.
    Ich hatte mich bei Aison eingeführt, indem ich binnen eines
halben Tages mit Holzkohle die Dekoration des Thronsaals auf die
glattgeputzte Wand gezeichnet hatte. Er war

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