Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Höhe.
    »Laa H'arpeji!« schrie Aison mit seiner hallenden
Stimme. »Lie
    H'arpeji! Laamia ist verschwunden! Geraubt! Fliegt zu den anderen,
laßt sie suchen, sucht sie selbst!«
    Deutlich sahen wir die tödlichen Nackenborsten und die
»eisernen« Federn. Die zwei fremden Planetarier schnitten
eine Doppelkurve, ihre Flugbahnen kreuzten sich, kreuzten sich zum
zweitenmal, dann schwebten die Wesen in engen Kurven höher. Laa
H'arpeji, das größere Weibchen, rief mit schneidender
Vogelstimme zu Aison hinunter:
    »Loe ist auch verschwunden. Weißt du etwas, Aison?«
    »Nein«, rief er ohne Zögern. »Ich habe ihn
lange nicht gesehen. Findet Laamia. Sucht sie überall. Sie wurde
heute nacht entführt oder ermordet!«
    »Wir werden die Insel absuchen«, schrie Laa zu uns
hinunter. »Wir haben die Khent'our getroffen. Wir fliegen zu
ihnen zurück!«
    »Bringt Nachricht von Laamia«, donnerte im Tonfall
höchster Verzweiflung der Fürst von Knossos. Die Flugwesen
schlugen mit ihren großen Schwingen und zogen nach einigen
immer größer werdenden Runden, wieder davon. Sie flogen
nach Westen, der großen offenen Bucht an der Westspitze Keftis
entgegen.
    Ranthys und ich setzten uns in Bewegung und schoben uns durch die
Menge. Endlich standen wir am Rand der Kanzel und traten auf Aison
zu. Er musterte uns aufgeregt. Sein Gesicht war schweißüberströmt.
    »Wir haben alles gehört«, sagte ich. »Wir
besitzen Pferde und möchten dir helfen. Dürfen wir reiten?«
    Ranthys fügte mit steinernem Gesichtsausdruck hinzu:
    »Laamia kann nicht weit sein. Wenn sie in der Mitte der
Nacht verschwand, dann sind erst sechs, sieben Stunden vergangen. Wir
sollten sie irgendwo finden.«
    »Ja«, stieß er hervor. »Aison wird euch
belohnen, reich belohnen. Ihr habt bisher viel gearbeitet, sehr viel
geholfen. Knossos wird euch auszeichnen. Nehmt die Pferde und reitet.
Bringt Laamia zurück!«
    »Wir werden lange unterwegs sein müssen.«
    »Gleichgültig. Findet sie. Ich mache euch zu Fürsten
von Vaselicci oder Malija. Aber bringt sie zurück.«
    Panik beherrschte ihn. Wir wußten, daß er gegenwärtig
weder Inyx noch Laamia liebte, also verstanden wir nicht ganz, warum
er so verzweifelt war. Aber als wir zu unserem Quartier zurückgingen
und unsere Ausrüstung zu sortieren begannen, sagte Ranthys
plötzlich:
    »Sie kamen allein hier an, ohne Hilfsmittel. Ich kann sie
verstehen. Sie gehören zusammen, trotz aller Unterschiede.
Deswegen ist er so unruhig und halb wahnsinnig. Laamia ist
seinesgleichen.«
    »Richtig«, murmelte ich. Ich hatte vergessen, woher
ich Ranthys kannte, wo ich ihn kennengelernt hatte. Ich würde
ihn wohl ebenso vermissen wie Aison Laamia, denn Ranthys war
eingeweiht und kannte
    den Großteil der unterseeischen Station, in der wir
eineinhalb Jahrhunderte geschlafen hatten.
    »Wir werden Laamia finden können«, fuhr Ranthys
grinsend fort. »Und was tun wir dann, mächtiger Jäger
der Androiden?«
    »Das wird sich zeigen«, sagte ich nachdenklich. »Ich
scheue vor dem Gedanken an eine Hinrichtung zurück.«
    »Ich auch. Also zurück zu Derione?«
    »Das sollte unser erstes Ziel sein.«
    Vergiß den versteckten Gleiter nicht, mahnte das Extrahirn.
    Wir brachten das Gepäck zum Stallbezirk, zerrten die
Schnallen des gurtartigen Sattels fest und schwangen uns auf die
Pferde. Langsam ritten wir in die Richtung des Hafens, um einen
getarnten Weg einzuschlagen, der uns in die Berge führen sollte.
Im Augenblick war es zu gefährlich, den Gleiter zu starten; zu
viele Augen hätten ihn sehen können. Mit einem bösen
Gefühl ritten wir die Straße entlang, die vom nördlichen
Haupteingang des Palasts zum Hafen Katsambas führte. Es war, als
ahnten wir schon jetzt kommendes Unheil.
    Ungeduldig schnaubten die Pferde. Die Quelle vor uns murmelte
unschuldig, und wir lehnten beide am Stamm eines Baumes mit weit
ausladender Krone. Der aufgeklappte Boden meiner Tasche, die Salben
und medizinische Instrumente enthielt, hatte sich in einen kleinen
Bildschirm verwandelt. Wir steckten unsere Köpfe zusammen und
sahen uns die Bilder an, die Boreas übermittelte. Ich hatte ihn
kurz nach Verlassen von Knossos in der Nähe des Berges postiert,
in dessen Höhle ich Derione und Laamia wußte.
    »Ranthys, das sieht sehr bedrohlich aus!« sagte ich
leise. »Einundzwanzig Stimvaleed, fast so schnell und gut wie
Boreas, suchen alle Schluchten und Hänge ab. Du kennst die
Schärfe von Raubvogelaugen!«
    Wir sahen das Gebiet rund um den fraglichen

Weitere Kostenlose Bücher