PR TB 160 Die Absolute Macht
sich Perry Rhodan vorwurfsvoll.
Thora ergriff seine Hand.
»Du mußt tun, was notwendig ist, Perry«, sagte
sie. »Schließlich bist du für die Sicherheit der dir
anvertrauten Leute verantwortlich.«
Rhodan nickte.
»Ich danke dir, Thora. Ja, du hast recht. Ich werde zuerst.
Ah, da ist er ja schon!«
Zwischen Atlan und ihm flimmerte die Luft, dann stand plötzlich
Gucky in der Zentrale. Der Mausbiber musterte Thora mit einem starren
Blick, der äußerste telepathische Konzentration verriet.
Nach ungefähr einer Minute öffnete der den Mund zu einem
Lächeln und ließ seinen einzigen Nagezahn in voller Größe
sehen.
»Thora!« rief er. »Ich freue mich!«
Er watschelte zu ihr, ergriff ihre freie Hand und rieb seinen Kopf
daran.
Thora ließ Rhodans Hand los und strich dem Mausbiber
zärtlich über das Nackenfell.
»Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Gucky«,
flüsterte sie.
Atlans Miene hellte sich auf. Er grüßte Thora nach Art
altarkonidischer Flottenkommandeure. Danach ließ er seine
Steifheit fallen, eilte auf die Arkonidin zu und umarmte sie.
»Nicht so stürmisch, Arkonidenfürst!«
protestierte Gucky, der zwischen Atlan und Thora geraten war. »Ihr
zerdrückt mich ja!«
Die Spannung in der Hauptzentrale löste sich in befreiendem
Gelächter, das unerträglich laut wurde, als der Haluter
Icho Tolot einfiel.
Meine Zweifel an der Echtheit Thoras schmolzen nach der
Anerkennung durch Gucky wie Butter in der Sonne. Wenn unser
fähigster Telepath festgestellt hatte, daß dies die
echte Thora war, dann mußte es stimmen.
Erleichtert ging ich zum Versorgungsautomaten und tastete mir
einen Konzentratwürfel.
DIE ABSOLUTE MACHT
Perry Rhodan machte eine umfassende Handbewegung und erklärte:
»Das ist die KOM-Zentrale des Rechenverbunds aus SENECA und
dem Shetanmargt, Thora. Von hier aus können außerdem
Schaltungen vorgenommen werden, die in die Grundprogrammierung
eingreifen. Allerdings sind nur Atlan und ich dazu autorisiert, was
uns jedoch zur Zeit nichts nützt, da der Rechenverbund die
betreffenden Schaltsysteme blockiert hat.«
Die Arkonidin trat zu einem mit zahllosen Sensorpunkten bestückten
Schaltpaneel und streckte die Hand danach aus.
»Nichts anfassen!« warnte Atlan. »Die
Modifizierungsschaltungen sind zwar blockiert. Dennoch wissen wir
nicht, ob die Schutzsysteme SENECAs nicht doch in Aktion treten, wenn
eine nichtautorisierte Person die Sensorpunkte berührt.«
Thora ließ die Hand wieder sinken und drehte sich zu uns um.
»Wenn die Schutzsysteme funktionierten, hätten sie
wahrscheinlich verhindert, daß ich die KOM-Zentrale betrete.
Stimmt das?«
»Es stimmt«, gab Atlan zu.
Thora lächelte.
»Dann funktionieren die Schutzsysteme also nicht«,
stellte sie nüchtern fest.
Erneut streckte sie die Hand aus. Ich hielt den Atem an, als ihre
Fingerkuppen wie spielerisch über eine Anzahl Sensorpunkte
glitten. Jeder dieser durch flache Vertiefungen gekennzeichneten
Punkte reagierte auf die leiseste Berührung und aktivierte die
dazugehörige Schaltung - jedenfalls war das normalerweise so.
Diesmal geschah nichts. Aber wenigstens traten auch die
Schutzsysteme nicht in Aktion. Bevor wir in die siebte Dimension
verschlagen wurden, hätten sie auf Manipulierungsversuche
Unbefugter sehr unangenehm für die Betroffenen reagiert. Ein so
wertvolles - und für die SOL und ihre Bewohner lebenswichtiges
-Instrument wie die biopositronische Hyperinpotronik SENECA, die seit
der Verbindung mit dem keloskischen Shetanmargt den Schutz für
beide Komponenten übernommen hatte, mußte
konsequenterweise gegen alle Eingriffe Unbefugter abgeschirmt werden.
SENECA war sogar berechtigt, Intelligenzen zu töten, die sich
der KOM-Zentrale in feindseliger Absicht näherten.
»Ich nehme an, Sie sind ebenfalls nicht in der Lage, den
Rechenverbund in die ganzheitlich-logische Funktionsphase
zurückzuführen, Thora«, warf Dobrak ein, der uns
begleitet hatte. Er verstand mehr vom Rechenverbund als jeder andere
an Bord der SOL, denn die eine Komponente, das Shetanmargt, war nach
seinen Plänen gebaut worden.
»Das kommt darauf an«, erwiderte die Arkonidin. »Wenn
das interne Rückkopplungssystem noch funktioniert, könnte
ich mit Hilfe simulierter Wirkungen die schalttechnischen und
hyperinpotronischen Verursachungsmechanismen systematisch so reizen,
daß sie sich zur normalen Aktivität aufschaukeln.«
»Theoretisch wäre das möglich«, sagte der
Kelosker. »Allerdings würde der geringste Fehler
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