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PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

Titel: PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem unbeschreiblichen Tumult.
Männer und Frauen sprangen auf, stießen ihre Sitze um und
schrien aufeinander ein. Vergeblich versuchte Mburra, sich Gehör
zu verschaffen. Um das Durcheinander zu vervollkommnen, erschien in
diesem Augenblick einer der Veränderlichen im Eingang. Er
kämpfte sich durch das Gewühl bis zum Kopfende des Tisches
durch und nahm vor Mburra Aufstellung.
    »Mein Name ist Sieben Grog«, quäkte er. »Ich
bin der neue Saaldiener.«
    Auf seinem Weg in Richtung des Stadtzentrums stellte Redhorse zu
seiner Verblüffung fest, daß die fremdartige Umgebung sehr
schnell vertraut wurde und er sie als eine von Menschen geschaffene
Einrichtung zu akzeptieren begann. Der Cheyenne hatte die
Manipulation seines Verstandes bewußt miterlebt, aber dann
hatten sich auch in seinem Innern zwei Realitäten so miteinander
vermischt, daß er, um handlungsfähig zu bleiben, die
stärkere von beiden anerkannt hatte.
    Redhorse verglich sich mit einem in einem Labyrinth gefangenen
Menschen. Solange er sich innerhalb des Labyrinths befand, mußte
er dessen Gesetze beachten, sonst hatte er keine Chance, daraus zu
entkommen.
    Sobald er sich außerhalb des Labyrinths aufhielt, konnte er
sich wieder den üblichen Aufgaben zuwenden.
    Die Frage war nur, wie er von hier entkommen sollte.
    Etwas, das über diese Anlage herrschte, war auch in sein
Bewußtsein eingedrungen und steuerte ihn nach
Gesetzmäßigkeiten, die von den anderen Gefangenen als
»städtische Ordnung« bezeichnet wurden.
    Die Frage, wie das alles geschah, stellte sich für Redhorse
erst in zweiter Linie, denn er konnte sich die Existenz eines
technischen Inventars, das dies alles ermöglichte, durchaus
vorstellen.
    Sein Problem hing jedoch weitaus stärker mit der Frage nach
dem Warum zusammen.
    Warum lebten Menschen in Uniformen von Freihändlern in diesem
Ruinengebiet und verstanden sich als dessen Bürger?
    Warum war die Besatzung der NIAGARA in die Falle gelockt und zum
größten Teil in diese Gemeinde integriert worden?
    Ein Lautsprecher von Tropfenform hatte Redhorse darüber
aufgeklärt, daß er als der persönliche Beauftragte
der Bürgermeisters für Sonderaufgaben zur Verfügung
stehen mußte.
    Vielleicht war das ein Trick, um ihn hinzuhalten.
    Die unbekannte Macht, die alles steuerte, hatte mit Sicherheit
erkannt, daß Redhorse zwar bis zu einem gewissen Punkt
manipuliert werden konnte, aber trotzdem befähigt blieb, über
sein seltsames Schicksal nachzudenken.
    Zumindest in dieser Beziehung schien er sich von den anderen
Bürgern zu unterscheiden.
    Redhorse dachte an seine kurze Begegnung mit Velarde zurück.
    Der Sergeant hatte ohne Schwierigkeiten eine zweite Persönlichkeit
angenommen und verstand sich als Bürger dieser Stadt.
    Redhorse glaubte nicht, daß die Freifahrer die Drahtzieher
waren, die alles zu verantworten hatten. Diese Menschen waren ebenso
wie die Besatzung der NIAGARA in diese Falle gegangen.
    Zum Zeitpunkt der ersten terranischen Expedition nach KITCHEN II
hatte diese Falle zweifellos noch nicht existiert, denn das Schiff
war zurückgekehrt, und die Besatzung hatte einen eher
langweiligen als interessanten Bericht über den Ablauf der Tests
geliefert.
    Redhorse verließ einen engen Gang, der ihn in eine Halle mit
rundem Querschnitt geführt hatte. Seine Umgebung zwang ihn, sich
voll auf sie zu konzentrieren. Offensichtlich befand er sich in einem
der Räume, die von den Mitgliedern der ersten Expedition
überhaupt nicht entdeckt worden waren.
    Eine feste Decke gab es nicht. Über Redhorse drehten sich
einige dreieckige Blätter aus spiegelndem Material. Redhorse
konnte sich darin tausendfach und bis zur Unkenntlichkeit verzerrt
sehen. Die Blätter verliefen spiralenförmig nach oben. Der
Luftzug, der sie bewegte, war so schwach, daß Redhorse ihn
nicht spürte.
    Das Licht kam aus einem etwa drei Zentimeter breiten Schlitz, der
in Kopfhöhe rund um den Raum führte.
    Plötzlich flammte eine Art Bildschirm auf.
    Er besaß die Form eines Rechtecks, bei dem die längste
Grundlinie senkrecht verlief.
    Auf der goldbraunen Fläche erschien das Abbild eines
Roboters.
    »Monstrum!« rief Redhorse überrascht.
    Über dem Bildschirm schob sich ein Metalltropfen in den Raum,
und die Redhorse schon vertraute sanfte Stimme forderte den Terraner
auf: »Nennen Sie uns einige schwerwiegende Gründe, die für
eine
    Aufnahme dieser Maschine als Bürger in die städtische
Ordnung sprechen. Sie können natürlich auch

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