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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und wallte wie Dampf silbern auf. Ein
Anfall von Qual packte und beutelte mich. Ich hatte Angst. Ich war
vollkommen allein, viele Lichtjahre weit von Arkon entfernt,
sämtlichen Zufälligkeiten dieser gräßlichen Welt
ausgeliefert, ohne die
    geringste Möglichkeit, mich zu wehren.
    Und dazu noch willenloses Werkzeug dieser unfaßbaren
Gemeinschaftsintelligenz ES. ES! Diese verfluchte kosmische Kreatur,
die andere Menschen und mich quer über einen Planeten jagte, nur
weil ihm die Kultur der Barbaren aus irgendeinem Grund wichtig war.
meine Gedanken rissen ab. Der Logiksektor unterbrach scharf:
    Sieh genau hin!
    Ich blinzelte und wischte mir Staub und getrocknetes Sekret aus
den Augen. Die silbern kochende Staubwolke kam näher. Doch keine
Halluzination? Ich warf einen schnellen Blick auf die etwa zwei
Dutzend Reiter vor mir und stieg ächzend auf den Rücken des
Pferdes, das jeden Augenblick unter mir zusammenzubrechen drohte. Es
setzte sich willig in Bewegung. Mein Schecken, den ich seit zwei
Jahren ritt. Ein Tier mit dem Mut einer kämpfenden Löwin.
Der Gepard, der sich in meiner Nähe auf die Hinterkeulen gesetzt
hatte, stand auf und schüttelte sich in einer Staubwolke.
    Der Hengst trottete halb besinnungslos in die Richtung der anderen
Pferde und Reiter. Ich wurde unsicher und blinzelte abermals. Aber
die Staubwolke blieb. Ich bildete mir sogar ein, ein rumpelndes,
trommelndes Geräusch zu hören. Der Hengst stellte die Ohren
auf und drehte sich nach vorn.
    Das ist Realität. Du hast keine Wahnvorstellungen, Arkonide,
dröhnte das Extrahirn. Das Tier unter meinen Schenkeln schien
plötzlich seine unwiderruflich letzten Kräfte zu
mobilisieren. Es wurde unruhig und begann zu traben. Es stöhnte
und keuchte, aber es trabte! Es zog die Luft durch die Nüstern
und stieß sie schnaubend wieder aus. Wasser!
    Ich erreichte die Gruppe unter Nianchres Führung. Sie sahen
sich nicht einmal nach mir oder nach dem ersten Wagen der Karawane
um, die noch immer in Bewegung war. Sie blickten alle die
näherkommende Wolke an. Jetzt lösten sich, schemenhaft im
Geisterlicht des Mondes, dunkle Punkte aus der Wolke. Sie stießen
keilförmig vor, zuerst nur einer, dann mehrere nebeneinander,
schließlich eine dichte Menge.
    »Es ist. tatsächlich.«, murmelte ich, dann nahm
ich undeutlich hinter mir, von der Karawane her, ein wirres Geschrei
wahr. Vor der Wolke, die aus Staub bestand und sich nach beiden
Seiten ausbreitete, zugleich breiter und niedriger werdend, erkannten
wir jetzt Pferde und Reiter. Zwei einzelne Reiter wurden immer
schneller und stoben wie die Rasenden heran. Ihre Pferde gaben das
letzte her.
    Zitternd vor Kälte, Durst und Erregung kauerte ich im Sattel.
Das Tier geriet in eine merkwürdige Aufregung. Roch es Wasser,
witterte es die Rettung? Wir sahen ziemlich weit und verhältnismäßig
gut im Mondlicht. Die Hufgeräusche und jetzt auch die schrillen,
anfeuernden Schreie der Reiter wurden lauter und deutlicher. Die
Menschen der
    Karawane wußten noch nicht, was eigentlich geschah. Aber sie
vergaßen ebenfalls Müdigkeit und Erschöpfung.
    Die zwei Reiter donnerten, weit nach vorn aus den Sätteln
gebeugt, auf unsere Gruppe zu und rissen ihre Pferde dicht vor uns
zurück. Die Tiere stemmten die Vorderhufe in den Boden und
schlitterten auf den Hinterläufen ein ganzes Stück, bis sie
aufsprangen und sich schüttelten.
    »Hier sind wir, Atlan!« sagte Rantiss. »Dreißig
Reiter, und alle Reservetiere frisch und ausgeruht. Und alle sind sie
mit Wasserschläuchen beladen. Die Männer wissen, was zu tun
ist.«
    »Wir werden die Karawane gleich mit uns nehmen, wenn wir
zurückreiten«, versicherte Alaca lachend. »Euch geht
es nicht gut, wie ich sehe.«
    Dann donnerte der Rest der hundertzwanzig Tiere heran. Einige
blieben bei uns stehen, die Schläuche flogen durch die Luft, und
wir dachten an nichts anderes mehr, als zu trinken und unseren
Pferden genügend Wasser zu saufen zu geben.
    Offensichtlich hatte Rantiss seine Männer so gründlich
geschult wie immer. Sie blieben an genau berechneten Punkten der
langgezogenen Reihe von Wagen und Lasttieren stehen, hielten die
Packpferde an, verteilten an die Soldaten das Wasser, die ihrerseits
die ledernen, prall gefüllten Schläuche in Becher und Krüge
leerten. Große Kupferkessel wurden von den Wagen gerissen, auf
den Boden gestellt und gefüllt. Die Tiere brauchten nicht
herangeführt zu werden; sie kamen von selbst.
    Die Ochsen wurden blitzschnell ausgeschirrt.

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