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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pferde, die keine
Wasserlasten trugen, kamen in die Joche.
    Mit dem letzten Wasser aus einem Schlauch reinigte ich mein
Gesicht und blies die verstopfte Nase leer.
    »Wir sind genau vier Stunden geritten!« sagte Rantiss.
Er hielt für Asyrta den gluckernden Wasserschlauch. Das Wasser
war tatsächlich eiskalt und frisch, abgekühlt durch
Verdunstung während des schnellen Rittes. »Alles haben wir
bedacht.«
    In diesem Moment ratterte polternd und schlingernd, von acht
Pferden gezogen, der Führungswagen der Karawane an uns vorbei
und nach Osten.
    Unsere Pferde drängten sich um zwei Kessel. Die erste größere
Mannschaft ritt auf den Pferden der Retter vorbei.
    »Ihr hättet keine Stunde später kommen dürfen!«
sagte ich, mich mehrmals räuspernd und immer wieder Staubreste
ausspuckend. Es war erstaunlich, was diese winzige Wassermenge
ausmachte, denn plötzlich erwachten alle unsere Kräfte
wieder. Wir spürten starken Hunger. Unsere Mägen, in denen
das Wasser hörbar gluckerte, knurrten wieder.
    »Wir haben den Anbruch der Nacht abgewartet. Unsere Pferde
bleiben so länger leistungsfähig.«
    »Richtig.«
    Drei Wagen, voll mit Kranken und Erschöpften, fuhren etwas
weniger schnell an unserer Gruppe vorbei. Ein Zug Lastpferde, ein
zweiter, besehend aus Eseln, wurde vorbeigetrieben. Die Tiere hatten
genügend getrunken. Für sie alle stand die Rettung bereits
fest.
    »Das kann bedeuten, daß wir noch vor Sonnenaufgang am
Wasser sind?« fragte Asyrta laut. Sie packte aus einer
Satteltasche Trockenfleisch und Braten aus. Wir kauten das zähe
Zeug, es machte uns nichts aus.
    »Nicht alle. Wir versuchen, alle unsere Tiere
zurückzubringen und die Schläuche wieder zu füllen.
Reitet weiter, wir treffen uns auf alle Fälle«, erklärte
Alaca.
    Sie hatten alles auf das beste ausgerechnet. Ihr Plan war
aufgegangen. Aber unser Versuch wäre beinahe tödlich für
die gesamte Karawane ausgegangen. Wir verteilten noch zwei pralle
Schläuche voll Wasser, nahmen noch ein paar Becher voll zu uns
und ritten weiter, nachdem wir den Tieren Maul, Nüstern, Augen
und Ohren gewaschen hatten.
    Wieder polterten und knirschten beladene Wagen an uns vorbei.
Tiere schrien aufgeregt. Aber sämtliche Geräusche, die
jetzt, kurz vor Mitternacht, hier in diesem Stück Halbwüste
ertönten, waren keine Geräusche des Schreckens mehr,
sondern die Äußerung von Hoffnung und wieder erwachtem
Leben.
    Zwei Drittel unserer Gruppe stiegen auf frische Tiere von Rantiss
um und ritten los, die müden Tiere hinter sich herziehend. Immer
wieder wurden wir von Reitern und Pferden überholt, die in ihrer
Arbeit fortfuhren, auch den Rest der Karawane zu retten.

9.
    Der Weg führte zwischen staubigen Grasbüscheln und
Farnbüschen leicht abwärts. Wir ritten über den
breiten Streifen aus aufgewühltem Boden, der immer feuchter
wurde, in die Richtung des Flusses. Der Mond sank unter den Horizont,
die Sterne verschwanden einer nach dem anderen. Je tiefer wir kamen,
desto mehr Pflanzen umgaben uns. Wir waren zweifellos in der Nähe
des Wassers, wenn wir uns auch erst am Rand eines sehr breiten,
flachen Flußbetts befanden. Vor uns liefen die Räderspuren
schräg abwärts.
    »Nun sind wir dort, wohin wir wollten, Atlan!« sagte
Asyrta-Maraye leise. »Wir stoßen in neues Land vor.«
    »Es wird ebenso leer sein wie die Länder, durch die wir
kamen«,
    sagte ich. »Die Karawane wird sich auflösen, jeden Tag
wird sie kleiner werden.«
    »Und ich sehne mich, bald dieses Land zu verlassen«,
meinte sie.
    »Ich auch, meine liebe Freundin«, erklärte ich
ruhig. Vor kurzer Zeit waren die Hälfte der Reiter mit vielen
zusätzlichen schwerbeladenen Pferden an uns vorbei wieder nach
Westen geritten, um den Rest der Karawane und die
zusammengeschrumpften Herden möglichst schnell hierher zu
bringen. Diejenigen, die in der Nacht mit Wagen oder auf Pferden
weggeschafft worden waren, befanden sich bereits irgendwo dort vorn
in dem Lager, das Rantiss angelegt hatte.
    Deine Aufgabe ist im wesentlichen erfüllt, sagte der
Extrasinn.
    »Und wir gehen dorthin zurück?« fragte Asyrta mit
skeptischem Lächeln und deutete nach Westen. Ich wußte es
nicht. Würde ES uns die Chance geben?
    »Zuerst allerdings«, gab ich zu bedenken, »werden
wir uns hier erholen. Ich weiß, daß Rantiss einige kleine
Siedlungen gefunden hat.«
    »Ich weiß, daß eine Erholung für uns alle
wichtig ist. Ob die zuerst weggetriebenen Herden schon dieses Land
erreicht haben?«
    »Wir werden es bald

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