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PR TB 163 Die Macht Der Roboter

PR TB 163 Die Macht Der Roboter

Titel: PR TB 163 Die Macht Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war. Sie wußte,
daß sie aus der Narkose nie mehr erwachen würde, wenn die
Ärzte erst einmal mit der Operation begonnen hatten.
    Sie bot alle Kraft auf, die in ihr war. Sie spannte alle Muskeln
an, preßte die Lippen zusammen und warf sich mit einem Ruck zur
Seite. Die Angst half ihr. Der Kopf rutschte über die Kante des
Operationstisches hinweg. Die Schulter folgte, und dann stürzte
sie vom Tisch herunter auf den Steinboden.
    Schmerzen durchzuckten sie. Doch sie schrie nicht auf. Sie fühlte
sich plötzlich frei. Sie konnte wieder atmen. Es schien, als sei
die beschwörende Stimme verstummt. Die Lähmung wich von
ihr, und es gelang ihr, sich aufzurichten.
    Ihr wurde bewußt, daß sie völlig nackt war, doch
sie achtete nicht darauf.
    Die Ärzte fuhren herum. Sie schrien etwas, das Elaine nicht
verstand. Sie sah den Translator auf dem Operationstisch liegen.
Obgleich dieser für sie nicht wichtig war, schien ihr, als hinge
ihr Leben davon ab, ob sie ihn hatte oder nicht. Sie stürzte
sich förmlich auf das Gerät, ergriff es und hängte es
sich um den Hals. Dann wich sie zurück, bis sie gegen einen
Tisch prallte. Sie beobachtete die Ärzte, die um den
Operationstisch herumkamen. Fast jeder von ihnen trug ein
Operationsinstrument in der Hand. Der eine hatte ein Skalpell, der
andere eine Sonde, ein dritter eine Pinzette. Alle Geräte aber
erschienen ihr wie Waffen, die sie tödlich bedrohten.
    Sie hörte Metall hinter sich klappern, blickte flüchtig
zurück und stellte fest, daß auf dem Tisch hinter ihr
zahlreiche Skalpelle lagen. Sie ergriff eines von ihnen und hielt es
mit den Fingern fest. Es war so klein, daß es fast in ihrer
Hand verschwand, aber es genügte, den Vormarsch der Ärzte
zu stoppen.
    Elaine wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
Ein Schwächeanfall drohte, sie zu Boden zu werfen. Vor ihren
Augen flimmerte es. Sie konnte plötzlich kaum noch etwas
erkennen. Sie atmete schnell und heftig, und dann erholte sie sich
auch schon wieder. Die Ärzte hatten nichts gemerkt.
    „Seien Sie doch vernünftig", sagte einer von
ihnen. „Sie müssen sich ohnehin beugen. Sie sind ein Teil
unserer Gesellschaft, und Sie haben die Pflicht, dieser Gesellschaft
zu dienen. Es ist sinnlos, sich gegen diese Forderung der
Allgemeinheit aufzulehnen."
    Sie lachte verzerrt.
    „Ihr verdammten Narren", sagte sie krächzend. „Ich
habe nichts mit eurer Gesellschaft zu tun. Ich bin nicht Teil eurer
Gemeinschaft. Ich bin Solanerin, und ich würde euch nicht raten,
mich anzufassen."
    „Also gut", sagte der Arzt einlenkend. „Ich
schlage vor, daß Sie jetzt in Ihr Zimmer zurückgehen und
sich ein wenig ausruhen."
    Die Tür öffnete sich. Zwei bewaffnete Männer traten
ein. Sie richteten ihre Gewehre auf Elaine.
    „Wir könnten Sie noch gründlicher untersuchen, als
wir es vorhatten, wenn Sie tot sind", erklärte der Arzt
mahnend.
    Ihr lief es kalt über den Rücken. Sie erkannte, daß
er recht hatte. Alles war für die Volganer viel leichter, wenn
man sie sezieren konnte, obgleich dann die Lebensfunktionen nicht
mehr unter optimalen Bedingungen beobachtet und untersucht werden
konnten.
    „Also gut", sagte sie und benutzte unwillkürlich
die gleichen Worte wie der Arzt. „Ich gehe in mein Zimmer
zurück. Wir können noch einmal miteinander reden. Mir ist
etwas eingefallen, wodurch sich die Zusammenarbeit zwischen uns im
Dienst der Allgemeinheit vielleicht erheblich verbessern läßt.
Ich sehe plötzlich ganz andere
    Möglichkeiten. Lassen Sie mich darüber nachdenken.
Später werde ich Ihnen erklären, was ich meine."
    Sie sah es in den Augen der Ärzte aufleuchten, und sie
triumphierte. Sie hatte es richtig gemacht. Sie hatte ihnen einen
Brocken hingeworfen, und die Ärzte hatten angebissen.
    Sie legte das Skalpell zur Seite und nahm sich ein Tuch vom
Operationstisch, um damit ihre Blößen zu bedecken. Dann
verließ sie den Raum, von dem Gefühl erfüllt, dem
Tode ganz knapp entronnen zu sein.
    Sie war sich darüber klar, daß sie nur eine Gnadenfrist
erreicht hatte. Nun aber konnte sie alle Kräfte mobilisieren und
einen Fluchtplan entwickeln. Sie war entschlossen, sich nicht noch
einmal überrumpeln oder täuschen zu lassen.
    Während, sie über kalte Flure zu ihrer Zelle geführt
wurde, mußte sie an Galto Quohlfahrt denken. Sie wußte,
daß er sich für sie einsetzen würde. Sie war sich
aber auch dessen bewußt, daß sie nicht leicht zu finden
war, da sie sich weit vom Landeplatz der Space-Jet entfernt

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