Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Urgestein des Planeten hineinführte.
    Sie marschierten den ganzen Tag lang. Meistens führte der Weg
durch finstere Felsengänge, in denen Sanssouq seine kleine
Stablampe zu Hilfe nehmen mußte, um sich zurechtzufinden.
Valtari dagegen bewegte sich selbst in der tiefsten Dunkelheit so
sicher, als sei er diesen Weg schon Tausende von Malen gegangen.
Manchmal kamen sie durch große, leere Felsenhallen. Bei solchen
Gelegenheiten gab der Wanderer gewöhnlich eine Erklärung ab
wie:
    „Hier sollte einmal eine zusätzliche
Verteidigungsanlage eingerichtet werden." Oder:
    „Dieser Raum stammt aus der Zeit der Freihändler; er
war einmal ein Lager."
    Sonst wurde wenig gesprochen. Gegen Abend machten sie in einer
kleinen, kahlen Kammer Rast und stillten Hunger und Durst von den
Vorräten, die Mvoinao ihnen mitgegeben hatte. Der Gedanke an die
Frau, der er sich nicht hatte nähern dürfen, weil sie einem
ändern gehörte, erfüllte ihn mit einem Gefühl
leiser, trauriger Sehnsucht, das nicht unangenehm war.
    „Wie geht es weiter?" fragte er Valtari, um sich
abzulenken.
    „Morgen kommen wir an die Stelle, wo das Giftgasreservoir
ist", antwortete der Wanderer unterm Kauen.
    „Du meinst, wir übernachten hier?"
    „Weißt du einen besseren Platz?"
    „Ich weiß hier überhaupt nichts."
    „Eben. Deswegen verlaß dich ruhig auf meinen Rat. Noch
ein oder zwei Kilometer weiter, und wir kommen in den Bereich, den
die Laren kennen und in dem sich ihre Roboter aufhalten. Dort haben
wir es nicht mehr so ruhig wie hier."
    In der Nacht schlief Sanssouq nicht sonderlich ruhig. Er träumte
von Kampf und Streit und wurde mehrmals wach. Einmal richtete er sich
auf und suchte sich einen günstigeren Schlafplatz, in einer Ecke
der Kammer, wo ihm die winklig aufeinanderstoßenden Wände
Halt boten.
    Dabei stellte er fest, daß Valtari nicht mehr da war. Er zog
die Lampe hervor und leuchtete draußen im Gang auf und ab. Der
Alte war nirgendwo zu sehen. Das erfüllte Sanssouq mit
Mißtrauen. Er glaubte nicht daran, daß Valtari sich
abgesetzt und ihn im Stich gelassen habe. Er war fest überzeugt,
daß er zurückkehren würde. Dann wollte er ihn fragen,
was er mitten in der Nacht da draußen zu tun gehabt habe.
    Er hockte sich in die Ecke und lehnte sich, aufrecht sitzend, mit
dem Rücken in den Winkel zwischen den beiden Wänden. Aber
schließlich übermannte ihn die Müdigkeit trotz der
aufrechten Haltung. Er schlief ein und versäumte den Augenblick,
als Valtari zurückkam.
    Am nächsten Morgen verzehrten sie den Rest der Vorräte.
    „Wo warst du in der Nacht?" fragte Sanssouq.
    „Ich habe mich umgesehen", antwortete Valtari ruhig.
„Das ist wichtig, wenn man in feindliches Gebiet eindringen
will. Und gut war's, daß ich es getan habe. Die Aktivität
der larischen Roboter hat sich ausgeweitet. Es sieht so aus, als
wollten die Laren in dieser Gegend eine Art Brückenkopf
errichten."
    Sanssouq glaubte ihm. Aber ein kleiner Rest seines Mißtrauens
blieb.
    Nach der Mahlzeit brachen sie auf. Die Dunkelheit machte Sanssouq
zu schaffen. Er vermißte den Wechsel von Tag und Nacht. Im Land
des Friedens war die künstliche Sonne um diese Zeit schon längst
wieder angeschaltet worden. Er fragte sich, wie die anderen Leute
existierten, die sich in die Tiefen von Olymp zurückgezogen
haben, ohne den Komfort zu besitzen, den die abtrünnigen
Freihändler ihren Nachkommen hinterlassen hatten.
    Der Vormarsch ging an diesem Tage anders vonstatten als am
vorigen. Nach etwa einer halben Stunde erreichten Sanssouq und
Valtari eine Stelle, an der der Gang, durch den sie sich bewegten,
vor einer glatten Felswand endete. Valtari trat nahe hinzu und preßte
das Ohr gegen den Felsen. Dann sagte er: „Die Luft ist rein!"
    Er machte sich an der Seitenwand des Ganges zu schaffen. Das
Felsstück, das den Korridor verschloß, setzte sich mit
schleifenden Geräuschen in Bewegung und öffnete einen
Durchtritt in einen Raum, der so hell erleuchtet war, daß
Sanssouq zunächst geblendet die Augen schloß.
    Der Alte packte ihn an der Schulter. „Wir können hier
nicht 'rumstehen!" zischte er ärgerlich. „Bewege dich
und sieh zu, wie du mit der Helligkeit fertig wirst!"
    Sanssouq blinzelte aus fast geschlossenen Augen. Das Licht
schmerzte. Er sah, daß das, was er für einen Raum gehalten
hatte, in Wirklichkeit ein äußerst breiter Korridor war.
Die Mitte des Ganges war mit Transportbändern ausgelegt, die
jetzt jedoch stillstanden.
    Valtari sicherte nach beiden

Weitere Kostenlose Bücher