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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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näherte sich dem Palast durch
unbeleuchtete Seitengassen. Er hatte das Haus für Alles
wochenlang ausgekundschaftet und kannte sich hier aus. Durch einen
Hintereingang gelangte er in einen leeren Korridor. Am Ende des
Korridors lag der Einstieg zu einem der vielen Antigravschächte,
die das Gebäude durchzogen. Sanssouq glitt ein paar Stockwerke
weit in die Höhe und gelangte, nachdem er durch eine Reihe
halbdunkler Gänge gehuscht war, an eine Tür, die in
Springerschrift den Hinweis KONTROLLE - KEIN ZUTRITT trug.
    Sanssouq horchte eine Weile und stellte fest, daß es
jenseits der Tür nur das Geräusch elektronischer Geräte
gab. Er öffnete die Tür und trat beiseite. Von drinnen kam
ein zorniger Ruf. Augenblicke später näherten sich
Schritte. Ein fluchender Springer erschien auf der Schwelle. Sanssouq
ließ ihm keine Chance. Er packte ihn beim Hals und drückte
zu, bis der Körper unter seinem Griff schlapp wurde. Dabei hielt
er den Schädel des Springers so, daß dieser ihn nicht
sehen konnte.
    Er schleppte den Bewußtlosen in den kleinen Raum hinein, in
dem es von Bildschirmgeräten und Kontrolltastaturen nur so
wimmelte. Er schloß die Tür und legte den Mann zu Boden.
Mit Klebstreifen fesselte er dem Springer Hände und Füße.
Dann drehte er ihn so zur Wand, daß er nur diese Wand sehen
konnte, wenn er wieder zu sich kam.
    Ein paar Minuten vergingen. Der Springer begann, sich zu regen.
    „Rühr dich nicht!" befahl Sanssouq auf Interkosmo.
„Es wird dir nichts geschehen."
    In der Zwischenzeit hatte er sorgfältig die Bildgeräte
gemustert. Sie zeigten die Mehrzahl der Räume des
Bajjeed-an-Nuuhrt, vor allem die Speisesäle, die Bars, die
    Show-Räume und das Kasino. Von hier aus wurde das riesige
Vergnügungsunternehmen zentral überwacht. Ausgenommen von
der Beobachtung waren nur jene Kammern, in denen der Gast mit Recht
erwarten konnte, vor fremden Blicken geschützt zusein.
    Auf keinem der Bildschirme war Nemspoka zu sehen. Wohl aber
entdeckte Sanssouq eine Gruppe von bärtigen Springern, die
eindeutig zur Besatzung der FLIKKA gehörten. „Wo ist
Nemspoka?" fragte Sanssouq. Sein Gefangener antwortete nicht.
„Hör zu", knurrte Sanssouq: „Ich hab nicht viel
Zeit. Du wirst mir antworten, ob du willst oder nicht. Tust du es
freiwillig, springt etwas für dich dabei heraus. Muß ich
dich zwingen, dann wirst du deine Dummheit ewig verfluchen -sobald
der Schmerz nachläßt." Das schien den Mann zu
überzeugen. „Nemspoka ist nach hinten gegangen",
brummte er. „Hinten", das war der Teil des Gebäudes,
in dem die Liebesdienerinnen ihre Kammern eingerichtet hatten.
    „Wann war das?" wollte Sanssouq wissen. „Vor ein
paar Minuten."
    „Ich danke dir, mein Freund", sagte Sanssouq.
    Dann trat er an den Gefesselten heran, holte zum Schlag aus und
traf ihn mit der Handkante zwischen Schulter und Hals. Der Mann
zuckte zusammen und gab röchelnd sein Bewußtsein ein
zweites Mal auf. Sanssouq kannte die Wirkung seiner Schläge und
wußte, daß der Unglückliche vor Ablauf einer Stunde
nicht wieder zu sich kommen würde. Das war Zeit genug für
ihn, mit Nemspoka handelseins zu werden.
    Er zog eine 50-Calighri-Marke aus der Tasche und warf sie neben
dem Bewußtlosen auf den Boden. Dann machte er sich auf den W 7 eg
„nach hinten".
    *
    Unbemerkt erreichte er den kleinen Seitengang, an dessen Ende der
Zugang zu jener Kammer lag, die Nemspoka mit so zuverlässiger
Regelmäßigkeit benützte, daß er sich den Ruf
eines Stammgasts erworben hatte. Er horchte an der Tür und hörte
nichts außer ein paar halblaut gebrummten Worten einer tiefen
Stimme. Nemspoka war also noch alleine. Die Auserwählte war noch
nicht gekommen.
    Sanssouq wartete an der Mündung des Seitengangs. Die Mädchen
in diesem Etablissement waren ausschließlich Springerinnen. Nun
sind die Ideale körperlicher Schönheit von Volk zu Volk
verschieden; aber von den weiblichen Springern behaupteten nicht
einmal die eigenen männlichen Artgenossen, daß sie mit
irgendeinem der vielen Schönheitsideale auch nur das geringste
gemein hätten. Als die Stadt erbaut wurde, hatten Agenten
versucht, terranische Frauen aus dem Getto für Liebesdienste im
Bajjeed-an-Nuuhrt und ähnlichen Vergnügungsstätten
anzuheuern. Dabei war ihnen allerdings nur geringer Erfolg
beschieden. Unter den im Getto Eingesperrten hatte sich eine Art
trotziger Stolz herausgebildet, der die meisten Frauen befähigte,
selbst verlockende Angebote leichten Herzens abzulehnen.

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