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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schließlich
hatten auch die Männer sich zusammengerottet und den Agenten das
Leben so sauer gemacht, daß sie bald aufs Wiederkommen
vergaßen. So waren die Kunden des hinteren Teils des Hauses für
Alles nach wie vor auf die Gunst häßlicher Springerinnen
angewiesen.
    Die Frau, die schließlich im Hintergrund des Korridors
auftauchte, mochte etwa fünfzig Jahre alt sein. Sie war so mit
Schmuck behängt, daß es bei jedem Schritt klirrte und
prasselte wie von einem altmodischen Schlüsselbund. Sie hatte
sich derart heftig geschminkt, daß ihre natürlich
gewachsene Haut an keiner Stelle zum Vorschein kam. Sie trug ein
grellbuntes Gewand, und in die Augen hatte sie sich ein
    Mittel geschüttet, das die Pupillen unnatürlich weit
machte und ihr dadurch zu jenem schmachtenden Blick verhalf, der dem
Liebhaber einreden soll, daß er begehrt wird.
    Die Frau erschrak fürchterlich, als Sanssouq aus dem
Seitengang hervortrat. Sanssouq preßte ihr die Hand auf den
dick geschminkten Mund und zog sie zu sich heran.
    „Keinen Laut!" zischte er ihr ins Ohr. „Du gehst
zu Nemspoka?"
    Sie machte die Geste der Bejahung.
    „Geh vor mir her!" befahl er ihr.
    Sie gehorchte, zitternd und vor lauter Angst zu keinem klaren
Gedanken befähigt. Sie pochte an die Tür, und von drinnen
kam Nemspokas dröhnende Stimme. Die Tür ging auf. Sanssouq
gab der Frau einen Stoß, daß sie über die Schwelle
stolperte und ein paar Schritte weit in den schummrig beleuchteten
Raum hineinschoß. Dann trat er selber ein und sorgte dafür,
daß sich die Tür sofort wieder hinter ihm schloß.
    „Was soll das?" schrie Nemspoka wütend.
    Sanssouq hatte einen kleinen, kurzläufigen Blaster in der
Hand.
    „Hör auf zu schreien!" fuhr er den Springer an.
„Du und ich - wir haben ein Geschäft zu tätigen."
    Nemspoka hockte auf einem Stapel weicher Teppiche. Er trug ein
buntes Phantasiegewand und hatte das gekräuselte Haar mit
Goldfäden durchflochten. An den dicken Wurstfingern trug er
klobige Ringe mit wertvollen Steinen. Aus schrägen Äuglein,
die halb unter der Fülle der blaugeäderten Wangen
verschwanden, musterte er den Eindringling, halb zornig, halb
ängstlich.
    „Dich habe ich schon gesehen!" brummte er. „Verfluchter
Terraner - was hast du hier zu suchen?"
    „Weißt du noch, was ich beim letztenmal von dir
wollte?"
    „Eine Passage nach Olymp", erinnerte sich Nemspoka
mürrisch.
    „Dasselbe will ich jetzt auch."
    „Du kommst nicht nach Olymp. Niemand nimmt dich mit, am
allerwenigsten ich."
    „Nicht umsonst, Nemspoka. Ich habe dir etwas zu bieten."
    „Was könnte ein dreckiger Terraner mir zu bieten
    haben?"
    Sanssouq wies auf die Frau, die zitternd im Hintergrund des Raumes
stand und keine Sekunde lang den Blick von der Waffe in Sanssouqs
Hand wandte.
    „Warum gibst du dich mit einer fetten Springerin ab, wenn du
eine junge Terranerin haben kannst?"
    Nemspoka horchte auf. „Eine Terranerin?"
    „Ja. Sie wartet in meiner Wohnung auf dich. Ich habe ihr
solange von dem reichen Nemspoka erzählt, bis sie es gar nicht
mehr erwarten konnte, dich kennenzulernen."
    Nemspoka furchte die Stirn.
    „Eure Weiber sind so verdammt stolz, daß sie sich mit
Springern nicht abgeben wollen. Du machst mir etwas vor!"
    „Komm mit mir und überzeuge dich selbst", forderte
Sanssouq.
    „Wohin?"
    „In das Haus, in dem du wohnst."
    „Du hast sie schon in meine Wohnung gebracht?"
    „Nein, in meine."
    „Du hast eine Wohnung in diesem Haus? Du, ein Terraner?"
    Sanssouq lächelte.
    „Wer dieser Tage ein Terraner ist und sich vorgenommen hat,
nach Olymp zu reisen, der muß sich schon etwas Besonderes
einfallen lassen."
    Nemspoka stemmte sich mühsam in die Höhe. Aber seine
kleinen Augen funkelten lüstern.
    „Ich gehe mit dir. Wehe dir, wenn du gelogen hast!"
    „Ich lüge nicht", sagte Sanssouq einfach. „Du
wirst zufrieden sein."
    Nemspoka watschelte zur Tür.
    „Was ist mit dieser Frau?" fragte Sanssouq.
    Mit mürrischem Brummen drehte sich der Springer um.
    „Wieviel bekommst du?" fragte er.
    „Meine großzügigen Freier...", begann die
Frau.
    ..Wieviel?" knurrte Nemspoka wütend.
    ..Dreihundert Calighri, mein Herr."
    Nemspoka griff in die Tasche und brachte eine Handvoll Münzmarken
zum Vorschein. Er wählte drei türkisfarbene Hunderter aus
und warf sie auf den Boden.
    „Da nimm!" knurrte er. „Und wenn du gescheit
bist, hältst du den Mund über die Dinge, die du heute
gehört hast."
    Sanssouq verstand. Nemspoka rechnete damit, daß man

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