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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm
heute nacht in der Tat eine terranische Geliebte zuführen würde.
Er wollte nicht, daß andere Springer davon erfuhren.
    Sanssouq war mit seinem bisherigen Erfolg zufrieden. Es gab jetzt
nur noch ein Hindernis zu überwinden, und das war Halge selbst.
    *
    Als sie in der unterirdischen Garage aus Nemspokas Wagen stiegen,
hielt der Springer den Terraner am Kragenaufschlag seiner Jacke und
gab sich so den Anschein, als habe er ihn festgenommen. Die Bewohner
des Gebäudes, denen sie auf dem Weg zum vierzehnten Stockwerk
hinauf begegneten, wunderten sich zwar, aber sie sahen gleichzeitig,
daß die Lage unter Kontrolle war. Sie zweifelten nicht, daß
Nemspoka den Terraner auf dem schnellsten Weg den Behörden
übergeben würde.
    Othello öffnete, als Sanssouq den Melder seines Appartements
betätigte. Er erkannte den Springer und machte eine ehrerbietige
Verbeugung.
    „Der Herr Nemspoka gibt uns die Ehre", sagte er dazu.
    Sanssouq und sein Gast betraten die Wohnung. Im Hintergrund des
Wohnraums stand Halge. Mit gebanntem Blick musterte sie die
Eintretenden. In diesem Augenblick schien ihr klarzuwerden, welche
Art von Übereinkommen sie mit Sanssouq getroffen hatte.
    „Sieh dort, das ist Halge von Tarrkoll", sagte Sanssouq
zu dem Springer. „Gefällt sie dir etwa nicht?"
    Einer Antwort bedurfte es nicht. Nemspokas kleine Augen leuchteten
voller Gier. Mit ausgestreckten Armen ging er wie ein Schlafwandler
quer durch den Raum auf Halge zu.
    „Nein...!" schrie das Mädchen in höchster
Angst. In diesem Augenblick schlug Sanssouq zu. Ein Ruck fuhr durch
sein Bewußtsein, als er in Halges Gehirn eindrang. Das Mädchen
war verschreckt. Sie leistete keinen Widerstand. Ein zusätzliches
Bild entstand vor Sanssouqs Augen: die Welt, wie Halge sie sah. Er
hatte sich das Bewußtsein des Mädchens unterworfen.
    Nemspoka stammelte unzusammenhängende Worte des Entzückens.
    „Gefalle ich dir?" ließ Sanssouq das Mädchen
sagen. Nemspoka blieb stehen. Er war Kaufmann. Aber in diesem
Augenblick des höchsten Wohlgefallens vergaß er den alten
Grundsatz, daß der, der billig einkaufen will, die Ware nicht
lobt.
    „Du bist herrlich", stammelte er. „Du bist
schöner als alles, was mir je unter die Augen gekommen ist!"
    Halge lächelte verführerisch. Es bereitete Sanssouq
Schmerz, sie dazu zu veranlassen. „Ich bin dein, sobald du den
Preis entrichtet hast." Das brachte den Springer in die
Wirklichkeit zurück. Abrupt wandte er sich um und musterte
Sanssouq. Othello hatte sich inzwischen zurückgezogen.
    „Was verlangst du?" fragte Nemspoka im Tonfall dessen,
der wenig Zeit hat.
    „Das weißt du", antwortete Sanssouq gelassen.
„Eine Passage nach Olymp. Auf deinem nächsten Flug."
    „Das kann lange dauern", versuchte der Springer, ihn
hinzuhalten. „Ich werde geraume Zeit auf Salqira bleiben und
ausspannen."
    „Mach mir nichts vor!" drohte Sanssouq. „Das
Mädchen gehorcht mir. Wenn du auf meine Bedingungen nicht
eingehst, wird sie dir ihre Gunst entziehen. Ich weiß genau,
daß die FLIKKA morgen nach Olymp startet."
    „Also schön, geh an Bord", brummte Nemspoka.
    „Nicht einfach so", wehrte Sanssouq ab. „Du
schreibst ein paar Worte an deinen Ersten Offizier.
    Nemspoka war unschlüssig. Er wandte sich hin und her. Dabei
fiel sein Blick wieder auf das Mädchen. Das gab den Ausschlag.
    „Gib Folie und Stift!" forderte er. „Ich
schreibe!"
    Plötzlich war Othello wieder zur Stelle. Er brachte das
Verlangte. Sanssouq diktierte. In dem Schreiben bestätigte
Nemspoka, daß er „in der Stadt" mit dem Terraner
namens Sanssouq ein Abkommen getroffen habe. Durch dieses Abkommen
fühle er sich verpflichtet, in Erwiderung gewisser Dienste, die
Sanssouq ihm geleistet habe, diesen zum nächstmöglichen
Zeitpunkt nach Olymp zu bringen.
    Den Text versah er mit seiner Unterschrift.
    Auf die Formulierung, daß das Abkommen „in der Stadt"
getroffen worden sei, legte Sanssouq großen Wert. Dadurch war
festgehalten, daß Nemspoka „in der Stadt" mit einem
Terraner verhandelt hatte, ohne ihn den Behörden auszuliefern,
wie das Gesetz es befahl. Mit diesem Schreiben hatte Sanssouq den
Springer in der Hand.
    Er gab Halge den Befehl, auf Nemspoka zuzugehen. Der Springer
umarmte das Mädchen.
    „Sie ist dein, für diese Nacht", sagte Sanssouq.
„Nimm sie mit dir. Ich sehe dich am Morgen, wenn die FLIKKA
startet."
    Nemspoka verlor kein weiteres Wort. Den rechten Arm um die Hüfte
des Mädchens geschlungen, watschelte er hinaus.

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