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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich eine Dermatologin.
»Haben sie tatsächlich griechische Schiffe und Kapitäne
gemietet?«
    »Mit Sicherheit. Es gibt deutliche Hinweise. Auch die
kretischen Kapitäne und ihre Schiffe waren von Atlan beeinflußt,
schließlich gründete er Knossos. Ihr müßt euch
vorstellen, daß Gubal selbst wenig besaß, was es hätte
tauschen können. Atlan und seine Helfer stellten Laderaum und
Wissen, führten die Transporte durch und strichen, abzüglich
der Löhne, den Gewinn aus jedem Handel ein. Übrigens: schon
rund dreieinhalbtausend Jahre vor Christi Geburt gab es deutliche
Hinweise auf ein frühes Gubal, es muß eine Siedlung
gewesen sein, die immer wieder zerstört und wiederaufgebaut
wurde.«
    »Aus Nomaden der Wüste wurden Nomaden des Meeres«,
murmelte der Ära. »Eine faszinierende Vorstellung. ES
hatte ein genaues, präzises Konzept.«
    Der Historiker wandte ein:
    »Und doch, wie ES zu Atlan sagte, war Byblos-Gubal nur die
Vorbereitung für eine besondere Aktion. Vielleicht wollte ES
Atlan und seine Helfer für eine gewaltige, gefährliche
Aufgabe schulen.«
    »Wir werden es erfahren. Atlan spricht wieder.«
    Wenn ihre Annahme richtig war, daß nur die Wiedergabe längst
verschütteter und verdrängter Erinnerungen schmerzlicher
Art den rätselhaften Verstand des Arkoniden entlastete und den
bewußten Willen zum Überleben weckte, dann befand sich
Atlan auf dem richtigen Weg. Er erzählte eines seiner Abenteuer
nach dem anderen. Im Augenblick schwebte der Arkonide noch immer auf
des Messers Schneide, aber die Situation hatte sich stabilisiert. Man
konnte sagen, daß sich die Gefahr eines plötzlichen
Schocktodes fast auf Null reduziert hatte.
    »Obwohl er spricht und sich befreit, sollten wir keine
Sekunde lang in unserer Wachsamkeit nachlassen«, sagte scharf
der knochige Ara-Arzt.
    »Der Computer hat schon einmal reagiert, er würde uns
auch jetzt warnen«, war die Antwort des Medizintechnikers.
Wieder begann ein Schreibgerät summend zu arbeiten. Der Arkonide
sprach weiter. Aus der Dämmerung der fernen Vergangenheit wuchs
wieder das Bild der frühen phönizischen Stadt in der
Phantasie der überwältigten Zuhörer.

4.
    Wie ein gewaltiger gelber Wurm erstreckte sich die Staubwolke in
vielen Krümmungen von Südwest nach Nordost. Die winzigen
Punkte,
    von denen der Staub aufgewirbelt wurde, waren Menschen, Tiere und
Gespanne. Fast eine Tagesreise war dieser Wurm lang; der Kopf des
staubüberpuderten, knarrend und klappernd dahinkriechenden
Wurmes zielte auf Gubal und das Meer. Zweitausend Tiere, vierhundert
Gespanne, ungeheure Mengen von Traglasten, ein gewaltiges Vermögen
wurde dort herangeschleppt. Sie kamen von Kanesh im Land der Hatti,
aus dem Hulaja-Flußland im Norden von Gubal, aus den Ländereien
rund um Karkemish, dem Mitanni-Reich und den Landstrichen zwischen
diesen Städten und Machtzentren. Mehr als eintausend Menschen
aller Hautfarben, vieler Sprachen und jeglichen Alters. Wie eine
Vision stand vor ihnen allen ein Bad im kühlen, schäumenden
Wasser des Meeres. Sie waren halb wahnsinnig vor Hunger und Durst,
Schmerz und Entbehrung.
    Stinkende Ochsen schwankten schwerfällig hin und her und
stemmten sich in die Joche. Das Fell war von Schweiß, Staub,
getrocknetem Kot und dem geronnenen Blut der Wunden unkenntlich. Nur
die rollenden Augen, die triefenden Mäuler und die wedelnden
Ohren verrieten, daß noch Leben in den Tieren war. Sie
schleppten die Wagen mit den knarrenden und kreischenden Achsen und
den massigen Scheibenrädern hinter sich her und gehorchten nur
noch irgendeinem Instinkt, längst nicht mehr dem Stachel und der
Lederpeitsche des Treibers.
    Sklaven und Träger trotteten stumpf neben den Gespannen
einher und hatten jeden Gedanken an Flucht längst vergessen. Nur
noch ein Name rotierte unaufhörlich in ihren Gedanken: Gubal.
    Leichte Wagen mit Speichenrädern, ausgestattet mit federnden
Holzachsen und Bronzelagern, mit aus Weidenruten geflochtenen und von
Leder eingefaßten Wagenkörben, rasten entlang des Zuges.
Die schmalen Räder schnitten scharfe Spuren in den Sand. Drei
Pferde oder Halbeselhengste waren zwischen die Doppeldeichsel
geschirrt. Soldaten mit doppelt mannslangen Lanzen und ägyptischen
Langbögen, mit Köchern voller gefiederter Geschosse,
standen in den Wagen. Aber auch die Gesichter der Soldaten zeigten
die Entbehrungen. Manche von ihnen waren bis zur Unkenntlichkeit
gebräunt.
    Edelsteine und Halbedelsteine, riesige Klumpen von Erdpech, Gold,
Silber, Zinn

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