PR TB 167 Nacht Uber Childonga
einmal
nicht hier. Wir helfen ihnen weit besser, wenn wir möglichst
schnell die Ursachen für ihre Angst beseitigen. Es dürfte
am besten sein, wenn wir mittels des Feldantriebs starten und uns
einen anderen Landeplatz suchen. Von dort aus können wir dann
..."
Er unterbrach sich, denn der Bildschirm des Interkoms hatte sich
erhellt. "Wir werden vom Tower aus angerufen", meldete der
Funker. "Ich lege die Verbindung in die Zentrale um."
"Endlich", atmete der Kommandant auf und begab sich zu
dem Gerät, auf dem nun das Bild eines Mannes in Polizeiuniform
erschien. Als er die Rangabzeichen des Majors erkannte, nahm er
unwillkürlich Haltung an.
"Sind Sie das Hilfsschiffvon Terra?" fragte er. Crannok
nickte, und erfuhr fort: "Ich rufe im Auftrag der Kaiserin an,
Sir. Sie werden gebeten, zu ihrem Palast zu fliegen, er liegt zwanzig
Kilometer nördlich von hier. Dort gibt es ein provisorisches
Landefeld, aufdem Sie aufsetzen können. Ihre Majestät und
der Erste Senator erwarten Sie im Palast."
"Très bien!" sagte Danton befriedigt. "Jetzt
kommen die Dinge allmählich ins Rollen - allons, Messieurs,
starten wir."
5.
"Mann, das ist ja fastwie im ollen England", staunte der
Mausbiber, als er den Palast sah. "Dort stehen noch massenhaft
solch steinerne Kästen herum, in denen früher die Ritter
ihre munteren Spiele trieben. Was hat ein solcher Anachronismus hier
auf Childonga zu suchen?"
Er bekam keine Antwort, denn Danton war beschäftigt. Er rief
Dr. Bering und MajorAndoc an und forderte sie auf, mit ihm zusammen
die Regentin aufzusuchen. Dann wandte er sich an Linn Crannok.
"Sie halten inzwischen hierdie Stellung. Zwischenfälle
wie aufdem Hafen dürfte es kaum geben, halten Sie abertrotzdem
die Augen offen. Falls nötig, können Sie mich
überArmbandtelekom erreichen. Komm, Gucky, du begleitest mich
ebenfalls."
Der Ilt zeigte zufrieden seinen Nagezahn. Sie verließen die
Kommandozentrale und begaben sich in den Fahrzeughangar. Andoc und
Dr. Bering erwarteten sie bereits, sie bestiegen einen großen
Gleiter und verließen das Schiff durch die Hangarschleuse.
Harro Ponax empfing sie an der Freitreppe und führte sie in den
Palast.
Fiona Yaronakwartete in einem Salon, zusammen mit Karn Helding,
Wassil Konzew und Helen Faltin. Als die Besucher eintraten, flog ein
Zug freudiger Überraschung über ihrfeingeschnittenes
Gesicht.
"Michael Rhodan!" sagte sie aufatmend. "Der
Großadministrator schickt also seinen Sohn, um uns zu helfen.
Das istweit mehr, als ich erwartet hätte."
"Ich bin entzückt, Sie kennenzulernen, Majestät",
gab Roi zurück und beugte sich galant über ihre Hand. "Es
ist nur bedauerlich, daß dieses
Zusammentreffen unterso ungünstigen Umständen
stattfinden muß. Sie können aber sicher sein, daß
wir alles tun werden, was in unserer Macht steht, um Ihrem schwer
getroffenen Planeten zu helfen."
Er stellte seine Begleitervor, von denen Gucky natürlich die
meiste Beachtung fand. Während des allgemeinen Händeschüttelns
beobachtete er Fiona unauffällig. Erfand sie ungemein anziehend,
trotz des tiefen Ernstes, der ihre Züge überschattete.
Sie nahmen Platz, Gläser und Karaffen mit Getränken
standen bereits auf dem Tisch. Doch nur der Mausbiber bediente sich,
die anderen kamen sofort zur Sache.
"Es siehtwirklich schlecht um uns aus, Sir", berichtete
derweißhaarige Erste Senator bedrückt. "Die ersten
fünf Minuten unserer Isolierung waren die schlimmsten, weil das
Ereignis so plötzlich kam. Sie forderten mehr als sechzigtausend
Tote, die Zahl der erheblich Verletzten liegt bei etwa einer halben
Million. Die Summe der Sachschäden läßt sich bisher
noch nicht zuverlässig feststellen, die Behörden haben
andere Sorgen."
Roi Danton nickte. "Als wir hier im System ankamen, war
Childonga erneut verschwunden - für uns der Planet, für Sie
die Sonne. Hat es weitere Katastrophen gegeben?"
Karn Helding schüttelte den Kopf. "Soviel mir bisher
bekannt ist, war die Zahl der Unfälle nur gering, obwohl die
Finsternis mehr als vier Stunden dauerte. Das ist vor allem darauf
zurückzuführen, daß der Verkehr mit Gleitern und
anderen Fahrzeugen fast völlig zum Erliegen gekommen ist. Die
meisten Leute trauen sich einfach nicht mehr, zu fliegen oder zu
fahren, obwohl fast alle Maschinen überAutomatsteuerungen
verfügen. So gesehen, sind wir diesmal relativ gut
davongekommen, aber in anderer Hinsicht zeigen sich bedenkliche
Folgen. Die Angst geht auf Childonga um, Sir! Die Menschen zittern,
weil
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