PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm
unsere
Beziehungen nur auf eine friedliche Ebene stellen. Wenn du Dalaimoc
Rorvic freigibst und auf jegliche Gewaltanwendung uns gegenüber
verzichtest, können wir über alle Probleme sprechen, die es
zwischen uns gibt. Andernfalls muß ich deinen Behälter mit
einem Energiestrahl aufschneiden. Ich denke, daß dir das nicht
gefallen würde. Antworte bitte!“
Statt einer Antwort brach plötzlich ein schrilles Pfeifen und
Heulen über die Außenlautsprecher meines Druckhelms
herein. Die Luft in dem halbkreisförmigen Raum schien
aufzuglühen und sich gleichzeitig zu verdichten, denn ich
spürte, wie mein Raumanzug allmählich zusammengepreßt
wurde.
„Hör auf damit!“ rief ich.
Doch es wurde nur schlimmer. Als ich merkte, daß der
Außendruck weiter anstieg und daß mein Raumanzug, der
durch keine Panzerung dagegen geschützt war, nicht mehr lange
standhalten würde, feuerte ich gegen die rechte Wandung der
Kuppel.
Diesmal fraß der Energiestrahl einen tiefen Einschnitt in
die Kuppelwandung. Das Etwas darin wirbelte - offenbar in Panik -
umher, dann stürzte die unter hohem Druck stehende heiße
Luft durch den Einschnitt und preßte das schwarze Etwas platt
auf den Boden.
Ich vernahm in meinem Gehirn einen Hilferuf und erkannte noch, was
ich falsch gemacht hatte. Im nächsten Moment stürzte mein
Bewußtsein in einen finsteren Abgrund.
3.
Nur ganz allmählich wurde ich mir wieder meiner Existenz
bewußt.
Dennoch erinnerte ich mich sofort daran, daß ich den Kampf
gegen den Schwarzen Dämon Mukbhator verloren hatte. Deshalb ließ
ich die Augen geschlossen und bewegte mich nicht. Erst einmal wollte
ich an den Geräuschen meiner Umwelt zu erkennen versuchen, was
um mich herum vorging.
Aber das erste, was ich hörte, war eine weibliche Stimme, die
etwas auf Interkosmo sagte. Ich verstand nicht, was sie sagte, aber
ich erkannte die Stimme als die von Surti Cova.
Surti Cova aber sollte - genau wie die anderen Rehabilitanden -
auf der ISAAC ASIMOV sein und nicht hier an Bord des Dämonenschiffs!
Ich öffnete die Augen und sah Surti Cova etwa fünf Meter
vor mir stehen. Sie wandte mir den Rücken zu und hatte sich über
eine Antigravplattform gebeugt, die zirka einen Meter über dem
Boden schwebte. Neben Surti standen Ahira Kaptaal und Tunar Saizew.
Sie hantierten mit etwas, das auf der Plattform lag.
Und sie alle trugen die Druckhelme ihrer Raumanzüge nach
hinten geklappt, obwohl an der Einrichtung des Raumes, in dem wir uns
befanden, deutlich zu erkennen war, daß es sich um die
Kommandozentrale des Dämonenschiffs handelte.
Ich richtete mich auf und sank stöhnend zurück, als
etwas in meinem Gehirn zu explodieren schien. Im nächsten
Augenblick beugte sich Rotira Gennard über mich.
Ihr Gesicht drückte Besorgnis und Mißbilligung aus, als
sie sagte:
„Es wäre besser für Sie und uns alle, wenn Sie
nicht schon wieder unüberlegt handeln würden, Tatcher.
Bleiben Sie einfach still liegen. Sobald wir Dalaimoc versorgt haben,
kümmern wir uns um Sie.“
„Immer wird das Scheusal vorgezogen!“ protestierte ich
schwach. „Was ist eigentlich geschehen? Ich erinnere mich nur
daran, daß Mukbhator mich angriff und ich seinen Behälter
beschädigte. Dann muß ich bewußtlos geworden sein.“
„Sie haben nicht Mukbhators Behälter beschädigt,
sondern meinen, Sie marsianischer Irrwisch!“ dröhnte die
Stimme Rorvics durch den Raum. „Damit hätten Sie mich
beinahe umgebracht. Warum haben Sie sich eigentlich gegen mich
gewehrt, als ich versuchte, Sie parapsychisch zu den einzigen
zweckmäßigen Handlungen zu bewegen?“
„Das waren Sie?“ fragte ich und richtete mich wieder
auf. Diesmal war der Schmerz in meinem Schädel erträglich.
„Ich nahm an, Mukbhator wollte mich unter seinen Willen
zwingen. Aber was hatten Sie eigentlich in der Kuppel zu suchen? Und
warum haben Sie ausgesehen wie ein Gas, das sich in eine Flüssigkeit
verwandeln will?“ „Das fragen Sie sich, Captain Hainu!“
erwiderte der Tibeter. „Dabei waren Sie es, der veranlaßte,
daß ich unter Starkstrom gesetzt wurde. Da ich zu dieser Zeit
gegen die psionischen Kräfte kämpfte, die von den
Kristallkuppeln des Dämonenschiffs ausgestrahlt wurden, war
meine Widerstandskraft geschwächt. Ich versuchte, mich zu
retten, wurde aber eingefangen und unter der Kuppel in einen Prozeß
gezwungen, der mich anscheinend völlig umwandeln sollte.“
„Aha!“ sagte ich. „Das meinte Mukbhator also mit
der Metamorphose. Demnach habe ich Sie
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