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PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

Titel: PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betreffenden Zeit befinden.“
    „Das ist ein Trugschluß, Tatcher“, antwortete
Max. „Du hast vergessen, daß ich das Modell eines
zweiseitigen Zeitversetzungsschirms errechnete. Ein solcher Schirm
wirkt aber wie ein Spiegel, ein Zeitversetzungsspiegel sozusagen, der
nur zeigen kann, was in der Jetztzeit existiert - vorausgesetzt, man
schaut von der Jetztzeit aus hinein. Schaut man von Vergangenheit
oder Zukunft aus hinein, sieht man allerdings auch nur das, was in
Vergangenheit oder Zukunft existiert. Dieser Schluß resultiert
aus der Tussardschen Zeitrelativitätsvergleichung, die besagt,
daß ein in der Zeit
    versetztes Objekt seinen immateriellen Abdruck in der Zeit
hinterläßt, zu der es ursprünglich gehörte.
Dieser Abdruck aber wird durch einen Zeitversetzungsspiegel sichtbar
gemacht."
    „Ich glaube, so ungefähr begreife ich, was du meinst,
Max", erwiderte ich. „Das Zeitversetzungsfeld um das
Urgo-Polontha -System kann also niemanden aufhalten. Es dient nur
dazu, die Cynos abzuschrecken. Folglich müssen diejenigen, die
es aufbauten, wissen, daß Cynos sich davor fürchten, sich
in der Zeit versetzt zu sehen."
    „Das trifft mit großer Wahrscheinlichkeit auf die
Schwarzen Dämonen zu, Tatcher. Aber Scanter Thordos und das
Tolpon können es ebensogut von den Schwarzen Dämonen
erfahren und für ihre Zwecke genutzt haben."
    „Ich werde darüber nachdenken - und ich werde
überlegen, ob ich Rorvic etwas von unserem Gespräch sagen
soll", erklärte ich. „Du schweigst bitte auch zu ihm
darüber, Max!"
    „Selbstverständlich werde ich schweigen, Tatcher -es
sei denn, Commander Rorvic fragt mich ausdrücklich danach. In
dem Fall könnte ich es nicht verschweigen, da ich nicht fähig
bin, bewußt eine Unwahrheit zu sagen."
    Ich lehnte mich in meinem Kontursessel zurück und gähnte.
    „Er fragt bestimmt nicht danach, wie ich ihn kenne, Max. Bis
er kommt, werde ich zu schlafen versuchen. Ich bin müde.
Anscheinend wird man nicht gerade munterer, wenn man längere
Zeit als gewöhnlich geschlafen hat."
    „Das ist wissenschaftlich erwiesen, Tatcher. Gute Nacht!"
    „Danke!" erwiderte ich, bevor mir bewußt wurde,
daß Max' Gutenachtwunsch sehr ungewöhnlich war für
eine Positronik, auch wenn zwischen ihm und mir Beziehungen
bestanden, die nicht emotionsfrei waren.
    Aber die Müdigkeit überwältigte mich so schnell,
daß ich Max nicht mehr danach fragen konnte.
    Ich schreckte hoch, als mich jemand an den Schultern rüttelte
und mir seinen nach süßlichen Kräutern duftenden Atem
ins Gesicht blies. Als ich die Augen öffnete, erkannte ich
Rorvics Vollmondgesicht vor mir.
    „Wer hat Ihnen erlaubt, im Dienst zu schlafen, Sie
marsianisches Faultier?" fuhr der Tibeter mich an. „Schalten
Sie endlich die Triebwerke hoch - oder ich zünde ein Feuer unter
Ihrem Sessel an!"
    „Wo kommen Sie denn her, Sir?" fragte ich benommen.
    „Aus der Hölle", antwortete Rorvic grinsend. „Das
müßten Sie doch hieran sehen." Er tippte an seine
Hörner.
    „Ach ja!" erwiderte ich und richtete mich auf, wobei
mir die Lehne des Kontursessels folgte.
    Ich schaltete die Triebwerke hoch und wartete darauf, daß
die Startfreigabe erfolgte, da ich infolge meiner Benommenheit
annahm, wir befänden uns im Schleusenhangar eines terranischen
Raumschiffs.
    Statt der Startfreigabe bekam ich einen Faustschlag Rorvics ins
Genick.
    „Worauf warten Sie noch, Sie marsianischer Tausendschläfer?"
schimpfte er. „Das Schleusentor ist doch längst geöffnet?"
    Ich blickte hoch und sah tatsächlich durch die riesige
rechteckige Öffnung die Sterne vor dem dunklen Hintergrund des
schwarminternen Weltraums leuchten.
    Infolge meiner Überraschung und des Zorns über Rorvics
brutalen Schlag schob ich den Beschleunigungshebel ruckartig auf
Vollast. Es gab einen Blitz und einen Donnerschlag, dann befanden wir
uns bereits im freien Raum. Von dem Cyno-Raumschiff war nichts mehr
zu sehen.
    „Sie Unglücksrabe!“ schrie Dalaimoc Rorvic. „In
dem Schleusenhangar des Cyno-Schiffes müssen sich die
Triebwerksenergien furchtbar ausgetobt haben.“
    Ich massierte mein mißhandeltes Genick.
    „Bei mir hat sich auch etwas ausgetobt, Sir. Aber auch Sie
werden der gerechten Strafe nicht entgehen.“
    „Reden Sie keinen Unsinn, Captain Hainu!“ entgegnete
der Tibeter. „Stellen Sie lieber fest, wo sich der
Zeitversetzungsschirm befindet. Ich möchte auf keinen Fall, daß
wir versehentlich hineingeraten.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, gab ich

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