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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein könnte. Es gab keine
Probleme der Modifikationen. Karthago ist fast wie Gäa. Also
mußte alles glatt gehen. Und bei mehr als fünfzigtausend
Mucys übersah man, daß sie fortpflanzungsfähig waren.
Es ist
    nicht mehr als gerecht, zumindest ihre Kinder als echte Menschen
im Sinn jeder Definition zu betrachten, Atlan.«
    Er schwieg, nickte in die Runde und fuhr fort, in seinen
Aufzeichnungen zu korrigieren. Der Arkonide schwieg betreten. Das
Argument war injeder Hinsicht stichhaltig.

    »Das ist eines aus dem Bündel Probleme, das Sie mit
Karthago Zwei haben, Atlan«, sagte Sarab Lavar in seiner
unerschütterlichen Ruhe.
    »Sie tun alles; was auch wir Menschen tun würden«,
fügte Scarron hinzu. Sie sprach voll Erregung. Je näher sie
dem Ziel kam, desto mehr wurde ihr bewußt, was wirklich
vorgefallen war und welche Tragweite sämtliche Gedanken
innerhalb der Grenzen menschlicher Natur besaßen. »Sie
geben ihren Siedlungen phantasievolle Namen, sie sind voller Liebe,
Eifersucht, Neugierde ... und sie sind fleißiger alsjeder von
uns.«
    »Mich ausgenommen«, brummte der Historiker aus seiner
Ecke. Niemand ging auf die Worte ein.
    »Sie sind fast Menschen, das war uns allen von Anfang an
klar!« beharrte Atlan. »Niemand kann einem von uns
Verantwortlichen vorwerfen, wir würden sie als Sklaven oder
Lasttiere betrachten oder, wie es auch schon vorgekommen ist, als
menschlich wirkende Roboter.«
    »Tatsache bleibt, daß die Menschen der Provcon-Faust
die Mucys ausnutzen!« rief Scarron.
    »Sie werden nicht ausgenutzt. Sie leben, arbeiten, haben
sämtliche Bildungsmöglichkeiten und leiden nicht den
geringsten Mangel.«
    »Eine Bemerkung, durch die der Kreis geschlossen wird«,
gab der Ara zu bedenken. »Wir Aras haben eine lange, ruhmreiche
und an Höhepunkten gewiß nicht arme Tradition. Wenn wir
wollen, können wir uns an jedem Augenblick unseres Lebens daran
erinnern. Aber ihr habt den Mucys keine Chance gegeben, eine
    eigene Tradition zu entwickeln. Und dazu nehmt ihr den
Karthago-Leuten auch noch die Chance, Erinnerungen an die eigene
Kindheit zu haben.«
    Da sie keine Kinder gewesen waren und als Erwachsene gezüchtet
oder geschaffen worden waren, konnten sie auch keinerlei persönliche
Erinnerungen haben. Atlan hob die Schultern wie ein frierender Vogel.
    »Sie haben keine Vergangenheit, aber sie bilden sich eine
eigene durch Erfindung von Legenden«, versuchte er das Argument
zu entkräftigen.
    »Legenden, die keinerlei normalen Hintergrund haben«,
widersprach Ghoum-Ardebil.
    »Spielt das eine große Rolle?«
    »Ja, selbstverständlich«, echote Cyr Aescunnar
von seinem Arbeitstisch her. »Alle Legenden der Menschheit und
eines jeden anderen Planetenvolkes beruhten auf tatsächlichen
Geschehnissen und Beobachtungen. Nicht in diesem Fall.«
    »Aber sie unterscheiden sich doch tatsächlich von uns
Menschen?« warf der Kommandant Lavar ein.
    »Nur weiß niemand genau, in welchem Punkt«,
meinte der Ara ironisch. »Es wird erst festgestellt werden,
wenn es zu spät ist.«
    Ghoum-Ardebil war alt, weißhäutig und sehr klug. Er war
darüber hinaus zu Atlan und den Menschen des NEI von
uneingeschränkter Loyalität. Eine große, fast dürre
Gestalt mit zerknittert wirkender Haut wie gebleichtes Pergament.
Sein haarloser Schädel überragte sogar Atlans Kopf. Er
hatte an vielen Stellen des Mucy-Programms mitgearbeitet, aber die
biologische Technik war derartig komplex, daß unmöglich
ein einzelner alle »Produktionsgänge« kennen konnte,
und schon gar nicht alle Fehlermöglichkeiten. Sie gingen in die
Tausende. Aber die Neue Einsteinsche Menschheit war von den
Ergebnissen einer an sich errechenbaren Entwicklung teilweise
überrollt und in vielen Fällen auch nur überrascht
worden. Karthago II war einer der interessantesten Fälle dieses
Programms.
    »Zu spät?« murmelte der Arkonide. »Sie sind
rund ein Jahrzehnt alt und haben Erstaunliches vollbracht!«
    »Richtig. Wenn ich an die Ladungen denke ...«, rief
Sarab Lavar und rieb sich die Hände. »Alles in riesigen
Mengen, von bester Qualität, förmlich ein Geschenk an Gäa
und unsere Schiffsausrüster.«
    Es lohnte sich, Transportschiffe hierher zu schicken, ihnen Güter
mitzugeben, die hier nicht erzeugt werden konnten und dafür
wahre Kostbarkeiten an Fracht zurück nach Gäa zu schleppen.
    »Ausbeutung ist im Grund eine köstliche Sache«,
fügte der Historiker hinzu. »Man muß sich nur

    hüten, zu den Ausgebeuteten zu zählen.«
    »Langsam vermisse

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