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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich die Sachlichkeit in euren Argumenten«,
rief Atlan und warf sich gegen die Rückenlehne seines Sessels.
    »Sie werden, Atlan, mit all diesen Experimenten vermutlich
einige bemerkenswerte Erfolge haben. Aber ich bin ebenso sicher, daß
Sie deutliche Anzeichen sehen werden, daß diese Züchtungen
weder das eine noch das andere sind. Weder Robot noch Mensch, weder
Maschine noch Androide, weder fremd noch vertraut. Ich sage dies,
weil ich Ihre scharfe Beobachtungsgabe kenne.«
    Der Ara deutete bei jedem zweiten Wort mit seinem dünnen,
langen Zeigefinger auf Atlan. Atlan nickte kurz; alles das, was hier
gesagt wurde, hatte er bereits mehrmals durchdacht. Sie hatten alle
recht. Er hoffte verzweifelt, daß sie nicht recht behalten
mochten.
    »Noch vier Stunden bis zur Landung«, rief Sarough Viss
und begann ein anderes Lied zu pfeifen.
    »Danke.«
    »Und darüber hinaus«, erklärte der Ara und
stand auf, eine steife, irgendwie unbeholfen wirkende Gestalt, die
dennoch für die Anwesenden in der Zentrale des
Einhundertfünfzig-Meter-Schlffes etwas Ehrfurchtgebietendes
besaß, »schätze ich Ihre Fähigkeit, Prätendent,
Irrtümer auch einzugestehen.«
    »Wenn die Besiedlung Karthagos Zwei ein Irrtum war, dann
werde ich dies auch laut und deutlich sagen, ob ich froh darüber
bin oder nicht.«
    »Sprich erst einmal mit Djosan Ahar«, empfahl ihm
Scarron Eymundsson ruhig.
    »In vier Stunden.«
    Noch immer galt, daß sich die Menschheit versteckte, weil
das Konzil herrschte. Die Konzilsmächte würden niemals in
die Dunkelwolke eindringen, aber sie hatten alle terranischen
Kolonialplaneten unterjocht. Das Schiff hatte bisher zwar viele
Ortungen durchgeführt, aber weder mit Gäa noch mit einem
anderen Planeten war ein Hypergramm gewechselt worden. Alles, was
Atlan im Rahmen des Multicyborgprogramms unternahm oder dirigierte,
geschah im geheimen. Auch die Bewohner von Karthago II hinterließen
keinerlei Spuren, die ein zufällig vorbeikommendes Larenschiff
entdecken konnte. Selbst Djosan Ahar wußte nur den Tag, aber
sonst nichts. Den Tag der Ankunft.
    Es war ein kleines Schiff. Die Männer an der Steuerung waren
keineswegs aus Stahl; sie erlebten die inneren Zweifel der
Projektgruppe deutlich genug mit. Vor ihnen erstreckte sich die
Landschaft aus Sternen, Nebeln und Lichtpunkten. Irgendwo dort vorn
loderte die Sonne Sphinx minor. Der Planet war vor rund zwei
Jahrzehnten von einem der wenigen geretteten Explorer entdeckt
worden. Man hatte ihn so gut erforscht, wie es der Höchststand
der entsprechenden Technik ermöglichte. Zehn Jahre lang hatten
die NEI-Schiffe immer wieder Kontrollfüge und Stichproben
gemacht. Dann erst hatte Atlan die Besiedlung eines kleinen Teiles
durch eine zahlenmäßig begrenzte Menge von Multicyborgs in
die Wege geleitet. Undjetzt zitterte er innerlich davor, den Planeten
zu besuchen.
    Er sah die Wahrscheinlichkeit, daß das Schiff mitten
    in eine Katastrophe hinein landen würde. Was passieren kann,
passiert irgendwann; ein Gesetz der Techniker.
    Du weißt genau, was alles passieren kann, wisperte das
Extrahirn. Es gibt ungezählte Möglichkeiten, eine
furchtbarer als die andere.
    Wenn die sechs Personen in der Zentrale der KHAMSIN gewußt
hätten, was zweihundertvierzig Minuten vor der Landung nahe des
schwarzen Turmes im Augenblick vor sich ging, wäre ihre
Diskussion ganz anders verlaufen. Wahrscheinlich aber hätten sie
entsetzt geschwiegen.

4.
    Akureyn saß im Sattel der Echse und blickte hinunter auf das
Mädchen. Zwischen beiden

    herrschten Schweigen und zugleich eine furchtbare Spannung. Vor
Wochen noch war es sicher gewesen, daß Drigene und derjunge
Mann eine Familie gründen würden. Sogar der Brautpreis war
bezahlt worden. In der braunen, schlanken Hand des Reiters lag die
Strahlenwaffe. Ihre Projektormündung zielte zwischen die Augen
des Mädchens.
    »Du wirst anhören, was ich dir zu sagen habe, Drigene«,
sagte Akureyn leise.
    »Ich kenne es«, meinte sie trotzig und scheinbar
furchtlos. Ihre Augen trafen sich.
    »Warum bist du mit dem Mann Atlans gegangen?« fragte
er.
    »Das Feuer, das in ihm brennt, hat mich versengt«,
flüsterte sie. »Ich war wie ohne eigenen Willen.«
    »Er ist alt, ich binjung. Ich liebe dich, dich wirft er weg,
wenn er satt ist«, rief Akureyn mit einem qualvollen Stöhnen.
    »Ich habe nicht daran gedacht. Ich bin glücklich,
    wenn ich mit ihm zusammen bin«, erklärte sie. Weder
ihre Augen irrten ab, noch zitterte die Waffe. Akureyn haßte
diesen Mann,

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