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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lange hier
geblieben.
    »Nichts anderes als ein Symbol. Aber auch nicht weniger als
ein solches. Der Drache, das ist das Tier aus
    der höllischen Tiefe. Diejenigen, die Ihren Turm bauten,
kannten sein Geheimnis.«
    Djosan ging hinaus auf die schmale, umlaufende Terrasse und sah
hinüber zu den Kaskaden des kochenden Wassers.
    »Die Menschen hier werden durch ihre Unwissenheit zu
extremen Reaktionen getrieben. Alles ist möglich: Mord, Panik,
Amok und Selbstmord. Haltet diese Entwicklung auf, ehe sie sich
richtig

    Bahn bricht«, sagte Yann eindringlich und klappte die Leiter
wieder nach unten. »Ich bin daran interessiert, mit Atlan zu
sprechen.«
    Djosan sah die unglaublichen Bilder, die sich auf Yanns Körper
bewegten und ein seltsames Leben bekamen. Er trat auf die oberste
Stufe und streckte die Hand aus.
    »Auch das werde ich weitergeben.«
    Der Schock kam ohne jede Vorwarnung. Ein brausendes,
niederfrequentes Geräusch ertönte. Das Rauschen des Wassers
verwandelte sich in ein lautes, drohendes Zischen. Alles begann zu
schwanken und zu beben. Die Körper der beiden Männer wurden
geschüttelt und hin und her geschleudert. Djosan, der sich mit
einer Hand festgehalten hatte, verlor den Halt und kippte nach
hinten, weil sich die Sprossen der Leiter plötzlich in
Gummibänder zu verwandeln schienen. Er ächzte auf, warf die
Arme zur Seite und krümmte seinen Körper zusammen. Er wurde
im weiten Bogen durch die Luft und ins flache, warme Wasser
geschleudert. Als er landete und hastig versuchte, das Gleichgewicht
nicht zu verlieren und wieder auf die Füße zu kommen, sah
er, wie der Steinmensch von der Terrasse gerissen und seitwärts
heruntergeschleudert wurde.
    In der Luft dröhnte und donnerte es. Aus dem Innern des
Planeten kam ein tiefes Rumpeln. Überall rollten Steine und
Brocken herum, die gesamte Arena geriet in Bewegung, der Boden hob
und senkte sich. Gleichzeitig
    schien es, als ob er von Norden nach Süden und wieder zurück
bewegt würde. Die Schiebetüren des Hauses lockerten sich
und fielen knallend auf die Terrasse.
    »Bleiben Sie hier, Djosan«, keuchte Yann und
versuchte, sich auf den Beinen zu halten. Von allen Seiten strömten
hohe Wellen herunter. Das Wasser stank infernalisch und warf
schäumende Blasen.
    »Ich muß zurück!«
    »Erst, wenn sich die Erde wieder beruhigt hat.«
    Der Steinmensch watete auf Djosan zu. Die Erdstöße und
das Rumoren des Gesteins und in der Luft wurden leichter und leiser.
Das Wasser, das jetzt über die Kanten schäumte und
brodelte, begann sich blutrot zu färben. Schließlich
hörten die Vibrationen auf, der Spiegel des kleinen Sees, in dem
die Männer standen, beruhigte sich.
    »Das war ein veritables Erdbeben«, sagte Djosan.
Plötzlich mußte er an seinen Turm denken. Er wurde blaß
und rief stöhnend: »Drigene! Der Turm ... wenn sich die
Quader gelockert haben ...«
    Yann legte ihm die Hand, mit gerundeten Steinen und kleinen
basaltähnlichen Brocken verziert, auf die Schulter.
    »Ich glaube, der Stoß war hier am stärksten. Aber
der Turm hat einige Jahrtausende überdauert. Er steht sicher
noch.«
    »Und das Mädchen?«
    »Das weiß niemand. Fliegen Siejetzt los, Djosan Ahar.
Glauben Siejetzt an meine Warnungen?«
    Djosan, von oben bis unten triefend und nach Schwefel stinkend,
ging durch das sich färbende Wasser zurück zu seinem
Gleiter. Von oben sickerte und floß immer mehr blutrot
gefärbtes Wasser nach; lange Schlieren, wie das Blut von
Opfertieren, zogen sich durch den untersten Teich. Yann stapfte neben
ihm her. Er fürchtete sich, seine Haut wurde rauh und körnig,
und das Aussehen der Steinbilder veränderte sich.
    Der Glanz der Farben erlosch. Im Dschungel und jenseits der
riesigen Felder von Lavaschutt schrieen die Tiere wie rasend. Neben
dem Gleiter, der durch den Erdstoß zur Seite geschleudert und
um neunzig Grad gedreht worden war, blieben sie stehen. Sie sahen
sich schweigend in die Augen.
    »Glauben Siejetzt, was ich Ihnen sagen wollte, Djosan?«
    »Noch nicht alles. Aber ich weiß, daß es
Zusammenhänge gibt, die sich wissenschaftlicher Beobachtung und
Deutung entziehen.«
    »Dann nehmen Sie diese Überlegung auch weiterhin in
Anspruch, wenn Sie mit Atlan sprechen.«
    Djosan schüttelte die Hand des anderen und meinte
überraschend herzlich:
    »Ich glaube, der Arkonide wird auch mit Ihnen sprechen
wollen.«
    »Das würde allen nützen. Beeilen Sie sich.«
    »In Ordnung.«

    Djosan riß seine Jacke herunter und warf sie ins Innere.
Dann

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