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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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startete er den Gleiter, kontrollierte aufmerksam die
verschiedenen Instrumente und grinste erleichtert. Die Maschine stieg
summend hoch, drehte sich und schoß davon. Ahar winkte zurück
zu Yann und trat den Geschwindigkeitshebel durch. Diesmal beobachtete
er die Landschaft unter sich mit besonderer Aufmerksamkeit. Aber als
er zwischen den weiten Hängen der Vulkane hindurchjagte, sah er,
daß aus dem Schlot des nächstgelegenen Vulkans eine
mächtige Rauchwolke hervorgequollen war. Sie schwebte bereits in
großer Höhe und wurde auseinandergetrieben, aber eine
schräge, blauschwarze Rauchsäule von großem
Durchmesser folgte nach. Die Warnungen wurden zahlreicher, und
dramatischer konnten sie kaum mehr werden.
    Die große, zusammenhängende Dschungelfläche
    reichte vom südlichen Rand des Kontinentendes bis zum
Äquator. Ein riesengroßes, von Flüssen und Mooren
durchzogenes Dreieck, von den Menschen im Dschungel bewohnt, den
Dendrophilen. Als Djosan mit Kurs 241 Grad auf den Raumlandeplatz
zuschwebte, sah er von links eine Kette von funkelnden Lichtblitzen.
Die Dendrophilen signalisierten ihm; sie hatten den Gleiter gesehen.
Djosan warf einen Blick auf die Uhr. Es war eigentlich schon zu spät,
trotzdem steuerte Ahar die Maschine an den Rand des Dschungels
hinunter.
    Schon von weitem sah er die geschnittenen und aufgestapelten
Baumstämme, die sandigen Flächen und die kleinen, aber
leistungsfähigen Maschinen. Ein paar Arbeiter standen da und
blinkten mit ihren runden Spiegeln. Fauchend und in einer Wolke aus
Staub und Sägespänen kam der Gleiter im Schatten eines
Baobab zum Stehen. Überall lagen heruntergefallene Vogelnester.
Etwa zwanzig Männer und ein paar junge Mädchen kamen auf
den Gleiter zugerannt, als Djosan in seinem stinkenden, nassen und
zerknitterten Zeug ausstieg.
    »Haben Sie das Beben auch bemerkt?« schrien sie.
    »Ja. Ich war bei Kadir Yann. Habt ihr vielleicht das
Raumschiff gesehen?«
    Sie waren aufgeregt, weil Erdbeben nicht zu ihrem Erfahrungsschatz
gehörten. Verstört fragte einer von ihnen:
    »Was sollen wir tun, wenn die Erde sich wieder wie Wasser
verhält?«
    »Wir haben nichts vom Schiff gesehen!«
    »Haltet euch von Dächern oder solchen Stapeln fern, die
zusammenbrechen oder euch erschlagen können. Das ist alles.«
    »Wird es wieder beben? Was sagte der Eremit?«
    Djosan lehnte sich an den Gleiter und zündete sich eine
Zigarette an. Er musterte die aufgeregten Gesichter und sah die
Maschinen und die Arbeit. Alles war liegengeblieben, abgeschaltet
oder zusammengestürzt. Vorsichtig erklärte er:
    »Der Eremit sagte, daß die Melodien des Planeten nicht
mehr harmonisch sind. Vielleicht bebt die Erde wieder, vielleicht
wirft der eine oder andere Vulkan Feuer, Rauch und Lava über das
Land. Aber das wird keine Zerstörung Karthagos sein, sondern ein
lokaler Schaden. Trotzdem: seid wachsam.«
    »Der Arkonide? Kommt er? Wird er mit uns sprechen?«
    »Ich erwarte sein Schiff. Vielleicht ist es schon gelandet.
Ich bin ganz sicher, daß er mit den Leitern und Räten
sprechen wird. Ja«, wiederholte er nachdenklich, »ich bin
ganz sicher, Freunde.«
    »Das ist gut. Alle Zweifel werden vorbei sein. Weißt
du viel von Menschen, die vom purpurnen Drachen träumen?«
    »Es kommt vor. Eher häufiger als selten«, gab
Djosan zu. »Und wie ist es bei euch Dendrophilen? Merkt ihr
etwas? Gibt es seltsame Vorkommnisse?«
    »Die Tiere, Ahar. Sie sind aufgeregt. Ganz plötzlich,
überall im Wald, rotten sie sich zusammen und veranstalten Lärm.
Vögel und Frösche, Insektenschwärme, so groß wie
Wolken, und immer wieder Rotwild und Raubwild. Ein, zwei Stunden lang
sind sie wie wahnsinnig, dann zerstreuen sie sich wieder. Sonst
können wir nichts sagen.«

    »Auch diese Beobachtung werde ich an Atlan weitergeben. Ihr
habt ein Funkgerät in der Hauptsiedlung - wahrscheinlich werden
wir euch heute nacht anrufen. Ein Raumschiff der Laren habt ihr nicht
gesehen?«
    »Nein, niemand sah eines.«
    Natürlich gab es genügend Bildfunkgeräte und
Minikome. Aber jeder kannte die Gefahr der Entdeckung, und so
beschränkte man sich auf den unumgänglich wichtigsten
Funkkontakt und behalf sich mit klassischen Semaphor-Techniken.
    »Ich muß starten. Ich will Atlan nicht versäumen.«
    Sorgfältig trat Djosan seinen Zigarettenrest aus. Als er sich
bückte, um die Türe des Gleiters zu öffnen,
verschwammen die festen Konturen der Umgebung vor seinen Augen. Er
wurde rückwärts vom Griff zurückgeworfen,

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