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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erde.

6.
    Als Djosan Ahar seinen Bericht, häufig unterbrochen von
Fragen der Teammitglieder, endlich zu Ende gebracht hatte, nahm Atlan
sein Gesicht aus den Händen, in die er es aufgestützt
hatte.
    »Wir sind tatsächlich mitten in die schwierigste Phase
hineingelandet. Nun müssen wir versuchen, geschehene Fehler
wiedergutzumachen und mehr als fünfzigtausend Multicyborgs zu
schützen. Der erste Schritt
    dazu wird sein, ihnen allen die Wahrheit zu sagen. Djosan, wie
schaffen wir es, möglichst schnell möglichst viele
Verantwortliche hierher zu holen oder hier zu versammeln?«
    »Mit dem Funkgerät, mit meinem Gleiter und mit den
Gleitern des Schiffes. Soll ich ...?«
    »Ja, bitte!« sagte Atlan zu Djosan.
    »Wieviel Räte, Leiter oder wichtige Personen sind es
insgesamt?«
    »Etwa fünfzig«, sagte Djosan und stand auf. Das
Funkgerät stand auf dem Arbeitstisch des Turmes, die Leitung war
an die Antenne angeschlossen. Das Team und fünf Mann vom Schiff
waren inzwischen hier, und sämtliche Anwesende bereiteten sich
darauf vor, in rasender Eile den Turm zu verlassen, sobald das erste
Knistern zusammenbrechenden Mauerwerks zu hören war.
    »In Ordnung«, sagte der Arkonide kurz. »Holt sie
zusammen.«
    Sie würden alle kommen, aus dem Dschungel, die Esser der
Pilze aus dem Osten, die Leute aus dem Land der weichen Berge, die
Dünenvölker und die Leute des Innern. Drigene bewirtete
schweigend, schnell und höflich lächelnd, aber irgendwie
verwirrt, die Fremden. Einige Gruppen waren bereits eingetroffen und
lagerten in der Nähe des Schiffes, das seine Ladung löschte:
Gebrauchsgegenstände aller Art, auf Karthago nicht herstellbare
Ersatzteile und ein breitgefächertes Spektrum, das von
Ameisenvernichtungsmittel bis Zahnpasta reichte. Die schweren
Antigravkräne luden Platinbarren, Goldbarren, seltene Erze und
die Container voller Gewürz und medizinisch wertvolle
Basisauszüge ein. Und Plastiksäcke voller Rohstoffe.
    Djosan Ahar schaltete das Gerät ein und rief nacheinander die
einzelnen Stellen ab. Überall wurde etwa derselbe Dialog
geführt:
    Er versuchte, die Panik zu verharmlosen, die er immer wieder
hörte. Dann rief er den betreffenden Mann oder die Frau an das
Gerät und sagte ihm oder ihr, wann und wo sie sich treffen
wollten. Ja, Atlan sei da. Natürlich würde er alle Fragen
beantworten. Nein, so gut es bekannt war, hatte es nicht ein einziges
Todesopfer gegeben. Selbstverständlich würde man morgen
mittag alles ausgiebig diskutieren. Selbstverständlich war auch,
daß man mit vollgeladenen Transportern kommen

    konnte... und so weiter. Es dauerte mehrere Stunden, bis Djosan
damit fertig war. Inzwischen war es später Abend geworden.
    Jeder Ausweg wird von einem Argument blockiert. Was immer du
anfangen willst, scheint wenig Sinn zu ergeben, faßte der
Logiksektor zusammen. Atlan überdachte diese Analyse und wandte
sich an Scarron.
    »Ich bin ratlos. Massenevakuierung etwa?«
    Sie standen nebeneinander vor der Brüstung der Turmplattform.
Dort unten waren die Tiefstrahler des Raumschiffs und ein paar Feuer
der Mucykolonisten.
    »Nein. Das ist keine Lösung. Schließlich leitet
ein Vulkanausbruch keinen planetaren Untergang ein«, entgegnete
seine Freundin. Über ihnen standen die Sterne, der Mond fing
seinen nächtlichen Weg an und erzeugte am Horizont einen
feuerroten Schein, als brenne der Wald vor den »weichen
Bergen«.
    »Genau dreiundfünfzigeinhalbtausend Erwachsene und
insgesamt viertausend Kinder, deren älteste neun Jahre zählen«,
murmelte Atlan und zog Scarron an sich. »Wir können sie
nicht evakuieren. Die Laren würden diese Transporte fast
augenblicklich merken. Wir können nur die Wahrheit sagen und sie
in jeder Hinsicht unterstützen. Aus vielen Erzählungen
Djosans haben wir eine bittere Einsicht gewinnen müssen.«
    »Aus Züchtungen und Androiden sind Wesen geworden, die
wir nicht anders als vollwertige Menschen bezeichnen müssen.«
    »So sieht es aus.«
    Was Atlan jetzt befürchtete, war eine Botschaft bestimmter
Bedeutung. Er rechnete damit, daß an irgendeiner Stelle des
Subkontinents ein tatsächlich schwerwiegender Vorgang
stattgefunden hatte, und daß morgen einer der Räte Bilder
und Berichte mitbrachte, die seinen Verdacht bestätigte. Aber
darüber schwieg Atlan - noch.
    »Morgen sehen wir weiter. Bis sich die sogenannte
geschichtliche Wahrheit restlos herumgesprochen hat, ist es sinnlos,
über die vielen merkwürdigen Vorfälle nachzudenken.«
    »Einverstanden.

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