Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Tagesanfangs. Die Luft
begann sich zu bewegen, der Nebel löste sich und riß auf.
Die Sonne nahm einen harten, stechenden Glanz an. Tatsächlich
entstand in Scarron und Atlan der Eindruck, als wehre sich Karthago
II gegen die Eindringlinge.
    Nach einem längeren Spaziergang erreichten sie den Turm.
Djosan war bereits wach und hatte das Schutzfeld abgeschaltet. Als
Scarron und Atlan den Turm betraten, sahen sie nahe dem Eingang einen
zwei Meter hohen Stapel aus Käfigen. Sie bestanden teils aus
dünnen Metallgittern, teils aus Kunststoff, der die Käfige
in Schlafstätten verwandelte.
    »Was soll das?« erkundigte sich Atlan und war sicher,
das Richtige erraten zu haben. Djosan kam auf sie zu und schüttelte
ihre Hände.
    »Das sind Känguruhratten und Skilesmäuse. Das
Tierverhalten wurde schon auf der Erde mit Erfolg getestet.«
    »Doch nicht etwa Erdbebenvorhersage?« wunderte sich
Scarron und betrachtete die Tierchen, die immer wieder in die Schlaf
höhlen zurückstrebten. Dünnes Gespinst aus
sensibilisiertem Kunstfasergarn durchzog kreuz und quer die freien
Räume der Käfige.
    »Doch. Diese Tiere kommen immer nur in der Nacht aus den
Löchern, um ihre Nahrung zu suchen.«
    Von den Rückwänden der Käfige liefen geringelte
Kabel zu einer Schachtel, auf der sich eine grob konstruierte
Gonganlage befand; ein Gerät, das sicherlich heftige
Schallsignale erzeugte.
    »Ein anomales Verhalten der Tiere, also entweder der
Umstand, daß sie morgens nicht unter die Erde beziehungsweise
in die dunklen Schlaflöcher zurückwollen, oder wenn sie
beispielsweise am Tag den Verdauungsschlaf unterbrechen und
hervorstürzen, diese Umstände deuten auf ein gefährliches
Phänomen hin.«
    Überzeugt nickt Djosan Ahar. Im Turm roch es verheißungsvoll
nach starkem Kaffee. Das Sonnenlicht fiel fast waagrecht durch die
Fensteröffnungen und traf an der gegenüberliegenden Wand
auf ein System von Spiegeln. Es war sehr hell innerhalb der
pechschwarzen Steinröhre.
    »Wem ist diese Versuchsanordnung eingefallen? Ihnen,
Djosan?« fragte Scarron und sah erleichtert, daß
sämtliche Tiere verschwunden waren und hoffentlich ruhig
schliefen.

    »Nein. Mir«, kam es aus der Sitzecke.
    Jetzt erst merkten sie, daß es einen dritten Besucher gab.
    Langsam stand Kadir Yann, der Steinmensch, aus dem bequemen Sessel
auf. Yann trug einen zerfransten Anzug aus grobem Gewebe, das an den
bloßen Füßen, den Unterarmen und der Brust die
seltsamen Tätowierungen erkennen ließ. Yann verbeugte sich
vor dem Arkoniden und seiner Freundin.
    »Ich war für diese Nacht Gast meines Freundes Djosan«,
erklärte er. »Wir haben uns ein wenig über die
verschiedenen Aspekte der Wahrheit unterhalten, jener Wahrheit, die
Sie gestern stückweise unters Volk streuten.«
    Er schien es keineswegs vorwurfsvoll zu meinen; offensichtlich
bevorzugte er einen unkonventionellen Stil.
    »Es gibt nicht >diese< oder >jene< Wahrheit«,
schränkte Atlan ein wenig konsterniert ein. »Es gibt nur
eine Wahrheit. Wir hoffen, Sie haben uns richtig verstanden. Was sagt
Ihnen das Lied des Planeten heute?«
    Kadir schenkte Scarron einen flüchtigen Blick der Bewunderung
und breitete die Arme in einer Geste der Ratlosigkeit aus.
    »Ich höre hier mancherlei, aber es ergibt keinen Sinn.
Wenn ich wieder zurück in meiner Arena sein werde, kann ich
Ihnen ganz genau sagen, ob es Harmonien gibt und welche. Und, Djosan,
um Ihre Frage von vorhin zu beantworten: die Arena hat die
Planeterbeben gut überstanden. Allerdings lief das Wasser eine
Zeitlang rot, dann schwarz, schließlich schwefelgelb.«
    Kurz darauf saßen sie um den großen Tisch und tranken
den starken Kaffee, den Drigene servierte. Inzwischen war der Boden
von den heruntergefallenen Steintrümmern und vom Staub gesäubert
worden. Es roch nach dem Getränk und den Reinigungsmitteln. Yann
trank seinen Becher leer, ignorierte die verwunderten Blicke Drigenes
und Scarrons, die seine Steine, Kristalle und Mineralschnitte
anstarrten und sagte:
    »Ich gab Ihnen, Djosan, für den Rückflug einen
Becher mit Pilzwein.«
    »Richtig. Ich trank ihn.«
    »Und wie waren die Folgen?«
    »Ich wurde zweifellos sensibilisiert und wich, ohne es zu
merken, den Gefahrenstellen aus«, erklärte Djosan, nachdem
er sich erinnert hatte. »Doch! Sie hatten recht. Es bewirkt
eine Art Bewußtseinserweiterung, die aber spezialisiert ist.«
    Voller Ruhe verkündete der Steinmensch:
    »Ich habe Sie gestern gegen Jaras verrückte Truppe
kämpfen gesehen und lange

Weitere Kostenlose Bücher