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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu und verzog bei der Bewegung
schmerzhaft das Gesicht. Die leichten Verbrennungen durch die wenigen
ultravioletten Strahlungseinheiten schienen tatsächlich schlimm
zu sein.
    »Ja. Nicht eher. Ich muß noch die extremen Folgen und
die Kontraindikation überdenken«, erklärte der
Ara-Mediziner.
    »Dann sollten wir alle«, schloß Atlan grimmig,
»versuchen, uns auszuruhen. Wir haben über vieles
nachzudenken. Dies waren schwere Stunden eines notwendigen, aber
keineswegs angenehmen Lernprozesses.«
    »Für uns weniger unangenehm als für die
Multicyborgs«, pflichtete ihm Scarron kritisch bei.
    »Angenehm oder nicht. Es wird ein gigantisches Unterfangen
sein, diesen Planeten für uns zu halten und zwar dadurch, daß
wir eine Massenpsychose unter den Bewohnern verhindern. Uns stehen
die schlechtesten Materialien dafür zur Verfügung.«
    Jetzt blickten ihn ausnahmslos alle verblüfft an. Aber Atlan
meinte es weder scherzhaft noch übertrieben, als er erklärte:
    »Unsere eigenen Ideen. Unsere Beredsamkeit. Unsere
beschränkte Fähigkeit, beispielgebend zu wirken.
    Wir sind weniger als zwanzig Leute, von denen sieben für
diese Aufgabe einigermaßen ausgebildet sind.
    Es wird höllisch schwer. Aus diesem Grund meine Bitte: ruht
euch alle aus. Den Körper ebenso sehr wie den Verstand. Beides
werden wir brauchen und, so vermute ich, überfordern.«
    Du bist ein unverbesserlicher Optimist, murmelte sarkastisch der
Extrasinn.
    Binnen weniger Minuten verließen sie die Zentrale. Ein Mann
der Besatzung zog auf Wache auf. Alle Systeme waren aktiviert, auch
jenes, das den Weltraum nach den eventuellen Echos eines larischen
Schiffes oder eines patrouillierenden Raumers der Überschweren
abtastete. Es war eine Nacht der bitteren Einsichten. Der einzige,
der in einigen Stunden dieser Nacht gute Laune, Freude und Heiterkeit
erlebte, war der Pilot Sarough Viss. Aber er hatte es schon stets
geschafft, aus verfahrenen Situationen das Beste zu machen.

7.
    Das Morgenlicht stieg an den Hügeln hoch, streifte den
schwarzen Turm und strahlte den Waldrand an. Er wirkte wie eine
massive, rauhe Mauer aus einem undefinierbaren Material. Ein dicker,
silberblauer Nebel bedeckte den Himmel über der Sandfläche.
Er sah für einige Gäaner aus wie ein Leichentuch. Große,
feuerfarbene Vögel flogen in keilförmiger Anordnung nach
Südwest. Ihre Schwingen furchten lange Kanäle durch den
Nebel. Atlan zählte sie leise, es waren achtundzwanzig. Lange
nachdem sie über dem Wald verschwunden waren, bewegte sich der
Nebel noch an einigen Stellen. Atlans Gesicht war ernst, als er sich
zu Scarron Eymundsson umdrehte und zwischen zusammengepreßten
Lippen sagte: »Manchmal ist es leicht, uns Terraner zu hassen.
Wir

    haben die Mucys hergestellt und dachten, sie wären nichts
anderes als menschenähnliche Roboter, die man ein- und
ausschalten könnte.«
    Ohne die Spur von Sarkasmus erwiderte diejunge Frau:
    »Auch die Geschöpfe des Prometheus machten sich
selbständig. Wir befinden uns, wenn nicht in guter, so doch in
berühmter Gesellschaft. Der Kampf und der Tod von so vielen
Multicyborgs ging uns allen nahe.«
    »Nicht den anderen Mucys.«
    »Nein. Nicht ihnen. Trotzdem sind sie für mich zu
Menschen geworden. Ich mag unrecht haben, aber ich kann keinen
Unterschied feststellen. Obwohl ich weiß, daß es markante
Unterschiede gibt.«
    Wieder einmal wünschte er, daß sie im NEI niemals
begonnen hätten, künstliche Menschen in Cloning-Aggregaten
zu züchten und mit einer durch intensive Hypnoschulung
eingepflanzten Erziehung, Bildung und Ausbildung zu versehen.
    Atlan und Scarron gingen nebeneinander von der KHAMSIN in die
Richtung auf den schwarzen Turm. Ihre Finger waren ineinander
verschlungen. Der Sand unter den Sohlen ihrer Stiefel knirschte
feucht. Zwischen den Hügeln, am Waldrand, lagerten die Mucys.
Von dorther kamen keinerlei Stimmen oder Geräusche.
    »Die Ladung ist fast völlig gelöscht«, sagte
der Arkonide leise.
    »Trotzdem müssen wir noch eine Weile hier bleiben. Ein
herrlicher Planet, dieser Karthago Zwei. Genießen wir das
Frühstück; es wird abermals ein harter Tag werden«,
entgegnete Scarron.
    »Ich glaube, wir werden trotzdem unverrichteter Dinge
zurückfliegen.«
    »Genau das dürfen wir nicht riskieren.«
    Schon gestern nacht hatten sie gewußt, daß viele
einzelne Mucys mit ihnen sprechen wollten. Das Problem
    Jara Schabaph war keineswegs erledigt. Aberjetzt herrschte noch
die trügerische, aber erholsame Ruhe des

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