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PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

Titel: PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bildeten phantastische Muster.
Im Gras zirpten und sägten Myriaden von Insekten. Durch diese
halbe Stille ertönten nacheinander drei scharfe, knackende
Geräusche. Dann, ganz plötzlich, spaltete ein Blitz,
gefolgtvon einem hallenden Donnerschlag die Ruhe. Ein Keil aus
Helligkeit schien die Erde mit den ersten aufleuchtenden Sternen zu
verbinden, in seiner Spur gab es einen kleinen, gelben Feuerball,
dann leuchteten verschiedene Glutbahnen in blauen, roten, gelben und
grünen Linien auf.
    Wieder erfaßte eine Panikwelle die Menschen. Kinder, Greise,
junge und alte Frauen und Männer zuckten zusammen und murmelten
Verwünschungen und Beschwörungen. Rinder brüllten, und
Hunde bellten.
    Ternal stieß ein dröhnendes, langgezogenes
Gelächteraus, warfseine Waffe über die mächtigen
Schultern und stapfte die Rampe hinauf. Nur ein wohlbekanntes
Kreischen verriet den Eingeborenen, daß sich die Tür der
Sternenkugel für diese Nacht wieder geschlossen hatte.
    Ternal blieb stehen, den wuchtigen Handgriffdes Verschlußhebels
in den muskulösen Fingern seiner Hand. Wie eben der
Energieblitz, so zuckte ein Gedanke durch seinen Verstand.
    Es hatte sich etwas geändert, war gefährlicher geworden,
schien von unsichtbaren Kräften des Widerstandes erfüllt.
VORSICHT! GEFAHR!

    FREMDE EINFLÜSSE! Dies waren Gedanken und rein emotionelle
Überlegungen, die durch keinerlei belegbare Fakten unterstützt
wurden. Trotzdem war der Fremde plötzlich von einer kalten
Wachsamkeit erfüllt. Er wußte nicht, worauf sich sein
Mißtrauen stützte. Aber es war ganz plötzlich
aufgetaucht.
    Ich muß sehen, daß dies alles vorbeigeht. Je
schneller, desto besser. Ich beginne bereits, auf falsche Umweltreize
panisch zu reagieren.
    Oder war dies ein deutliches Zeichen, daß ihn die
rätselhafte Krankheit erbarmungslos in ihrem Griff schüttelte?
    Ka-aper und ich verschmolzen förmlich mit der Umgebung.
    Ich hielt den geriffelten Griff meines Betäubungsstrahlers in
Form eines Dolches in der Hand, Ka-aper verließ sich auf seine
Eulenaugen und den schnellen, pharaonischen Bogen. In einem weiten
Bogen und so langsam, daß uns kaum jemand hören konnte,
bewegten wir uns in fast vollkommener Dunkelheit aufdas größte
und stattlichste Haus des größten Siedlungsteils zu.
Hinter mir flüsterte der Ägypter:
    "Glaubst du wirklich, daß wir dort einen Häuptling
oder Fürsten finden?" "Von allen Möglichkeiten",
flüsterte ich zurück, ohne den Kopfzu drehen, "ist
dies die wahrscheinlichste, Ka-aper."
    Ich wußte, was er dachte. Es ging mir nicht anders. Wir
hatten mit einer wahnsinnigen Energie und innerhalb verblüffend
kurzerZeit eine Hafenstadt errichtet, in der es sich gut leben ließ.
Was wir bisher hier gesehen hatten, erschreckte und deprimierte uns.
Es warwohl ein Zustand, der sich irgendwo aufdem schmalen Grat
zwischen erster Menschwerdung und dem Aufdämmern dessen bewegte,
das ich "Kultur", oder "Zivilisation" nannte.
Immer nur eine winzige Spur mehr, als das Individium zum
unmittelbaren Überleben brauchte. Von hundert Kindern starben
siebzig, bevorsie fünf Jahre alt waren. Keiner der Steinzeitler
war älter als vierzig, in Einzelfällen fünfzig Jahre.
Ein Leben voller Ungeziefer, Krankheiten, Gefahren, Nöten und
Entbehrungen. Wenn ein Mensch dreihundertdreiundsechzig Tage für
das Überleben schuften mußte, blieben ihm nur wenige
Stunden zum Träumen von großen Ideen. In diesem Fall war
bereits die neue Form eines Tonbechers oder der mißglückende
Versuch, ein Stück zufällig gefundenes Kupfererz zu
bearbeiten, eine kulturelle Großtat, ein Traum von wahrhaft
kosmischer Größe. Diese illusionslose und hilflose
Existenzwares, die unsere Gedanken und Empfindungen in jeder Sekunde
beherrschte. Wir mußten uns, obwohl Byblos-Gubal alles andere
als die höchsterreichbare Kulturstufe war, diesen armen und nur
noch reagierenden Menschen gegenüber wie die Herrscher des
Kosmos fühlen. Wir konnten sie nur mit Mühe als
unsersgleichen akzeptieren. Wir bemitleideten sie, weil wir sahen,
wie sie dahinvegetierten.
    "Irgendwo vor uns bewegt sich der Riese auf sein Schiff zu.
Wenn du den Atem anhältst, Atlan, kannst du seine Tritte
spüren."
    "Ruhig. Warte ... ja, ich habe sie gehört."

    Wir sahen nicht mehr viel. Der Mond verbarg sich hinter Wolken,
nur vereinzelte Sterne leuchteten, ein gleichmäßig graues
Dunkel lag über allem. Nur hin und wieder wurde eine der
Rauchsäulen von den Flammen des Herdfeuers zuckend erhellt. Ich
strengte

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